Die Tücken der SAP-Lizenzierung
Nicht immer stimmen die Vermessungsergebnisse mit den vertraglich vereinbarten Bedingungen des SAP-Kunden überein. Ein Grund hierfür ist, dass die Funktionalitäten der Vermessungstransaktionen, die im SAP-Standard angeboten werden, nicht ausreichen, um sämtliche Vereinbarungen auf den Systemen abzubilden. Deshalb ist es nötig, sie manuell, mit eigenen Reports oder mit Hilfe von externen Tools zu verwalten.
Gerade im Bereich der Konsolidierung über mehrere Systeme hinweg bedeutet dies im Rahmen der Vorbereitung der SAP-Vermessung für den Lizenz-Manager viele Wochen und bei komplexeren Landschaften sogar monatelangen Aufwand und birgt große Fehlerquellen.
Achten Sie auf eine richtige Systemvermessung:
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Steuerung der Anzahl der zu zahlenden Lizenzen durch User-Konsolidierung sowie Überprüfung der User-Gültigkeit.
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Durchgängige Klassifizierung: Ist der richtige Lizenztyp zugeordnet, oder würde auch eine niedrigere Kategorie passen? Haben die User überhaupt einen Lizenztyp zugeordnet bekommen? Sind technische Standard- oder Test-User berücksichtigt? Keine Zuordnung bedeutet bei der Vermessung automatisch die teure Kategorie.
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Es wird nicht erkannt, welche Engines/Applications tatsächlich in welchem Umfang genutzt werden. Vertraglich ist eine andere Metrik definiert, wie am System vermessen wird, oder die Engine wird gar nicht vermessen.
Fazit
Gerade bei SAP-Produkten entsteht eine gewisse Abhängigkeit vom Hersteller. Es liegt in der Natur der Sache, dass eine komplexe Anwendung wie ein Warenwirtschaftssystem nicht einfach mal eben ausgetauscht wird.
Ist der Vertrag erst einmal abgeschlossen, sind die Lizenzen im Bestand, und die Wartungszahlungen laufen auf viele Jahre. Anders als bei anderen Herstellern wird diese Basis nicht alle drei Jahre neu verhandelt. SAPLizenzen und -Wartung stellen meist einen großen Kostenblock dar. Aufgrund fehlender Alternativen gehen die Anwender ein erhebliches Risiko ein. Dessen sind sich auch die Walldorfer bewusst. Mit neuen Produkten und hohen Rabatten werden die Kunden gelockt, sich schon lange vor der Implementierung die vermeintlich besten Konditionen zu sichern und die Lizenzen vorab zu erwerben.
Allerdings besteht dabei das Risiko, dass diese Lizenzen oft erst viel später als geplant oder eventuell gar nicht zum Einsatz kommen. Darüber hinaus sind die neuen Produkte in später veröffentlichten Preis-listen manchmal sogar günstiger. Wer seine SAP-Lizenzen und die damit verbundenen Kosten im Griff haben möchte, sollte sich intensiv mit dem Lizenz-Management beschäftigen. Er ist gut beraten, Software erst dann zu erwerben, wenn er sie wirklich benötigt, und nur das zu lizenzieren, was tatsächlich genutzt wird. (mhr)