Marktübersicht Cloud Computing

Plattformen für alle Fälle

05.10.2012
Von Tobias Wendehost

Microsoft Windows Azure

Die Windows-Azure-Plattform ist für eine große Palette an Programmierumgebungen geschaffen.
Die Windows-Azure-Plattform ist für eine große Palette an Programmierumgebungen geschaffen.

Mit der "Windows Azure"-Plattform bietet das Softwareunternehmen seit 2010 ein umfangreiches Paket an. Wie bei Amazon oder Google ist die Skalierung der Infrastruktur in Bezug auf CPU-Leistung und Speicher sehr variabel. Für die Infrastruktur (Betriebssystem, VM, Server, Storage und Netzwerk) ist Microsoft verantwortlich. Werden Entwicklungs-Tools benötigt, lassen sich diese nutzungsabhängig zuschalten. Windows Azure verwaltet automatisch die Ausführung der Anwendungen und passt nach Bedarf die Ressourcen an. Dabei basieren die Server auf der Virtualisierungsplattform Hyper-V mit .NET-Runtime.

Die Plattform setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen: Windows Azure OS als Betriebssystem, der Datenbank SQL Azure und der AppFabric für Windows Server. Anwendungen lassen sich einerseits auf Basis von .NET und Visual Studio entwerfen. Andererseits können Entwickler Anwendungen in C++, Java, Node.js, PHP, Python und Ruby programmieren. Gebühren fallen je nach Rechenleistung, Speicherplatz und Datenvolumen an.

Vorsicht bei Anpassungen

Über das Remote Desktop Protocol (RDP) kann auf den Desktop der virtuellen Maschine zugegriffen und eine Anpassung vorgenommen werden. Allerdings rät Microsoft vor einem tiefen Eingriff ab, da bei einem Re-Imaging alle Änderungen verloren gehen. Fehler erkennt das System über die Windows-Azure-Monitoring-Funktion.

Zahlreiche Tools unterstützen den Entwickler. So lassen sich mit Visual Studio Web-Anwendungen für Windows Azure anpassen. Daneben ist ein Software-Development-Kit verfügbar, das verschiedene Tools, Dokumentation und Beispielanwendungen bereitstellt. Neben der Entwicklung eigener Anwendungen bietet Microsoft die Möglichkeit, bereits vorhandene Programme zu nutzen. Über den Online-Marktplatz Microsoft Pinpoint werden hierfür Anwendungen sowie Dienstleistungen vermarktet.

Ein Vorteil der Lösung ist die Bandbreite an Services. Da Microsoft die Daten auf mehrere Serverinstanzen verteilt, sind Anwendungen hochverfügbar. Zudem sind Entwickler nicht an eine Programmierumgebung gebunden, sondern können sich die passende Sprache auswählen. Windows Azure unterstützt verschiedene Betriebssysteme, so dass Entwickler Anwendungen auch auf Mac- oder Linux-Systemen programmieren können. Mittlerweile bietet Microsoft eine 90-tägige Testversion an, die beispielsweise 750 Stunden einer Server-Instanz und 35 Gigabyte Speicher beinhaltet. Ein Nachteil von Windows Azure ist, dass die Konfiguration der Plattform im Fall einer neuen Bereitstellung gelöscht wird.

Microsoft Windows Azure

Vorteile:

  • Anwendungen schnell am Markt

  • Tool-Sammlung hilft bei Entwicklung

  • keine Bindung an eine Programmiersprache

  • kompatibel mit verschiedenen Betriebssystemen

Nachteile:

  • individuelle Konfiguration wird bei Re-Imaging gelöscht

  • Preise richten sich nach Transaktionen