Es ist das wichtigste Credo in mindestens der Hälfte jener Ratgeber- und Selbstoptimierungs-Bücher, die Jahr für Jahr sattelschlepperweise in die Buchläden gekippt werden: Positive Thinking! Denke wie ein Millionär und du wirst eines Tages reich! Glaube nur fest daran, dass du demnächst Abteilungsleiter wirst, dann wird es auch geschehen! Und schließlich steht ja schon in der Bibel, dass der Glaube Berge versetzen kann.
Sicher: Optimismus sorgt für gute Laune, und wer ein Unternehmen gründet, sollte schon vom Erfolg des Ladens überzeugt sein - sonst kann es nicht klappen. Dass aber Positive Thinking in jedem Fall und in jeder Situation das richtige Mittel ist, dafür gibt es keine Anhaltspunkte. Im Gegenteil: Gleich mehrere Studien aus jüngster Zeit legen eher das Gegenteil nahe.
Schlechtere Noten nach positiven Gedanken
Im Rahmen einer Untersuchung der Universität von Kalifornien in Los Angeles zum Beispiel wurden Studenten dazu aufgefordert, jeden Tag einige Minuten lang davon zu träumen, ihre nächste Prüfung mit einer hervorragenden Note zu bestehen.
Obwohl sie sich täglich nur für kurze Zeit mit dieser Form des positiven Denkens beschäftigt hatten, führte dies dazu, dass sie weniger lernten vor der Prüfung und auch eine relativ schlechte Note bekamen.