Einstiegsjobs verändern sich drastisch
Ganz ohne Reibungsverluste wird die Einführung von KI in die Arbeitswelt aber nicht ablaufen. So gehen alle befragten Zukunftsforscher davon aus, dass sich die Einstiegsjobs durch KI erheblich verändern werden, 90 Prozent prophezeien sogar, dass sie in Zukunft ganz anders aussehen werden.
Dabei geht es jedoch nicht unbedingt um den Wegfall von Arbeitsplätzen. Die Experten glauben vielmehr, dass durch "Ambient AI", die bereits heute über typische Tools wie E-Mail, Kalender und Chat-Software Einzug in die Arbeitswelt hält, ein Paradigmenwechsel stattfindet. So könnte Ambient AI neuen Mitarbeitern helfen, sich an neue Aufgaben und Technologien zu gewöhnen, indem sie den Output von Berufsanfängern auf Qualität und Fehler überprüft.
"Schon bald werden Fachexperten in der Lage sein, Prozessschritte und Praktiken für Einstiegsjobs 'zu programmieren'", prophezeit Joe Carson, CEO von Spend Strategies. Die KI werde dann in der Lage sein, frühere Aktivitäten und deren Ergebnisse zu nutzen, um zu lernen, was sich bewährt hat, und um Fehler beim nächsten Mal zu vermeiden.
Vom KI-Assistenten zum KI-Mitarbeiter
Doch nicht nur Berufseinsteiger, sondern letztlich alle Arten von Mitarbeitern sollen aus Sicht der Zukunftsforscher von KI profitieren - und ihnen den gleichen Zugang zu Informationen und Fähigkeiten bieten. 60 Prozent der befragten Zukunftsforscher erwarten, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern KI zur Verfügung stellen, die restlichen 40 Prozent gehen von einem "Bring Your Own AI" (BYOAI)-Modell aus.
Im Laufe der Zeit wird die Zusammenarbeit mit KI-Assistenten und eines Tages mit KI-Mitarbeitern in den Mittelpunkt der Arbeit rücken, so die Vision: Während die Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI heute noch eher darin bestehe, dass der Mensch der KI Anweisungen gibt, werde die KI bald selbst zum aktiven Mitarbeiter, der uns, unsere Routinen und unsere Aufgaben kennt.
Gesellschaft muss KI mitgestalten
"Dieser Optimismus scheint vor allem auf dem Glauben an die Fähigkeit der KI zu beruhen, die Arbeitswelt in eine Welt zu verwandeln, in der Arbeitnehmer das tun, was sie glücklich macht, was sie interessiert und was sie begeistert", erklärt Diana die positiven Ergebnisse der Umfrage. Zwar seien sich die Zukunftsforscher einig, dass sich die Arbeit sicherlich verändern werde, dass einige Jobs entstehen und andere verschwinden werden. Die Vergangenheit habe aber gezeigt, dass Zeiten großer Erfindungen immer in zwei Richtungen gingen: konstruktiv und destruktiv.
"Es ist die Aufgabe der Gesellschaft, die Risiken zu mindern und gleichzeitig jene Innovationen zu ermöglichen, die die menschliche Entwicklung vorantreiben, die Chancen zuzulassen und gleichzeitig die Störfaktoren zu begrenzen", so der TCS-Manager.