IT-Infrastrukturen überwachen

Paessler PRTG Network Monitor im Praxistest

29.05.2014
Von 
Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de

Wahlfreie Gruppierung der IT-Struktur

PRTG teilt die Überwachung und Verwaltung der Systeme in mehrere Funktionsblöck ein. Dies sind beispielweise die Geräte, wie Server, Firewall oder Netzwerkgeräte, die Betriebssysteme und weitere Applikationssysteme, wie etwa Mail-Server oder Datenbanksysteme. Die Einteilung der Gruppen und deren Zuordnung sind wahlfrei vorzunehmen. Sie können beispielweise nach Typ (zum Beispiel Mail-Server), nach Lokation, nach Hardware oder nach Betriebssystem erfolgen. Diese Gruppierung hilft dem Administrator bei der Überwachung und stellt gleichzeitig die Grundlage für weitergehende Operationen dar. So können beispielsweise alle entfernten Systeme durch eine Gruppierung nach Ort (Lokation) einer besonderen Überwachung unterzogen werden.

Inventar im Überblick: Die IT-Systeme lassen sich wahlfrei in Gruppen zusammenfassen.
Inventar im Überblick: Die IT-Systeme lassen sich wahlfrei in Gruppen zusammenfassen.

Zum Umfang von PRTG gehört ferner ein Alarm-Handling. Es erlaubt die automatische Benachrichtigung des Administrators bei Fehler oder Abweichung von den Vorgaben. PRTG ermöglicht eine funktionale Zuordnung von IT-Geräten zu Gruppen. Für die tägliche Arbeit aber mag eine räumliche Zuordnung einfacher sein. So kann beispielweise festgelegt werden, in welchen Gebäuden, Räumen oder Standorten welche Geräte anzutreffen sind. Dies erfolgt durch die Maps.

Maps ermöglichen eine grafische Abbildung der überwachten IT-Landschaft. So kann man etwa eine Landkarte oder einen Gebäudeplan hinterlegen und darauf die Geräte positionieren. Dank dieser grafischen Abbildung hat der Administrator immer eine bessere und klarere Zuordnung zu den Systemen als nur mit den Systemnamen .

SNMP Trap Receiver und Syslog-Receiver

Neu in der Version 14 ist unter anderem ein erweiterter SNMP Trap Receiver. Er empfängt die SNMP Traps von den überwachten Systemen und wertet sie aus. Anhand verschiedener Kriterien kann der Trap Server dann die Verantwortlichen benachrichtigen und alarmieren, Reports erstellen oder die Ergebnisse in Maps publizieren. Ebenfalls erneuert wurde der Syslog Receiver. Er empfängt, in Analogie zum Trap Receiver, Logdateien (System Logs). Ferner kann der Syslog Receiver die Loginhalte auswerten und Aktionen anstoßen. So kann beispielsweise aufgrund eines Eintrags "SQL-Error" der Datenbankadministrator direkt informiert werden.

Datensammler: Der Syslog Receiver ist neu in PRTG. Er sammelt Systemmeldungen ein und wertet sie aus.
Datensammler: Der Syslog Receiver ist neu in PRTG. Er sammelt Systemmeldungen ein und wertet sie aus.

Die dritte Neuerung des PRTGs beinhaltet das integrierte Ticketing-System. Es ist aus dem To-do-System der Vorversion hervorgegangen und stellt eine vom System erzeugte Aktionsliste mit Aufgaben dar, die von einem Administrator abgearbeitet werden sollen. Die Liste kann beispielsweise herangezogen werden, wenn beim Übergang der Verwaltung (Schichtwechsel) von einem Administrator auf den nächsten Vorkommnisse oder Probleme kommuniziert werden müssen. Das neue Ticketing-System wurde um zahlreiche Funktionen erweitert. Es zielt in erster Linie auf Unternehme ab, die noch kein eigenes Ticketing-System in Einsatz haben.