Software für Digitalfotografie

So schaffen Sie Ordnung in Ihrer Fotosammlung

01.02.2019
Von Stephan  Lamprecht

Filterkorrekturen durchführen

Filter im Einsatz: Bei zu viel UV-Licht im Bild lohnt es sich meist, den Gammawert zu reduzieren, um die Farbwerte auszugleichen
Filter im Einsatz: Bei zu viel UV-Licht im Bild lohnt es sich meist, den Gammawert zu reduzieren, um die Farbwerte auszugleichen

Nicht jedes Foto bedarf einer Filterkorrektur, und häufig können Sie es durchaus im Originalzustand belassen. Möchten Sie das Bild dennoch retuschieren (Punkte 9 und 10), führen Sie alle Filterkorrekturen erst zum Schluss durch. Der Grund: Retuschen verändern die Werte im Bild, und der Filtereinsatz danach hilft Ihnen beim Kaschieren der Retusche.

Die von Digikam mitgelieferten Filter, die Sie über den Menüpunkt "Korrigieren" erreichen, liefern bei unterschiedlichstem Bildmaterial brauchbare Ergebnisse. Das gilt aber nur, wenn die Filter einstellbar sind und über eine Vorschau verfügen, was Ihnen jeweils die Punkte im Menü, zum Beispiel bei "Schärfen...", verraten.

Sommerliche Urlaubsfotos leiden oft an zu viel UV-Strahlung und wirken dadurch grell und unnatürlich. Hier kann Ihnen der Filter "Helligkeit, Kontrast, Gamma" weiterhelfen, mit dem Sie den Gammawert per Schieberegler etwas reduzieren können. Die mittleren Farbwerte des Bildes werden dadurch im Verhältnis dunkler. Zusätzlich können Sie mit dem Filter "Farbbalance" die Blau- und Grünanteile im Bild vorsichtig reduzieren.

Störende Details entfernen

Immer wieder geraten Stromleitungen, Fahnenmasten oder ähnliche störende Details auf ein Foto, die Sie zum Glück nachträglich entfernen können. Benutzen Sie dafür Gimp, denn nur dort stehen Ihnen die nötigen Werkzeuge zur Verfügung. Damit das unerwünschte Detail aus dem Bild verschwindet, rekonstruieren Sie den Hintergrund, den dieses Detail verdeckt.

Dazu kopieren Sie mit dem Klonen-Werkzeug aus der Umgebung das passende Material. Aktivieren Sie das Werkzeug per Klick auf den Stempel im Werkzeugfenster. Klicken Sie dann mit gedrückter <Strg>-Taste in den Bildbereich, den Sie kopieren möchten. Lassen Sie jetzt die <Strg>-Taste los, und fahren Sie mit dem Werkzeug so lange über das störende Bilddetail, bis Sie es mit dem gewünschten Hintergrund übermalt haben.

Möchten Sie ganze Bildteile zum Beispiel eine Wolke kopieren, stellen Sie beim Klonen-Werkzeug dafür die Größe ein. Sind die Übergänge trotz deaktivierter Option "Harte Kanten" noch zu sehen, bearbeiten Sie sie mit dem "Bild verschmieren"- oder "Weichzeichnen"-Werkzeug nach.

Rote Augen retuschieren

Die roten Augen sind eine recht häufige Begleiterscheinung bei Blitzlichtaufnahmen. Oft ist bei genauerer Betrachtung die schwarze Pupille rot verfärbt, bisweilen tritt in der Mitte der Pupille zusätzlich ein starker Lichtreflex auf. Zwar bringt auch Digikam dafür eine Korrekturfunktion mit, die Sie über "Korrigieren, Rote Augen reduzieren" erreichen.

Anwenden können Sie den Korrekturfilter aber nur auf eine rechteckige Auswahl, die Sie mit der Maus im Bild aufziehen. Müssen Sie nur winzige, rote Punkte retuschieren, reicht Digikam eventuell schon aus. Ist das Motiv größer, benötigen Sie eine präzisere Retusche mit dem Programm Gimp. Hier vergrößern Sie zunächst die roten Augen mit dem "Vergrößern"-Werkzeug heraus.

Danach klicken Sie auf das Werkzeug für die "Elliptische Auswahl". Halten Sie beim Aufziehen der Auswahl im Bild die <Umschalt>-Taste gedrückt. So erzeugen Sie statt einer Ellipse den gewünschten Kreis um die rote Pupille. Sitzt der Kreis noch nicht exakt, verschieben Sie die Auswahl mit gedrückter <Alt>-Taste.

Wählen Sie jetzt im Bildfenster das Menü "Werkzeuge, Farben, Farbton-Sättigung", und aktivieren Sie dort bei den "Primärfarben" das "R" für den Rotwert. Reduzieren Sie mit dem Schieberegler die "Sättigung" und eventuell die "Helligkeit", bis das Rot schwarz wird. Ist auf der Pupille ein Lichtreflex vorhanden, helfen Sie mit dem "Abwedeln"-Werkzeug nach, damit der Pupillenglanz natürlich wirkt.

Fotos für das Web

Mit Imagemagick können Sie im Handumdrehen eine einfache Web-Galerie für Ihre Fotos erstellen. Mehr Möglichkeiten bietet Ihnen allerdings der KDE-Browser Konqueror. Navigieren Sie dazu im Konqueror in das gewünschte Bilderverzeichnis, und gehen Sie dann über "Extras, Bildergalerie erstellen" zum Dialog für die "Seitengestaltung".

Neben der Anzahl der Fotos pro Zeile können Sie hier auch die Schriftart festlegen. Für das Internet sollten Sie serifenlose Standardschriften wie das voreingestellte "Sans Serif", etwa DejaVu verwenden. In der "Vordergundfarbe" stellt Konqueror Ihre Schrift dann dar. Die ausgewählte "Hintergrundfarbe" sollte sich von Ihren Fotos absetzen.

Das richtige Dateiformat

Manche Kameras liefern Bilder im RAW-Format, auf diese Weise bleiben sämtliche Bildinformationen Ihrer Aufnahme erhalten. Das RAW-Format ist allerdings bisher noch abhängig vom jeweiligen Kamerahersteller und daher nicht vollständig standardisiert. Das nicht verlustfreie JPEG-Format, in dem viele Kameras bereits die Bilder liefern, hat sich dagegen längst als Standard für digitale Fotos etabliert.

Die frei wählbare Kompression prädestiniert es auch für das Internet, die progressive Variante ermöglicht dort einen schnellen Bildaufbau. Wenn Sie mit Gimp arbeiten, sollten Sie für die Bearbeitung das verlustfreie, Gimpeigene XCF-Format wählen und das Bild erst am Schluss wieder als JPEG speichern.

Ein anderes, empfehlenswertes Format für Fotos ist PNG, das verlustfrei funktioniert und wie GIF Transparenzen speichern kann. Das GIF-Format selbst ist generell mehr für Grafiken als für Fotos geeignet, da es nur bis zu 256 Farben darstellen kann. (PC-Welt)