Technische Vor- und Nachteile
Aus technischer Sicht haben mobile Websites klare Vorteile: Die Inhalte der normalen Website lassen sich ohne größere Veränderungen übernehmen und können schnell und leicht überarbeitet oder erweitert werden. Gleichzeitig sind mobile Websites, sofern nicht gerade in Flash geschrieben, weitgehend plattformunabhängig und müssen nicht eigens für jedes Betriebssystem entwickelt werden.
- User Agent Switcher
Das kostenlose Firefox-Add-on "User Agent Switcher" ändert die Browser-Kennung (User Agent String) und ermöglicht es so, die mobile Darstellung der Website auf dem Desktop zu testen. - Mobilizer iPhone
Die Adobe-AIR-Anwendung (PC und MacOS X) simuliert vier mehr oder weniger populäre Geräte und stellt auf ihnen Web-Seiteninhalte dar. Verfügbar sind unter anderem iPhone... - Mobilizer HTC Evo
...HTC Evo... - Mobilizer Blackberry Storm
...oder Blackberry Storm. - MobileOKChecker
Die Website MobileOKChecker gibt nach Eingabe der URL einer bereits laufenden Seite oder des Codes ein allgemeines Urteil in Prozenten aus. Außerdem bewertet sie die Seitengröße sowie die Zahl der Requests beim Aufbau. - MobileOKChecker
In einem detaillierten Bericht werden zusätzlich die - zumindest nach W3C-Gesichtspunkten - Fehler der Schwere nach geordnet angezeigt und Verbesserungsvorschläge gemacht. - Keynote Mite
Entwickler können mit dem kostenlosen Tool Keynote MITE ihre Inhalte aus Endnutzersicht überprüfen und anhand der Ergebnisse die Benutzerfreundlichkeit verbessern. Basis sind die Profile von über 1800 aktuellen mobilen Endgeräten. - Keynote Mite
Dazu werden sowohl eine Bewertung... - Keynote Mite
...als auch umsetzbare Empfehlungen bezüglich der Optimierung von Qualität, Performance und Compliance mit den Best-Practices-Empfehlungen des W3C für mobile Websites gegeben. - Keynote MWP
Mit der kostenpflichtigen Lösung Mobile Web Perspective (MWP) lassen sich Verfügbarkeit, Reaktionszeit und Qualität einer mobilen Website aus Sicht von tatsächlichen Endgeräten überwachen. - 320 and up
Anstatt eine für Desktops gedachte Version nachträglich für kleine Bildschirme abzuspecken, kann man auch umgekehrt eine mobile Website als Ausgangspunkt nehmen. Bei 320 and up beginnt man mit einem einfachen Stylesheet, das nur Reset- (Grundeinstellungen), Farb- und Typografie-Styles enthält. Lediglich, wenn größere Formate benötigt werden, laden Media Queries weitere Styles hinzu. - Yimbel
Das Hamburger Startup Yimbel bietet eine vollautomatische Umwandlung von Websites für mobile Endgeräte an. Das "Yimbeln", wie es die Hamburger nennen, kostet je nach Komplexität der Seite zwischen 25 und 2400 Euro. - Gomometer
Auch Google ist um mobile Websites bemüht und bietet eine Art Selfcheck an. - Gomometer
Auf der Website können Besucher im Bereich GoMoMeter die URL ihrer Website eingeben und bekommen die aktuelle Darstellung der Inhalte auf einem mobilen Endgerät (natürlich einem Android-Smartphone) angezeigt. - Gomometer
Im Anschluss bewertet GoMo basierend auf dem Geschäftsfeld die Mobilität der Seite und macht Vorschläge für die weitere Verbesserung. Der sechsseitige "Gomometer-Report" richtet sich aber eher an die Geschäftsführung oder den IT-Leiter als an die Entwickler selbst.
Anders als eine App kann eine mobile Website jedoch schlechter die Hardwarefunktionen des Endgeräts ansprechen – zweifellos ein Nachteil. Dieser gilt jedoch primär für Web-basierende Apps und weniger für klassische Websites. Auch das Argument, mobile Websites seien abhängig von einer Internet-Anbindung, ist nur bedingt richtig: Viele native Apps funktionieren nur dann richtig, wenn aktuelle Daten über das Internet von einem Backend-Server nachgeladen werden.
Auf der anderen Seite verliert allmählich ein wichtiges Argument für mobile Websites an Bedeutung, die Plattformunabhängigkeit: Mit dem breiten Ansturm auf iOS- und Android-Geräte sind die beiden mobilen Plattformen inzwischen für den Großteil des Traffics im mobilen Internet verantwortlich.
Wie die Berliner Web-Analyse-Firma Webtrekk in einer aktuellen Studie berichtet, entfallen im Mobile-Bereich bei stark frequentierten Websites wie Bild.de, Die Zeit, Tchibo, Zalando oder Hotel.de bereits gut 78 Prozent der Zugriffe auf iPhone, iPad und iPod Touch. Weitere 13,4 Prozent erfolgen über Android-Devices, während sich die übrigen mobilen Betriebssysteme wie Symbian, Blackberry OS, WebOS oder Windows Mobile die restlichen gut acht Prozent teilen. Auf Windows Phone entfielen lediglich 0,55 Prozent. Hinzu kommt, dass es inzwischen Lösungen gibt, die eine Multi-Plattform-Entwicklung für mehrere mobile Betriebssysteme einfach machen.
Unterschiede auf der Kostenseite
Last, but not least muss natürlich auch die Kostenseite betrachtet werden. Hier lässt sich pauschal feststellen, dass die Entwicklung einer mobilen Website ein deutlich kleineres Loch in das Budget reißt als das Programmieren einer nativen App, die zudem nur für eine Plattform angepasst ist. Je nach Aufwand muss man für eine mobile Website einen dreistelligen oder niedrigen vierstelligen Betrag veranschlagen, während diese Summen bestenfalls die Untergrenze für eine native App darstellen.
- 1. Sencha Touch
Mit dem quelloffenen HTML5-Framework "Sencha Touch" lassen sich mobile Web-Anwendungen für iPhone, iPad, Android und Blackberry entwickeln, die den nativen Applikationen Konkurrenz machen. - 2. Titanium Mobile
Mit “Titanium Mobile” des kalifornischen Unternehmens Appcelerator können auch Web-Entwickler ohne Java- oder Objective-C-Kenntnisse native Anwendungen für Android und iPhone implementieren. - 3. PhoneGap
Das Framework “Phonegap” wandelt Apps, die auf HTML, JavaScript und CSS basieren, in native Applikationen für fast alle wichtigen mobilen Plattformen um: iOS, Android, Blackberry, WebOS, Symbian und Windows Mobile. - 4. Rhodes
“Rhodes” ist ein Web-basierendes Framework für die Entwicklung mobiler Apps, die auf der Programmiersprache Ruby basiert. Die aktuelle Version unterstützt die Betriebssysteme iOS, Android, Blackberry und sowohl Windows Mobile als auch Windows Phone 7. - 5. Flurry Analytics
“Flurry Analytics” ist eine Art Google Analytics für App-Entwickler, die mit iOS, Android und Java ME kompatibel ist. Nachdem das Framework in die eigene App integriert ist, lassen sich Benutzerereignisse online protokollieren. Auf einem Web-Dashboard werden Statistiken über die Nutzung der App grafisch aufbereitet. - 6. Three20
“Three20” ist eine erstklassige iOS-Bibliothek, die die Entwicklung nativer Anwendungen für iPhone und iPad vereinfachen und beschleunigen kann. Neben vielen Hilfsklassen stehen vorgefertigte Module wie der “Launcher”, mit dem sich schlichte Startmenus realisieren lassen. - 7. GData Objective-C Client
Mit der “GData Objective-C Client”-Library bietet Google eine Reihe von Objective-C-Klassen an, die die Arbeit mit HTTP-Anfragen vereinfachen und insbesondere bei der Integration von Web-Services in iOS-Apps sehr nützlich sein können. - 8. ASI HTTP Request
Die Klassenbibliothek “ASI HTTP Request” hilft bei der Entwicklung von iPhone- und iPad-Apps, die Cloud-Dienste nutzen. Besonders praktisch ist hier unter anderem die einfache Implementierung von asynchronen Server-Verbindungen.
Grund für die unterschiedlichen Kosten ist zum einen, dass mobile Websites meist einfacher aufgebaut sind. Außerdem werden sie mit HTML5, CSS und Javascript umgesetzt, die jeder Web-Entwickler beherrscht. Im Vergleich zu Objective C oder C++ sind dadurch die zu zahlenden Programmierstunden wesentlich billiger. Auch die mitunter umständliche und zeitraubende Kontrolle durch den App-Store-Betreiber entfällt.