Elaine Skapetis kommt ursprünglich aus Brasilien. Nachdem sie in Mexiko, Deutschland und Griechenland tätig war, stieg sie als Front End Entwicklerin (FE) beim Adobe.com-Team ein. Als FE ist sie nicht zuletzt dafür verantwortlich, die Best Cases von Adobe.com und die "Customer Zero"-Experiences mit AEM (Adobe Experience Manager) zu teilen. Vor ihrer Zeit bei Adobe war sie Mitbegründerin von Factor Sigma Software Solutions, einem IT-Unternehmen mit Sitz in Griechenland. Verschiedene spannende Jobs in den Bereichen Technologie und Innovation brachten sie in die Schweiz und schließlich ihrem jetzigen Job bei Adobe.
Elaine, was machst du genau bei Adobe?
Skapetis: "Als Front End Entwicklerin stehe ich für alles, was der Nutzer im Adobe Kosmos online sieht. Gemeinsam mit rund 100 Entwickler-Kollegen/innen weltweit bin ich für das Web-Erlebnis auf Adobe.com zuständig."
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Skapetis: "Ein typischer Arbeitstag startet bei uns meistens mit einem Meeting oder Status-Call, in denen wir die aktuellen Anpassungen, Updates und neuen Komponenten der Adobe Website besprechen. Bevor es ans eigentliche Programmieren geht, ist viel Planung und Architektur notwendig. Rund ein Viertel der Arbeitswoche geht regelmäßig dafür drauf. Da wir je nach Projekt in unterschiedlichen Teams mit Kollegen aus der ganzen Welt zusammenarbeiten, sind feste Arbeitszeiten eher selten. Da kann ein Arbeitstag schon mal um 6 Uhr in der Früh oder auch erst am Nachmittag beginnen. Da muss man sehr flexibel sein und bleiben."
Was hat dein Interesse für Technik und speziell für die Informatik geweckt?
Skapetis: "Was Computertechnik angeht, bin ich ein absoluter Spätstarter. Viele meiner Kollegen/innen haben ihre halbe Kindheit vor dem Rechner verbracht, ich hatte meinen ersten PC erst mit 18. Aber neugierig war ich schon immer. Ich wollte wissen, wie die die Technik, das Internet, die Websites funktionieren. Diese Neugierde war meine Triebfeder, immer tiefer in die Welt der Informatik einzutauchen und schließlich den Beruf der Front End Entwicklerin zu ergreifen."
Welche Skills müssen Entwickler heute generell mitbringen?
Skapetis: "Flexibilität ist in diesen dynamischen Zeiten gefragter denn je. Man darf es sich als Entwickler niemals zu bequem machen und muss sich ständig weiterentwickeln. Uni und Ausbildung sind eine gute Basis, um zu lernen, wie man am besten lernt. Aber das Lernen hört nie auf. Wissensdurst und Offenheit gegenüber neuen Entwicklungen gehören zum Job des Entwicklers unbedingt dazu."
Welche Entwicklung bewegt die IT-Branche aktuell am meisten?
Skapetis: "Insbesondere Künstliche Intelligenz (KI) beweist zunehmend sein großes Potenzial für mehr Effizienz im Engineering. Bei Adobe kommt KI bereits auf sämtlichen Plattformen zum Einsatz. Aber auch Virtual Reality (VR) gewinnt für uns immer mehr an Bedeutung. Unseren Kunden bietet VR eine weitere, innovative Möglichkeit, um ihre Customer Experience auf ein neues Level zu heben."
"Frauen fragen viel zu wenig"
Wenn du heute noch einmal die Wahl hättest, würdest du dich für einen anderen Beruf entscheiden?
Skapetis: "Niemals! Ich habe meinen absoluten Traumjob gefunden. Ich kenne keinen anderen Beruf, der so spannend und abwechslungsreich ist wie der eines Front End Engineers. Alles entwickelt sich in unserer Branche ständig weiter, es gibt keinen Stillstand, keine langjährigen Routinen wie in anderen Jobs. Und genau das liebe ich: Es ist einfach wunderbar, immer wieder etwas Neues entdecken und machen zu können. Erst recht bei einem Unternehmen wie Adobe: In unserem internationalen Team erhalte ich jeden Tag aufs Neue die Möglichkeit, mit den Besten aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenzuarbeiten und von ihnen zu lernen."
In Tech-Berufen sind Frauen Mangelware. Haben es Frauen noch immer schwerer in dieser Branche?
Skapetis: "In meinem Heimatland Brasilien müssen Frauen in der Tech-Branche noch immer hart um Anerkennung kämpfen. Ich glaube, in Europa und den USA sind wir da schon einen großen Schritt weiter. Hier geht es in den Unternehmen immer weniger um Geschlechter, sondern vielmehr um das Ergebnis. Generell bin ich der Überzeugung, dass Frauen und Männer nur zusammen das Optimum rausholen können. Diversität ist in Unternehmen daher sehr wichtig und sollte etwas Selbstverständliches sein."
Welche Tipps hast du für Frauen, die in der IT-Branche durchstarten wollen?
Skapetis: "Frauen sollten vor allem selbstbewusst sein, Vertrauen in sich und ihre Expertise haben - und diese Qualitäten auch kommunizieren. Dann werden sie sich über kurz oder lang auch durchsetzen. Hilfreich ist es natürlich immer, nicht als Einzelgängerin loszuziehen, sondern sich mit anderen Frauen zu vernetzen und auszutauschen. Und: Immer wieder fragen, wenn etwas unklar ist. Frauen fragen viel zu wenig."
Diversität bei Adobe
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