IoT-Studie von COMPUTERWOCHE und CIO

IoT: Unternehmen wollen effizientere Geschäftsprozesse

03.02.2020
Von 
Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.

IoT-Plattformen bleiben wichtigste Technologie

IoT-Plattformen stellen mit 41 Prozent wie schon in den vergangenen Jahren die wichtigste Technologie für das Internet of Things dar. Hier sind sich die Unternehmen aller Größen einig. Auch die Einsatzquote steigt weiter. Mittlerweile nutzen 37 Prozent der Firmen (2018: 32 Prozent, 2017: 22 Prozent) eine IoT-Plattform.

Das Problem: Die Mehrzahl der Firmen setzt mehrere IoT-Plattformen parallel ein, die nicht miteinander vernetzt sind. Diese Heterogenität kann zum Problem werden, wenn die Firmen nicht für die Interoperabilität der IoT-Plattformen sorgen. Der Anteil der Firmen, die auf eine (universelle) IoT-Plattform setzen, ist im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 41 Prozent gestiegen. Insbesondere in den großen Unternehmen kam es zu einer erstaunlichen Konsolidierung.

An der Spitze der gewünschten Funktionen und Merkmale einer IoT-Plattform gibt es wieder eine markante Änderung. Die letztjährige Nummer eins, Security und Safety, rutscht mit 13 Prozent (Vorjahr 36 Prozent) ins hintere Drittel ab. Dafür wird Skalierbarkeit wie bereits vor zwei Jahren wieder wichtigstes Merkmal einer IoT-Plattform. 31 Prozent der Unternehmen fordern von einer IoT-Plattform hohe Skalierbarkeit, um für eine wachsende Zahl von IoT-Geräten gewappnet zu sein.

Bei jeweils 30 Prozent liegen Datenspeicherung und Cloud Hosting. Hier gibt es bei den Ergebnissen keine Änderung im Vergleich zum Vorjahr. Ein Viertel der Firmen legt jeweils Wert auf Multi-Cloud-Fähigkeit für die Vernetzung von Infrastrukturen sowie die Unterstützung individueller Anforderungen wie Zeit, Kosten oder Qualität.

Weitere wichtige Technologien für das IoT neben IoT-Plattformen sind IoT-Hardware wie Sensoren, Aktoren und Gateways, Cloud Computing, Analytics / Big Data und Technologien für IoT-Connectivity (Wi-Fi 6, LTE, 5G etc.). Überraschend nur auf dem vorletzten Platz bei den relevanten Technologien liegt Edge Computing - überraschend deshalb, weil die Verarbeitung von Daten direkt am Netzwerkrand (Edge) bei vielen Analysten als ein Schlüssel für den Erfolg von IoT-Projekten gilt.

Mehrwert durch Integration der IoT-Plattform

Die meisten Firmen versprechen sich große Vorteile von der Integration ihrer IoT-Plattform mit anderen traditionellen Unternehmenssystemen wie ERP oder CRM, beispielsweise eine bessere Qualität, höhere Effizienz oder sogar einen strategischen Wettbewerbsvorteil. Doch nur ein Viertel hat die Vernetzung bereits umgesetzt. 39 Prozent der Unternehmen erwarten sich besondere Vorteile und Mehrwerte, wenn sie ihre IoT-Plattform mit Produktions- und Planungsdaten etwa aus dem ERP-System verbinden.

Mit jeweils 32 Prozent folgt die Integration von Kundendaten und Logistikinformationen wie Lieferscheinen oder Lagerhaltung. Auch die Dokumentation von Servicefällen im Kundenservice, Gebäude- und Konstruktionspläne sowie Wartungs- und Betriebsanleitungen von Maschinen eignen sich gut für die Integration mit der IoT-Plattform.

Trotz der vielen möglichen Mehrwerte hat erst knapp ein Viertel der Unternehmen die Integration umgesetzt beziehungsweise arbeitet daran. Vorreiter sind hier die großen Unternehmen mit einem jährlichen IT-Etat von mehr als zehn Millionen Euro (50 Prozent). Immerhin 51 Prozent planen die Integration ihrer IoT-Plattform mit ERP oder CRM beziehungsweise gehen sie kurzfristig an - eine sinnvolle Maßnahme.

 Studie Internet of Things 2020
Studie Internet of Things 2020
Foto: IDG / shutterstock.com - metamorworks

Studiensteckbrief

Herausgeber: COMPUTERWOCHE, CIO, TecChannel und ChannelPartner

Studienpartner:

Platin-Partner: A1 Digital

Gold-Partner: Telefónica

Silber-Partner: Alcatel Lucent, Concept Reply, Device Insight, NTT Security, Q-loud, TÜV Süd

Bronze-Partner: opentext

Grundgesamtheit: Oberste (IT-)Verantwortliche von Unternehmen in der D-A-CH-Region: strategische (IT-)Entscheider im C-Level-Bereich und in den Fachbereichen (LoBs), IT-Entscheider und IT-Spezialisten aus dem IT-Bereich

Teilnehmergenerierung: Stichprobenziehung in der IT-Entscheider-Datenbank von IDG Business Media; persönliche E-Mail-Einladungen zur Umfrage

Gesamtstichprobe: 444 abgeschlossene und qualifizierte Interviews

Untersuchungszeitraum: 12. bis 16. September 2019

Methode: Online-Umfrage (CAWI)

Fragebogenentwicklung: IDG Research Services in Abstimmung mit den Studienpartnern

Durchführung: IDG Research Services

Technologischer Partner: Questback GmbH, Köln

Umfragesoftware: EFS Survey Winter 2018

Hier gehts zur Studie "Internet of Things 2020"