Exklusive Studie

So nutzt der Mittelstand Business Intelligence

09.02.2009
Von  , und Prof. Dr. Andreas Seufert


Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.
Dr. Wolfgang Martin ist Experte auf den Gebieten Big Data, Business Intelligence, Performance Management, Analytics, Business Process Management, Information Management, Information Governance sowie Cloud Computing (SaaS, PaaS). Sein Spezialgebiet sind die Wechselwirkungen technologischer Innovation auf das Business und damit auf die Organisation, die Unternehmenskultur, die Businessarchitekturen und die Geschäftsprozesse.

Mittelstand verschenkt Potenzial von Business Intelligence

Alles in Allem zeigt die Umfrage, dass der Mittelstand BI bislang bei Weitem nicht ausnutzt, um zu einer besseren Unternehmenssteuerung zu kommen. Vielmehr zeigt sich eine große Diskrepanz zwischen dem Wertbeitrag, den BI beitragen kann, und dem praktischen Einsatz von BI-Funktionen (siehe auch die Kritik der Analysten von Gartner bezüglich der Nutzung von BI).

So können in der Befragung die meisten Anwender die Vorteile von BI klar benennen: die schnellere, bessere Auswertung von Geschäftsdaten (77 Prozent), die Auswertung großer Datenmengen (72 Prozent), die stärkere Automatisierung von Prozessen (65 Prozent) sowie sichere Entscheidungen (56 Prozent). Als ein Mittel, mit dem sich unnötige Kosten aufspüren (38 Prozent) oder Umsatzsteigerungen erzielen helfen (33 Prozent), wird BI hingegen seltener gesehen.

Auch ist vielen Firmenvertretern klar, dass der Nutzen von BI mit der Geschwindigkeit, Transparenz und Flexibilität der Prozesse zunimmt. Doch in der Praxis haben bisher 70 Prozent der Befragten keinerlei Workflow dafür geschaffen. Rund die Hälfte kann keine konsolidierten automatisiert bereitstellen, ebenso viele validieren ihre Zahlen nicht und 39 Prozent haben keine zentralen Strukturen und Regeln in der Administration (siehe auch den Trendbericht zum BI-Markt).

Die Studie

Die Online-Befragung der Computerwoche, des Instituts für Business Intelligence und der Unternehmensberatung Wolfgang Martin Team fand im Oktober 2008 statt.. Ziel war es, den Status Quo von Business Intelligence (BI) zur Unternehmenssteuerung im Mittelstand zu erfassen. Dabei sollte Bedeutung von BI im Mittelstand, wie die Unternehmen damit umgehen in Organisation und Prozessen, welche Rolle Technologie dabei spielt und welche Potentiale die IT hier hat. 158 Unternehmen folgten dem Aufruf. Von diesen stammen 56 Prozent aus kleineren Unternehmen ( weniger als 50 Millionen Euro Jahresumsatz), 27 Prozent aus mittelgroßen Unternehmen (50 Millionen bis 500 Millionen Euro Umsatz und neun Prozent aus Unternehmen (über 500 Millionen EUR Jahresumsatz). 52 Prozent der Befragten- die zu jeweils rund 40 Prozent den ersten beiden Entscheidungsebenen angehören- sind in der Fertigungsindustrie tätig, 46 Prozent bei Dienstleistern. Von den Unternehmen waren 36 Prozent in Deutschland tätig, weitere 13 Prozent auch in Österreich und der Schweiz. Weitere 18 Prozent der Firmen sind für den europäischen Markt, 33 Prozent international aufgestellt. Insofern bildet diese Stichprobe Markt, Macher und Nutzer von BI zur Unternehmenssteuerung im Mittelstand gut ab.