Telekom: Soziale Vernetzung im gesamten Konzern angestrebt
"Die Nutzung soll Spaß machen. Das Enterprise 2.0 muss so gestaltet sein, dass Mitarbeiter Freude daran haben, sich damit zu beschäftigen", beschreibt Christof Hafkemeyer, Leiter Technik und Medienentwicklung in der Unternehmenskommunikation der Deutschen Telekom, den Anspruch an das hauseigene soziale Netz.
Ein wesentliches Zugpferd für die Akzeptanz sind in der Plattform hinterlegte Arbeitsprozesse. Hafkemeyer selbst hat damit gute Erfahrungen gemacht, indem er beispielsweise die Agendaplanung für regelmäßige Meetings von der E-Mail ins Social Business verlagerte. Mittlerweile hat es sich in seinem rund 30-köpfigen Team aus internen und externen Kräften etabliert, vor dem Treffen Themenvorschläge im internen Wiki zur Dikussion zu stellen. "Seitdem haben wir eine enorme Transparenz in unserer Planung und uns sehr viel doppelte Arbeit erspart", schwärmt der Telekom-Manager.
Der Übergang vom Gedankenaustausch via E-Mail zur öffentlichen Diskussion im Wiki war nicht ohne Reibung und bedurfte sanften Drucks von Team-Chef: "Die Kollegen haben sehr unterschiedlich reagiert. Einige hatten keine Berührungsängste und haben gleich losgelegt, andere haben mir weiterhin Themenvorschläge gemailt. Ihnen habe ich geraten, die Hinweise im Wiki mit den Kollegen zu diskutieren", beschreibt Hafkemeyer sein Vorgehen.
- Social Business bei der Deutschen Telekom
Bei dem TK-Konzern dominieren bislang noch viele Social-Media-Einzellösungen, eine integrierte, konzernweite Lösung auf Basis von Jive soll in den kommenden Wochen eingeführt werden. - Telekom-interner Blog
Unter anderem interne Blogs sollen dabei helfen, Wissens-Silos im Konzern aufzubrechen und Ressourcen, Kapazitäten sowie Mitarbeiter sichtbar darzustellen. - Das internes Wiki der Telekom
Das gleiche gilt für die Telekom-Wikis. Da Social-Media in vielen Bereichen Transparenz schafft, hat die Telekom eine konzernweite Betriebsvereinbarung mit der Arbeitnehmervertretung abgeschlossen. - Christof Hafkemeyer, Telekom
"Ich habe mit der Social-Business-Installation sehr hilfreiches Feedback von meinen Mitarbeitern bekommen. Wenn man die richtigen Stellschrauben stellt, lässt sich sehr viel bewegen", sagt Christof Hafkemeyer von der Deutschen Telekom.
Ein wesentliches Ziel der Telekom ist es, abgeschottete Wissens-Silos im Konzern aufzubrechen und Ressourcen, Kapazitäten und Mitarbeiter sichtbar zu machen. Dokumenten-Sharing-Funktionen auf Sharepoint-Basis sowie mit Blogs und Wikis sollen die Collaboration auf ein neues Niveau hieven. Auch der TK-Konzern ächzt unter der Last der in E-Mails versammelten Informationsflut. Hilfe versprechen sich die Manager von Darstellungsformen der bekannten Social-Media-Portale: Activity- und News-Stream sollen die Mitarbeiter über Neuigkeiten und Veränderungen informieren, Chat-Funktionen gestalten die Kommunikation schnell, einfach und formlos. "Outlook ist heute noch die wichtigste Informations-Drehscheibe im Unternehmen, doch perspektivisch wird das weniger", ist sich Hafkemeyer sicher.
Kooperation mit dem Betriebsrat
Bislang gibt es noch viele Social-Media-Einzellösungen, eine integrierte, konzernweite Lösung auf Basis von Jive soll in den kommenden Wochen eingeführt werden. Hilfreich in der Gestaltung des Enterprise 2.0 war die Diskussion mit dem Betriebsrat, die in eine konzernweite Betriebsvereinbarung mündete. Sie erlaubt es dem Social-Business-Team, viele Dinge auszuprobieren, ohne das Veto der Mitarbeitervertretung fürchten zu müssen.
Hafkemeyer bezweifelt nicht, dass der eingeschlagene Weg richtig ist. Die mit dem Mitmach-Netz verbundene Transparenz fürchtet er nicht: "Ich habe auf diesem Weg ganz anderes und sehr hilfreiches Feedback von meinen Mitarbeitern bekommen", schildert Hafkemeyer seine Erfahrung. "Wenn man die richtigen Stellschrauben stellt, lässt sich sehr viel bewegen."