Force.com von Salesforce
Unter "Force.com" bietet Salesforce eine Plattform an, die vor allem als Basis für CRM-Anwendungen operiert. Seit 2007 wird sie auch als eigenständige Plattform für Unternehmen und Entwickler bereitgestellt, womit Salesforce einer der Pioniere von PaaS war. Um die Plattform zu nutzen, stellt das Unternehmen die Programmiersprache Apex zur Verfügung, die in Syntax und Semantik Java sowie C# nachempfunden ist. Über ein AppExchange Directory lassen sich alle Apex-Komponenten austauschen und installieren. Zudem können Entwickler über den Marktplatz von AppExchange ihre Programme anbieten.
Laut Salesforce ist die Konfiguration über ein externes Wartungs-Tool möglich. Für die Entwicklung einer GUI (Graphical User Interface) bietet das kalifornische Unternehmen VisualForce an. Das Toolkit für Google Data APIs dient als Schnittstelle zum Google Data Protocol, so dass Programmierer auf eine Bibliothek von Skripten und Applikations-Tools zugreifen können. Ein Plugin für Eclipse ermöglicht es, auch auf Basis von Java zu entwickeln. So entstandene Programme müssen aber in Apex "übersetzt" werden. Damit wird eine der größten Schwachstellen sichtbar. Im Gegensatz zu anderen Anbietern setzt Salesforce mit Force.com ausschließlich auf eine eigene Programmierumgebung, so dass Entwickler nur mit großem Aufwand migrieren können.
Zweites Standbein Heroku
Um dieses Manko zu beheben, hat Salesforce vor zwei Jahren seine Strategie geändert und im Januar 2011 "Heroku" übernommen. Das Unternehmen stellt eine Plattform für die Entwicklung von sozialen und mobilen Cloud-Anwendungen bereit. Über diesen "Umweg" bietet Salesforce Entwickler nun die Programmierung auf Basis von Ruby, Node.js, Clojure, Java, Python und Scala an. Als Betriebssystem nutzt Heroku die Linux-Distributionen Debian sowie Ubuntu. Die Daten lassen sich beispielsweise in den Datenbanken MongoDB, Redis sowie PostgreSQL ablegen.
Neben der Erweiterung auf neue Plattformen hat Salesforce mit Database.com eine eigene Cloud-Datenbank im Portfolio. Über das Angebot lassen sich etwa Nutzer und Sicherheits-Features verwalten. Der Service wird wie die anderen Produkte nutzungsabhängig abgerechnet. Trotz des breiten Spektrums an Dienstleistungen bleibt unklar, wie sich das Geschäft des Cloud-Anbieters in den nächsten Jahren entwickeln wird. Für Nutzer ist bei der Programmierung auf Heroku nicht ersichtlich, dass es sich um ein Tochterunternehmen von Salesforce handelt. Die strategische Ausrichtung bleibt eher undurchsichtig.
Salesforce.com
Vorteile:
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Force.com am PaaS-Markt etabliert
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Konfiguration mit Wartungs-Tool
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Schnittstelle zu Google Data APIs
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über Heroku auch verschiedene Programmierumgebungen
Nachteile:
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strategische Ausrichtung undurchsichtig
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Force.com setzt ausschließlich auf Apex
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Entwickler können mit Force.com nur schwer migrieren