Marktübersicht Cloud Computing

Plattformen für alle Fälle

05.10.2012
Von Tobias Wendehost

IBM SmartCloud Application Services

Seit 2011 richtet sich das PaaS-Angebot von Big Blue in erster Linie an Geschäftskunden.
Seit 2011 richtet sich das PaaS-Angebot von Big Blue in erster Linie an Geschäftskunden.

Im Oktober 2011 kündigte IBM an, sein SmartCloud-Portfolio zu erweitern. Speziell die "SmartCloud Application Services" (SCAS) standen im Fokus. Ursprünglich als Betaversion veröffentlicht, befinden sie sich nun in der Pilotphase. Die Lösung richtet sich nach Angaben von IBM in erster Linie an Unternehmen, die kritische Geschäftsanwendungen integrieren wollen. Das neue Angebot läuft auf der Infrastruktur "Smart Cloud Enterprise 2.0".

Die Kernfunktionen von SCAS erstrecken sich auf fünf Bereiche. Der "Application Lifecycle" bietet Programmierern Zugriff auf teambasierte Entwicklungsumgebungen und Tools. IBM unterstützt ein Entwicklungsteam zum Beispiel bei der Planung und Umsetzung eines Projekts. Ein zweites Element ist "Application Resources". Dabei teilen sich die beteiligten Entwickler über einen Shared Service einen Datenbank-Server auf Basis der "DB2 Enterprise Server Edition". Unter "Application Environments" versteht der Anbieter den Einsatz vordefinierter Umgebungen sowie standardisierter Vorlagen. Hierzu gehört der sogenannte "Workload Deployer v3.1", der die verschiedenen Versionen einer Anwendung speichert. Als Programmierplattform dient Java EE.

Anwendungen von Drittanbietern

Ähnlich wie Microsoft stellt IBM mit "Application Management" eine Integrationsfunktion für Anwendungen von Drittanbietern (etwa SAP-Applikationen) bereit. Die Integration der eigenen Anwendungen in die IBM-Plattform erfolgt über die "WebSphere Cast Iron Cloud Integration".

Insgesamt gelten die SmartCloud Application Services laut IDC als ausgereift. Ein Vorteil ist die Konzentration auf Geschäftsanwendungen und die gute Unterstützung für Java-basierte Programme. Das PaaS-Modell eignet sich weniger für kleine Entwicklungsteams. Minuspunkte muss Big Blue hinsichtlich Preis und Einstiegsoptionen hinnehmen. Beide Aspekte sind für den Betrachter schwer nachvollziehbar und machen eine Beratung nötig.

IBM SmartCloud Service

Vorteile:

  • Unterstützung von Entwicklerteams

  • Programmierer können sich Datenbank-Server teilen

  • Enterprise-Anwendungen von Drittanbietern

  • Konzentration auf Business-Apps

Nachteile:

  • nicht für kleine Entwicklerteams

  • Preis- und Einstiegsoptionen undurchsichtig