Marktübersicht PC-Virtualisierung

VMware und Co. im Vergleich

20.12.2010
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.
Infrastrukturen für die Desktop-Virtualisierung werden immer komplexer und erfordern einen Entwicklungsaufwand, den nur größere Hersteller bewältigen können. Daher konzentriert sich dieser Markt inzwischen auf eine Handvoll wichtiger Anbieter.

Wie in neuen wachstumsträchtigen Märkten üblich, gibt es auch bei Software für die Desktop-Virtualisierung zahlreiche Anbieter, viele davon Startups. Die meisten davon decken nur einen Teil der benötigten Funktionen ab, wie beispielsweise Leostream mit seinem Connection Broker. Andere wiederum bieten Alternativen zum gängigen Konzept der Server Hosted Virtual Desktops, beispielsweise Kaviza mit seiner Lösung für den Mittelstand, die ohne SAN auskommt, oder Mokafive, das zentrales Management mit Desktops in lokalen VMs kombiniert.

Die Forderungen an VDI-Anbieter, das Benutzererlebnis ihrer Systeme zu verbessern, sie offline-fähig zu machen und die Hardwarevoraussetzungen zu senken, führte zu einem Wettlauf zwischen Citrix und VMware, den beiden führenden Herstellern. Diese legten ein Tempo vor, dem auch einige große Anbieter nicht folgen konnten.

So wurden die ehemaligen Ambitionen von Sun nach der Übernahme durch Oracle gebremst; die im August 2010 erschienene Version 3.2 wartet mit moderaten Neuerungen auf. Auch Red Hat, das mit einer quelloffenen Infrastruktur ins Rennen gehen möchte, muss erst die Übernahme von Qumranet verdauen, aus der wesentliche, aber bisher unvollendete Bausteine stammen.

Die IBM benutzt für ihren Smart Business Desktop "Verde" des kleinen Herstellers Virtual Bridges. Es handelt sich dabei um eine Linux/KVM-basierende Lösung, alternativ vertreibt die IBM auch die VDI-Software von Citrix und VMware. Als Technologielieferant spielt Big Blue aber weder bei der Desktop- noch bei der x86-Virtualisierung insgesamt eine nennenswerte Rolle.

Eine besondere Position hat Microsoft inne, das die VDI-Basisfunktionen über Windows Server anbietet und sich daher mit diesbezüglichen Neuerungen an die Release-Zyklen des Betriebssystems bindet. Das Unternehmen weist daher gegenüber Citrix und VMware einen unübersehbaren Entwicklungsrückstand auf, könnte aber als die dominierende Desktop-Macht jederzeit die Spielregeln für den gesamten Markt verändern. Die derzeitigen Defizite von Microsofts VDI-Portfolio eröffnen Quest, der Nummer drei hinter Citrix und VMware, eine interessante Nische.

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