Die Bezeichnung "Internationale Funkausstellung" ist inzwischen übrigens "out": Die IFA heißt schlicht IFA und erhält den internationalen Namenszusatz "Consumer Electronics Unlimited". Die diesjährige Auflage der Messe findet auf einer Fläche von rund 158.000 Quadratmetern statt - bereits im Vorfeld konnten die Verantwortlichen ein Aussteller-Plus von 13 Prozent im Jahresvergleich ausweisen. Die Ausstellungsfläche wird zudem um einen Bereich erweitert: In der Station Berlin können sich ausschließlich Fachbesucher im Rahmen der "IFA Global Markets" live von 3D-Druckern, VR-Brillen, den neuesten Drohnen und allerlei Robotik-Projekten beeindrucken lassen. Daneben gibt es in diesem Jahr auch jede Menge Trends und Neuheiten in den Bereichen Smart Home und Home Automation, Wearables, Hardware und natürlich Smart TV zu beobachten und zu bestaunen.
IT auf der IFA: Hardware, Chips & Wearables
Vor acht Jahren ergänzten die Veranstalter die einstige Internationale Funkausstellung mit der Präsentation von Haushaltsgeräten. Das Konzept ist nach Meinung der Verantwortlichen aufgegangen. Mit der zunehmenden Vernetzung aller Geräte und dem IoT-Boom erweitert sich das IFA-Themenspektrum seither kontinuierlich. Kein Wunder, dass auch die IT-Branche die IFA längst für sich entdeckt hat. Intel etwa präsentiert im Rahmen der IFA seine neueste Prozessoren-Familie "Kaby Lake". Die Prozessoren werden in Strukturbreiten von 14 Nanometer hergestellt und sollen so bis zu 75 Prozent weniger Energie verbrauchen.
Die Chip-Reihe ist optimiert für neue, ultradünne Notebooks und andere mobile Devices, zum Beispiel die beliebten 2-in-1-Devices - oder auch Convertibles - die sich sowohl als vollwertiges Notebook als auch als Tablet nutzen lassen. Speziell für die IFA haben die Hardware-Hersteller solche und andere neue Geräte in petto. Und die unterscheiden sich deutlich von dem, was viele Nutzer bislang gewohnt sind, verspricht Intel-Manager Chris Walker. Mindestens 100 neue Devices, die es auf der IFA zu sehen gibt, sollen noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Die Nutzung des Computers habe sich insbesondere durch Bildschirme in Ultra-HD-Auflösung, 360-Grad-Kameras und virtueller Realität nachhaltig verändert und sei vom Erlebnis her viel intensiver geworden, so Walker.
Für die PC-Hersteller ist die IFA eine der wichtigsten Messen. Schließlich läute sie das Weihnachtsgeschäft ein, so Wilfried Thom, der bei Acer für das Geschäft in Zentraleuropa zuständig ist. Der taiwanesische Hersteller setzt zeigt auf der IFA unter anderem ein superdünnes Notebook. Das "Swift 7" ist nicht einmal einen Zentimeter dick und mit Intels Core-Prozessor der siebten Generation ausgestattet. Rund neun Stunden soll das Windows-10-Device mit 13,3 Zoll-Display mit einer Batterieladung auskommen. Daneben zeigt Acer mit dem "Spin 7" auch einen Surface-Konkurrenten und mit dem "Predator 21X" das "erste Gaming-Notebook mit Curved Display". Weitere Windows 10-Hardware zeigen auch Asus, Lenovo und HP. Microsoft selbst hat in diesem Jahr den größten Messeauftritt seiner Geschichte unter dem Funkturm und rückt dabei das Windows 10 Anniversary Update ins Rampenlicht. In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen die Windows-10-Hardware-Highlights von der IFA 2016:
- Acer Swift 7
Das Acer Swift 7 ist genau 9,98 Millimeter dick und 1100 Gramm schwer. - Acer Spin 7
Auch Acer hat mit dem Spin 7 einen Surface-Konkurrenten im IFA-Gepäck. - Acer Predator 21X
Das erste Gaming-Notebook mit Curved Display ist auch mit den Augen steuerbar. - Asus ZenBook 3
Bei Asus setzt man ebenfalls auf Verschlankung: das ZenBook 3 ist 11,9 Millimeter dünn. - Asus Transformer 3 Pro
Surface-Konkurrent Nr. 2: Asus Transformer Pro 3. - Lenovo Yoga Book
9,6 Millimeter dünn, 690 Gramm leicht: Lenovo bezeichnet das Ding als "digitales 2-in-1-Notizbuch". - Lenovo Yoga 910
Lenovos Notebook Yoga 910 ist nicht nur schick, dünn und leicht, sondern besitzt auch einen Fingerabdruck-Sensor für Windows Hello. - HP Pavilion Wave
Sieht aus wie ein leicht mutierter Bluetooth-Speaker, ist aber eine Neuinterpretation des klassischen Familien-PCs: HPs Pavillion Wave. - HP Elite Slice
Mit dem Elite Slice zeigt HP auf der IFA auch einen modularen Desktop-PC für den Business-Einsatz.
Neben Hardware zeigen die IT-Riesen auch neue Wearables. Samsung etwa präsentiert mit der Gear S3 Frontier und der Gear S3 Classic zwei Smartwatches. "Durch die im vergangenen Jahr vorgestellte Gear S2 und ihr personalisierbares Ziffernblatt sowie die drehbare Lünette hat die ganze Smartwatch-Produktkategorie einen Sprung nach vorn gemacht", sagte Samsung-Manager Younghee Lee. Mit den Gear-S3-Modellen will Samsung nun seine Produktfamilie erweitern.
Die neuen Modelle sollen verschiedene Nutzergruppen ansprechen: Während die Frontier als leistungsfähiger und robuster Begleiter gedacht ist, setzt Samsung bei der etwas kleineren Classic auf Eleganz und klassische Optik. Beide Smartwatches lassen sich ganz nach individuellem Geschmack einrichten, dazu gibt es Armbänder in drei Varianten. Als Betriebssystem dient Samsungs Eigenentwicklung Tizen. Über das Ökosystem können die Uhren auf circa 10.000 Apps zugreifen und sich mit Samsungs aktuellen Smartphone-Modellen verbinden. Über eine Kompatibilität mit Apples iPhone ist hingegen noch nicht entschieden.
Das Modeunternehmen Fossil hat zur IFA ebenfalls eine neue Smartwatch im Gepäck. Die "Q Marshal" setzt auf Android Wear, lässt sich aber auch mit iPhones nutzen. Designtechnisch setzt Fossils Smartwatch auf klassische Uhren-Attribute, eine Batterieladung soll nach Herstellerangaben für rund 24 Stunden reichen.
Neben Smartwatches gibt es auf dem Berliner Messegelände auch jede Menge andere neue Wearables zu entdecken, insbesondere die Fitness-Tracker und -Bänder liegen weiterhin im Trend. In unserer Bildergalerie haben wir eine kleine Auswahl für Sie zusammengestellt:
- Epson Moverio
Epson zeigt auf der IFA die dritte Generation seiner AR-Datenbrille Moverio. Die Android-Brille ist nun noch leichter, verfügt über eine 5 Megapixel-Kamera, ein GPS-System sowie diverse Sensoren. - Fitbit Flex 2
Fitbit zeigt auf der IFA 2016 in Berlin den Nachfolger seines erfolgreichen, displaylosen Fitness-Bands Flex HR - das Flex 2. Das ist nun wasserdicht und somit auch für Wassersportler geeignet. - Fitbit Charge 2
Der Nachfolger des Charge HR heißt Charge 2 und soll neben einem größeren und besseren Display nun auch mit diversen Smartphone-Apps kommunizieren. - Fossil Q Marshal
Fossils Smartwatch Q Marshal setzt auf Android Wear, lässt sich aber auch mit iPhones nutzen. Designtechnisch setzt die Smartwatch auf klassische Uhren-Attribute - eine Batterieladung soll nach Herstellerangaben für rund 24 Stunden reichen. - Polar M600
Sportartikelhersteller Polar will mit der Smartwatch M600 punkten. Diese richtet sich speziell an Fitness-Junkies und bietet viele Gesundheits-zentrierte Funktionen. - Qualcomm VR
Qualcomm möchte Herstellern, die aus Kostengründen auf die Entwicklung eines VR-Devices verzichten müssen, zur Hand gehen. Auf Basis der Referenzplattform Snapdragon 820 sollen künftig viele weitere VR-Headsets und -Brillen entstehen. - Samsung Gear S3
Samsung zeigt in Berlin seine neueste Smartwatch-Generation. Die Gear S3 Frontier Frontier ist als leistungsfähiger und robuster Begleiter gedacht, die etwas kleinere Classic-Variante setzt auf Eleganz und klassische Optik. Beide Smartwatches lassen sich ganz nach individuellem Geschmack einrichten, dazu gibt es Armbänder in drei Varianten. - Terratec VR-1
Terratec hat zur IFA ebenfalls ein VR-Device im Gepäck. Die Terratec VR-1 funktioniert mit zahllosen Smartphone-Modellen. Noch im September soll das VR-Headset auf den Markt kommen - zum Preis von nur rund 20 Euro. - Withings Steel HR
Auch Nokia-Tochter Withings hat zur IFA eine neue Smartwatch in petto: Die Steel HR verfügt über ein klassisches Ziffernblatt mit "echten" Zeigern, das um ein kleineres Digital-Display ergänzt wird, auf dem beispielsweise Smartphone-Benachrichtigungen angezeigt werden.
Einen gänzlich anderen Weg schlägt Sony auf der IFA 2016 ein. Die Japaner setzen seit dem - im Wesentlichen durch den iPod verursachten - Einbruch auf dem Massenmarkt für Musikabspielgeräte auf das High-End-Audio-Segment. Die letzten Jahre hat man damit verbracht, den Walkman neu zu erfinden. Die Ergebnisse gibt es auf der IFA zu sehen.