Eine Zeitlang im Ausland arbeiten
Der Auslandseinsatz ist eine gute Idee. Internationale Erfahrungen werden in Management-Lebensläufen immer wichtiger - und häufiger. Von den rund 60.000 Mitarbeitern bei SAP beispielsweise sind immer um die 3000 fernab ihrer Heimat beschäftigt. Um ähnliches zu schaffen, starten Sie zuerst mit der Zielauswahl. Dazu die eigenen Wünsche mit denen der Firma abgleichen. Was reizt Sie, wo sucht die Firma Unterstützung, und wie bekommen Sie beides übereinander?
Mit dem fertigen Plan im Kopf geht es zum Vorgesetzten. "Ich war noch niemals in New York" ist kein Argument! Dass Sie einen Standort spannend finden, ist Ihre Sache. Erfolgreich argumentiert wird aber immer nur mit dem Nutzen, den Sie dort der Firma bringen können. Wichtigstes Accessoire für das Gespräch: die Chefbrille. Bauen Sie Ihre Argumentation so auf, dass die Vorteile für Ihren Vorgesetzten sofort sichtbar werden. "Stellen Sie sich mit guten Argumenten als Idealbesetzung für den Auslandsposten dar, und bieten Sie Lösungen für die Zeit Ihrer Abwesenheit im Team an", rät Julia Funke, Inhaberin der ExpatriateBeratung in Frankfurt am Main. Außerdem unbedingt beschreiben, was Sie nach Ihrer Rückkehr noch wertvoller für das Team macht. Hat das Unternehmen wenig Erfahrungen mit Auslandsentsendungen, empfiehlt sich zudem, zur Ver-tragsprüfung einen eigenen Rechtsanwalt einzuschalten. "Die Verträge sind so kompliziert, dass man sie als Laie nicht durchblicken kann", weiß Funke.
Verwechseln Sie die Auslandsentsendung nicht mit einer Freikarte für die Karriere. "Eine persönliche Entwicklung ist mit dem Auslandsaufenthalt garantiert - ein Karrieresprung nicht", so Funke. Im Gegenteil. Besser darauf gefasst sein, dass alte Kollegen Sie bei Ihrer Rückkehr auf der Karriereleiter überholt haben.
Und: kein reines Abenteuer erwarten. "Es kommt auf Sie viel Alltag zu, gepaart mit einem ordentlichen Kulturschock", so Funke. Der Schock trifft Sie dann auch wieder bei der Rückkehr. Nämlich dann, wenn sich in der Heimat mehr verändert hat, als Sie gedacht hätten - nicht nur Sie selbst.
Umstieg auf Teilzeit
Am Anfang steht der Kurzcheck "Bin ich teilzeitberechtigt?". Das sind Sie, wenn Sie länger als sechs Monate in einem Betrieb mit mindestens 15 Beschäftigten arbeiten. Danach Taschenrechner raus und prüfen, ob der Lohnabschlag zu verkraften ist - inklusive der Rentenabschläge.
Wer unsicher ist, ob er mit dem gekürzten Einkommen auskommt, legt sich ein Teilzeitgehalt auf Probe zu. Etwa ein halbes Jahr vor dem geplanten Teilzeitstart nur so viel des Gehalts verplanen, wie später zur Verfügung stehen wird. Der Rest kommt aufs Sparkonto.
Den Vorgesetzten rechtzeitig zum Gespräch bitten. Wer ihn mindestens drei Monate vor dem gewünschten Starttag informiert, gibt ihm und der Firma genug Zeit zum Umverteilen der Arbeit. Die Chancen auf eine Zusage stehen nicht schlecht. Wenn es keine betrieblichen Gründe gibt, die dem Teilzeitwunsch entgegenstehen - wie unverhältnismäßige Kosten etwa - muss der Chef zustimmen. "Unternehmen zeigen sich derzeit offen für Anfragen", sagt Christian Schlottfeldt, Rechtsanwalt und Inhaber der Arbeitszeitkanzlei in Berlin. Je größer die Mitarbeiterknappheit, desto besser die Teilzeitchancen. Wichtig: "Eine Rückfahrkarte von Teilzeit auf Vollzeit gibt es nicht", warnt Schlottfeldt. Wer schon bei der Reduzierung weiß, dass er später wieder aufstocken will, sollte das bereits im ersten Gespräch offenlegen. Und direkt einen befristeten Teilzeitvertrag schließen.
Tappen Sie nicht in die Überstundenfalle. 80 Prozent sind 80 Prozent, Punkt. Für mehr Arbeit werden Sie nicht bezahlt. Überengagement zahlt sich nicht aus, weder für die Seele noch auf dem Konto. Und nicht vergessen: Ihr freier Tag ist frei. Das sollten auch Ihr Chef und Ihre Kollegen respektieren. Störende Anrufe am freien Tag sind genauso wenig zu akzeptieren wie am Wochenende.