Lisog - Lobbyarbeit für Linux

20.04.2005
Von 
Heinrich Seeger arbeitet als IT-Fachjournalist und Medienberater in Hamburg. Er hat über 30 Jahre IT-journalistische Erfahrung, unter anderem als Gründungs-Chefredakteur des CIO Magazins. Er entwickelt und moderiert neben seiner journalistischen Arbeit Programme für Konferenzen und Kongresse in den Themenbereichen Enterprise IT und Mobile Development, darunter IT-Strategietage, Open Source Meets Business, droidcon und VDZ Tech Summit. Zudem gehört er als beratendes Mitglied dem IT Executive Club an, einer Community von IT-Entscheidern in der Metropolregion Hamburg.

Wenn diese am Ende doch beitreten, dürfte es den Machern des Vereins recht sein, denn die Lisog finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen: IT-Anbieter zahlen zwischen 1000 und 10.000 Euro im Jahr, abhängig von ihrem Umsatz. Anwenderunternehmen mit weniger als zehn Millionen Euro Jahresumsatz zahlen 250 Euro per annum, oberhalb dieser Grenze werden sie mit 1000 Euro zur Kasse gebeten.

Lisog-Gründungsmitglieder (Teil 2)

• Pixelworks Inc.;

• Probusiness AG;

• Pyramid Computer GmbH;

• Red Hat GmbH;

• Siemens Business Services GmbH & Co.OHG;

• Skynamics AG;

• Stadt Nürnberg - Amt für Wirtschaft;

• Stadt Schwäbisch Hall;

• Struktur AG;

• Stuttgarter Lebensversicherungs a. G.;

• Topalis AG;

• Uni Augsburg - Institut für Informatik;

• Uni Mannheim - Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik;

• Wilken GmbH;

• Wirtschaftsförderung Region Stuttgart.

Neutralitätsanspruch

An den zu bearbeitenden Lösungsszenarien sollen sich alle Mitglieder beteiligen, angestrebt wird eine Art Best-Practice-Datenbank auf der Grundlage der Technologien und Produkte der Lisog-Branchenmitglieder. Vorstand Strassemeyer räumt zwar ein, dass dieser Wissensspeicher sicherlich überwiegend von Anbieterseite gefüllt werden wird. Er betont aber: "Wir sind neutral." Die entwickelten Szenarien sollen den Charakter von Blaupausen haben; verschiedene Ansätze, zum Beispiel beim Desktop, werden miteinander "verglichen, geprüft und ergänzt", so der IBMer.

Die Lisog selbst erzeuge gleichwohl "keine Intellectual Property", sondern aggregiere lediglich die Arbeit der Mitglieder. Der "Gesamtkuchen", so Strassemeyer, werde vergrößert, indem man gemeinsam die Linux-Akzeptanz im Markt stärke. "Was die Mitgliedsfirmen dann daraus machen, ist ihre eigene Sache."

Behörden sind interessiert