IoT-Studie von COMPUTERWOCHE und CIO

Viele Unternehmen sind noch nicht bereit für IoT

01.12.2016
Von 
Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.

Status quo: Wenig IoT-Projekte, Schwerpunkt Industrie 4.0

Doch bis jetzt haben insgesamt nur rund 15 Prozent der befragten Unternehmen bereits IoT-Projekte produktiv umgesetzt oder zumindest abgeschlossen. Die meisten bisherigen Projekte fallen unter die Kategorie Industrie 4.0 mit Themen wie Vernetzte Produktion, Smart Supply Chain und Predictive Maintenance, gefolgt von den Schwerpunkten Smart Connected Products und Logistik. Neben diesen Kategorien gewinnen künftig auch IoT-Projekte aus den Bereichen Gebäudemanagement (Smart Building) und Vernetzte Gesundheit (Connected Health) an Bedeutung.

In jeweils knapp einem Drittel der Unternehmen ging die Initiative für das erste IoT-Projekt entweder vom CIO und der IT-Abteilung oder von der Geschäftsführung aus, letzteres vor allem bei den kleinen Unternehmen. In elf Prozent der Firmen war ein eigenes IoT-Team die treibende Kraft für die ersten IoT-Aktivitäten, etwas seltener der CTO oder Fachabteilungen wie Vertrieb, Entwicklung oder Produktion.

Keine Erfolgsgarantie: Mehrwert nicht immer erreicht

In einem Fünftel der Unternehmen gibt es keine IoT-Erfolgsmessung.
In einem Fünftel der Unternehmen gibt es keine IoT-Erfolgsmessung.

Wie sieht es mit der Erfolgsquote aus? Die Studie zeigt, dass IoT-Projekte nicht immer die Erwartungen erfüllen. Ein Viertel der Unternehmen konnte bislang noch keinen Mehrwert wie höhere Effizienz, niedrigere Kosten oder höhere Umsätze feststellen. In zwei Prozent der Unternehmen sind die IoT-Projekte gescheitert. Erstaunlicherweise gibt es in fast einem Fünftel der Unternehmen überhaupt keine Erfolgsmessung.

Die gute Nachricht: Etwa die Hälfte der bislang umgesetzten IoT-Projekte brachte den gewünschten Nutzen. Bei 17 Prozent der Unternehmen stellte sich der Mehrwert des IoT-Projekts nach einem Jahr ein, bei 14 Prozent nach vier bis acht Wochen, bei 12 Prozent nach drei Monaten. Sieben Prozent der Firmen profitierten sofort von ihrem IoT-Projekt.

Sicherheit als größte Herausforderung

Fragen rund um die Security zählen zu den großen IoT-Herausforderungen.
Fragen rund um die Security zählen zu den großen IoT-Herausforderungen.

Bei der Umsetzung ihres IoT-Projekts müssen Firmen diverse Herausforderungen meistern. 44 Prozent der Unternehmen geben grundsätzliche Sicherheitsbedenken als größte Hürde für IoT-Projekte an, da sie das Internet of Things als neues Einfallstor für Angriffe sehen. Dies wird auch explizit durch die Unternehmen bestätigt, die bereits die ersten IoT-Projekte konkret umgesetzt haben. Für 57 Prozent der Firmen stellte Security tatsächlich die größte Herausforderung bei ihrem ersten IoT-Projekt dar.

Fast die Hälfte der Firmen hatte beim ersten Projekt Probleme mit der Integration von IoT-Devices wie Sensoren und Aktoren in die eigene IT-Infrastruktur. Weitere wichtige Herausforderungen stellen die IT-Infrastruktur selbst, die Komplexität des Themas sowie Datenschutzvorgaben wie Gesetze und interne Richtlinien dar. Kopfzerbrechen bereiten zudem Faktoren wie Finanzierung, die Entwicklung eines Geschäftsmodells, Analytics und die Suche nach einer geeigneten IoT-Plattform.

Auch der menschliche Faktor spielt eine wichtige Rolle. Knapp ein Drittel der Unternehmen musste die Mitarbeiter vom ersten IoT-Projekt überzeugen, 23 Prozent jeweils die Geschäftsführung und andere Abteilungen. Die unzureichende Kommunikation zwischen den beteiligten Abteilungen oder mangelndes Know-how der Mitarbeiter können IoT-Projekte ebenfalls behindern.