Fazit: Nicht Fisch, nicht Fleisch
Zusammengefasst hält die Qbo You-Rista leider nicht, was der optische Eindruck und die Beschreibungen des Herstellers versprechen. So steht die schick gestylte Kaffeemaschine und die schön aufgemachte Website www.qbo.coffee in klarem Widerspruch zu dem von ihr verursachten Lärm und der Sauerei.
Und auch das Konzept mit WLAN-Anbindung und App-Bedienung ist nicht ganz schlüssig. So ist es zwar eindeutig von Vorteil, wenn der Benutzer seine Lieblingskaffeemischung immer bei sich führt oder der Hersteller over the air Firmware-Updates aufspielen kann. Warum aber sollte man zum Smartphone greifen, wenn man ohnehin Hand an die Maschine anlegen muss, um eine Kapsel einzulegen und den Brühvorgang zu starten?
Ähnliches gilt bei der Reinigung und Pflege: Der Besitzer bekommt in der App zwar angezeigt, dass der Milkmaster gespült werden muss, aber auch hier gibt es nur eine Erklärung und keinen Button zum Initiieren des Spülvorgangs.
Zumindest reife, erwachsene Menschen werden auch den Gamification-Versuch rund um die Maschine als wenig nutzwertig, böse ausgedrückt als Kinderkram empfinden. Denkt man an Mondpreise von drei Euro für acht Qbo-Kapseln (à 7.5 Gramm) wünscht man sich statt Auszeichnungen in der Qbo-Welt wie "Kaffeekenner" oder "Genussdesigner" eher geldwerte Treueprämien und Sonderangebote. Zumal die ursprüngliche Preisempfehlung von 349 Euro für eine Kapselmaschine auch reichlich hoch angesetzt war - mittlerweile liegt der Marktpreis bei 199 Euro beziehungsweise 249 Euro inklusive Milkmaster.
Interessanter als der klassische Verkauf von Maschine und Kapseln wäre ein disruptives Geschäftsmodell rund um die Qbo You-Rista (Pay per use) gewesen, aber dafür ist die Kaffeewelt offenbar noch nicht reif.
Auch wenn das Konzept interessant ist und der produzierte Kaffee zwar keine Barista-Qualität besitzt, aber doch ganz ordentlich schmeckt, kann man daher keine echte Empfehlung für die Qbo You-Rista aussprechen, zumindest für die erste Version davon.