Zukunftswerkstatt

Spielwiese für junge IT-Talente

26.05.2009
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Enterprise 2.0 und SOA als Themen

In der Regel nehmen Hochbegabte der Branchenvertreter sowie der Kooperationspartner teil, also Mitarbeiter, die sich durch fachliche und soziale Kompetenz sowie über-durchschnittliches Engagement auszeichnen. "Auf diese Eigenschaften setzen die Unternehmen. Denn anders als bei internen Maßnahmen profitieren sie zusätzlich von einer Art professionellem Crowdsourcing oder Outsourcing von Zukunftsstrategien", so Lipinski weiter. Denn Talente aus verschiedenen Firmen und mit unterschiedlichen Erfahrungen, Aufgaben und Herangehensweisen tummeln sich auf dem "Spielplatz Zukunft" und entwickeln praxisorientierte Konzepte. "Unser Unternehmen erhält viele Impulse aus den Arbeiten der Zukunftswerkstatt. So bieten die im Jahr 2008 behandelten Themen Business-Engineering unter SOA, Merger-Readyness und Enterprise 2.0 unserem Unternehmen eine Reihe von Anknüpfungspunkten", berichtet Engelke. Das steht auch nicht teilnehmenden Firmen offen, denn am Ende jedes Zyklus erscheint ein Branchenreport, in dem die Ausarbeitungen sowie Stellungnahmen und Praxisbeispiele zu den einzelnen Themen enthalten sind.

Der Anreiz für die jungen Wilden besteht in der Chance, von erfahrenen Themenpaten zu lernen und die Denkweise von Wissenschaftlern und Branchenkennern wie den Professoren Helmut Krcmar von der TU München und Matthias Goeken von der Frankfurt School of Finance & Management oder dem Analysten Wolfgang Martin zu verstehen. Sich eine "Auszeit" zu nehmen und intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen, ist ein weiteres Plus, das sich früher oder später auszahlt.

Ähnliche Erfahrungen hat Marco Prieß, Project Manager der HSH Nordbank AG, gemacht. Er definierte mit seiner Gruppe die Rolle der IT neu: "Meine Eindrücke sind gleich in ein neues Projekt eingeflossen. Es hatte zum Ziel, die Kerngeschäftsprozesse in ein Monitoring zu überführen, so dass dies im Endausbau nahe an ein Business Process Monitoring herankommt." Eine gute Vorbereitung auf größere Verantwortung ist die Teamarbeit auf alle Fälle. "Wer mit fünf bis zehn Personen unterschiedlicher Vorbildung in einem festgelegten Zeitraum zu einem Ergebnis kommen muss, lernt Rollen in Teams zu definieren und miteinander, aufeinander aufbauend zu arbeiten. Und schließlich hat nicht jeder die Chance, seine Ideen dem Topmanagement zu präsentieren", erläutert Lothar Engelke den Effekt für die Camp-Teilnehmer.

Zukunftswerkstatt IT

Die erste Branchen-Zukunftswerkstatt der Alternus Gesellschaft begann 2001 für Versicherungen, es folgten welche für die Krankenversicherungen und Kreditinstitute und schließlich die branchenübergreifende für Informationstechnologie im Jahr 2007. Das Curriculum dauert jedes Jahr rund sechs Monate. Es beginnt mit einer Auftaktveranstaltung und Impulsvorträgen von renommierten Sprechern wie Oswald Metzger oder Robert Winter, Professor an der Universität St. Gallen. Anschließend legt ein Komitee aus Topmanagern der Branche und Marktexperten die zu bearbeitenden Aufgaben fest. Nachwuchstalente der Mitgliedsunternehmen entwickeln in zwei zweitägigen Camps Lösungen und werden dabei von Themenpaten aus dem Komitee betreut. Die Zukunftswerkstatt endet im Herbst mit einem Festakt und der Präsentation der Ergebnisse vor dem Komitee. Daraus resultiert ein Branchenreport, der über die Alternus Gesellschaft bezogen werden kann.