Marktübersicht PC-Virtualisierung

VMware und Co. im Vergleich

20.12.2010
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Quest vWorkspace

Quest vWorkspace - Architektur
Quest vWorkspace - Architektur

Während Citrix und VMware einen vollständigen Software-Stack für virtuelle Desktops vom Hypervisor bis zu den Management-Tools anbieten, strebt Quest danach, mit vWorkspace die Defizite von Microsofts VDI-Portfolio auszugleichen. Die Software befindet sich derzeit in der Version 7.1, die 7.2 liegt als Beta vor.

Eine der Einschränkungen von Microsofts VDI-Angebot besteht darin, dass es nur Hyper-V unterstützt. Quest hingegen berücksichtigt auch VMware ESX(i) und zusätzlich Parallels Containers. Dabei teilen sich mehrere Benutzer wie beim Terminal-Server eine Instanz von Windows Server, wobei Container stärker voneinander isoliert sind als TS-Sessions. Diese Konstellation erfordert keine VDA-Lizenz, weil sie auf Windows Server beruht.

Virtuelle Desktops plus Terminaldienste plus Blades

Quest bietet mit vWorkspace keine reine VDI-Lösung an. Der Broker kann Benutzer auch mit Sessions auf dem Terminal-Server oder mit dedizierten Blade-PCs im Rechenzentrum verbinden. Diesen Ansatz verfolgen auch Microsoft, Citrix und VMware, aber dort ist er entweder nicht konsistent umgesetzt oder er erfordert zusätzliche Produkte. Quest hingegen bietet für alle 3 Ansätze nicht nur eine gemeinsame Management-Konsole, sondern auch eine konsistente Protokollunterstützung durch EOP Xtreme.

Es handelt sich dabei um mehrere Erweiterungen von RDP, die insgesamt die Darstellung von Grafiken sowie Videos verbessern und vor allem die Kommunikation über WAN-Verbindungen beschleunigen. Das System erlaubt zudem, RemoteFX über schmalbandige Verbindungen einzusetzen, während es Microsoft selbst als reine LAN-Technik positioniert.

Applikations- und User-Virtualisierung

Sowohl Citrix als auch VMware streben danach, diese Funktionen durch eigene Produkte abzudecken. Die Applikationsvirtualisierung erbringen dort XenApp beziehungsweise ThinApp. Quest hat keine eigene Lösung für diesen Zweck, integriert jedoch stattdessen App-V. So lassen sich zum Beispiel virtualisierte Anwendungen über die vWorkspace-Konsole an virtuelle Desktops zuweisen und bei Bedarf in das Startmenü aufnehmen.

Da die von Windows selbst gebotenen Funktionen für das Management der User-Profile ihre Schwächen bei virtuellen Desktops besonders offenbaren, haben Citrix und VMware entsprechende Produkte zugekauft. Als Quest 2007 seine VDI-Software mit der Übernahme von Provision Networks erwarb, enthielt diese bereits ein Tool namens MetaProfiles-IT zur Verwaltung und Auslagerung der Benutzerprofile.

Offline-Fähigkeit bzw. Client-Hypervisor

Quest Software verfügt über keine derartige Technologie, positioniert jedoch seine Funktionen für die zentrale Speicherung und Replizierung von Benutzerprofilen als Alternative. Sie erlauben Anwendern, ihre Einstellungen und Dokumente aus einem zentralen Desktop auf ein Notebook zu übernehmen und damit unterwegs zu arbeiten. Die Analysten von Gartner bewerteten dieses Defizit als so gravierend, dass sie die Enterprise-Tauglichkeit von vWorkspace in Frage stellten. Quest vereinbarte daher eine Kooperation mit Virtual Computer, das die Integration des Client-Hypervisors NxTop in vWorkspace vorsieht.