Mehr Leistung und mehr Sicherheit
Der Softwarekonzern verspricht sich von einem neuen schlanken Core OS eine bessere Performance für die damit ausgestatteten Rechner, eine längere Akkulaufzeit sowie mehr Sicherheit. Mit dem Bruch in der Architektur und dem damit verbundenen Wegfall veralteter Systemkomponenten sinke das Risiko, weil Angreifer Sicherheitslücken in diesen alten Windows-Bestandteilen nicht mehr ausnutzen könnten, hieß es.
Allerdings hat der OS-Sprung auch Nachteile: Ein Upgrade von bestehenden Windows-10-Systemen auf die kommende Generation wird nicht möglich sein. Außerdem werden alte Windows-Programme nicht mehr funktionieren. Es gibt allerdings Spekulationen darüber, dass bestimmte Anwendungen in einer Art virteuller Maschine auch in Core-OS-Umgebungen laufen könnten. Außerdem plant der Konzern offenbar keinen radikalen Schnitt. Für Power-User beziehungsweise Gamer soll es weiterhin Windows 10 Pro geben.
Laut Windows Central plant Microsoft den großen Auftritt seines neuen OS für 2019. Damit wolle sich der Softwarekonzern gegen seine großen Rivalen Apple und Google behaupten, die mit iOS und ChromeOS ähnliche Strategien in Richtung einer einheitlichen Betriebssystem-Plattform für alle Geräte verfolgen. Damit der Plan aufgeht, braucht Microsoft eine klare Linie.
Schon zur Einführung von Windows 10 ließen die Verantwortlichen durchblicken, damit die Vision eines "One Windows" zu verfolgen. Doch daraus wurde erst einmal nichts. Die Versuche, das Betriebssystem mit Windows RT und Windows Mobile zu modernisieren, scheiterten. Beide Versionen verschwanden wieder von der Bildfläche.
Windows 10 holt auf
Während Microsoft an seinem neuen Core OS arbeitet, macht die aktuelle Version Windows 10 Boden gut im Markt. Laut den Zahlen von Net Marketshare liefen im Januar 2018 weltweit 34,3 Prozent aller Rechner mit Windows 10, das waren 1,4 Prozentpunkte mehr als noch im vorangegangenen Dezember. Im reinen Windows-Kosmos kam die 10er Variante auf einen Anteil von 39,1 Prozent. Das Plus im ersten Monat des Jahres war das größte seit Mitte 2016. Dennoch bleibt Windows 7 das beliebteste Betriebssystem, auch wenn der Anteil leicht auf 42,4 Prozent schrumpfte. Das entspricht 48,3 Prozent aller derzeit laufenden Windows-Versionen.
Betrachtet man den Verlauf der Kurven von Windows 7 und 10, könnte das aktuelle Microsoft-OS seinen Vorgänger im August dieses Jahres als beliebtestes Betriebssystem ablösen. Dann käme Windows 10 auf einen Marktanteil von 41,3 Prozent und Windows 7 auf 41,2 Prozent, so die Prognose von Experten. Für die Marktforscher von Statcounter hat dieser Wachwechsel bereits stattgefunden. Sie ermittelten für Januar einen Windows-Anteil von 42,8 Prozent für die 10er Version. Windows 7 lag mit 41,9 Prozent knapp dahinter.
Für Microsoft wird es darum gehen, die Nutzer in den kommenden Jahren zum Umstieg auf seine neuen Plattformen zu bewegen. Das dürfte nicht leicht werden, wie die Erfahrungen der Vergangenheit gezeigt haben. Noch heute hat beispielweise Windows XP treue Anhänger. Je nach Zählung setzen immer noch zwischen drei und vier Prozent der Nutzer das alte Windows-System ein, obwohl schon seit Jahren keine Updates und Security Patches mehr ausgeliefert werden.
Das gleiche Schicksal könnte Windows 7 ereilen. Experten mutmaßen, dass die bei Usern sehr beliebte Windows-Version auch weit über das für Mitte Januar 2020 angesetzte Support-Ende hinaus eingesetzt werden könnte. Ein Horrorszenario gerade aus dem Security-Blickwinkel, wenn hunderte Millionen Rechner mit einem OS arbeiten, dessen Schwachstellen nicht mehr geschlossen werden.
Office 19 - Druckmittel für Umstieg
Ein Mittel, um User zum Umstieg auf Windows 10 zu bewegen, könnte das neue Release 19 der Office-Suite sein, das Microsoft für die zweite Jahreshälfte angekündigt hat. Laut bislang vorliegenden Informationen soll Office 19 Windows 10 benötigen - von einer Unterstützung älterer Windows-Versionen ist bis dato nichts zu hören. Office 2019, das bis Oktober 2025 mit Support-Services gepflegt werden soll, benötigt kein Abo und grenzt sich damit von Office 365 ab.
Eine erste Vorschauversion soll im zweiten Quartal dieses Jahres erscheinen. Microsoft hatte Office 2019 auf seiner Ignite-Konferenz angekündigt. Die Büro-Software soll neue Funktionen für Kunden enthalten, die "noch nicht bereit für die Cloud sind", hatte es dort geheißen. Die Basisversion von Office 19 enthält Word, Excel, PowerPoint und Outlook. Zu weiteren Varianten und Preisen liegen noch keine Informationen vor.