Gesunde sind pessimistischer
Das Überraschende: Teilnehmer, die ihre zukünftige Zufriedenheit überdurchschnittlich hoch einschätzten, erhöhten damit statistisch ihr Risiko, krank zu werden oder zu sterben um etwa zehn Prozent.
"Vermutlich ermuntern pessimistische Zukunftserwartungen ältere Menschen dazu, besser auf die eigene Gesundheit zu achten und sich vor Gefahren zu schützen," so Frieder R. Lang, Leiter des Instituts für Psychogerontologie an der Uni Erlangen-Nürnberg.
Junge Menschen malten sich im Rahmen der selben Untersuchung übrigens die eigene Zukunft allzu rosig aus, mittelalte urteilten dagegen ziemlich realistisch. Diese Ergebnisse dürften in etwa dem entsprechen, was die meisten Menschen in ihrem persönlichen Umfeld selbst beobachten.
Unerwartet dagegen eine andere Erkenntnis. Psychogerontologe Lang: "Überrascht hat uns, dass die Befragten umso pessimistischer in die Zukunft sahen, je stabiler ihre Gesundheit und je höher ihr Einkommen war."
Lang sieht darin einen Indikator dafür, dass solche Menschen sich verstärkt Gedanken über die Begrenztheit ihrer Zeit machen. Man könnte auch sagen: Je mehr der Mensch zu verlieren hat, desto ängstlicher wird er.