Spitzenverdiener IT-Projektleiter

Großer Gehaltsreport für IT-Profis

27.10.2012
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Abschluss: Diplom sticht Master

Auch wenn das Diplom hierzulande dank Bologna-Reform-Prozess bald ein historischer Abschluss sein wird, eröffnet es IT-Profis immer noch die besten Verdienstchancen. Gut 61.500 Euro kann ein Informatiker mit Universitätsdiplom im Durchschnitt erreichen. Die Befragten der Studie, die ihr Diplom an einer Fachhochschule erwarben, kommen im Schnitt auf 58.852 Euro. Erst darauf folgen die IT-Experten mit Master- (55.458 Euro) und Bachelor-Abschluss (46.152 Euro). Das liegt auch daran, dass es Bachelor- und Masterabschlüsse noch nicht so lang gibt und darum die Befragten auch eher jünger sind als die mit Diplomabschluss, erklärt Personalmarkt-Manager Böger. Das Gehalt steigt mit zunehmender Berufserfahrung: Einsteiger beginnen im Schnitt mit 42.000 Euro im Jahr, und nach zehn Jahren im Geschäft hat sich das Durchschnittseinkommen bereits auf 63.000 Euro erhöht.

Wie in anderen Branchen gilt auch für die IT, dass die Verdienstchancen mit einer Lehre in der Regel niedriger sind. Wer eine Ausbildung absolviert hat, kommt auf durchschnittlich 43.379 Euro im Jahr. Wer aber den Aufstieg in eine Führungsposition schafft, hat unabhängig von der Ausbildung gute Gehaltsperspektiven, wie der Fall eines IT-Leiters eines Textilunternehmens zeigt: Der 40-Jährige verdient knapp 80.000 Euro im Jahr.

Region: Armes Mecklenburg-Vorpommern, reiches München

Auch 22 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung bleiben die neuen Bundesländer im Vergleich zum Westen und Süden der Republik im Gehaltsrückstand. Zwar unterscheiden sich auch die Lebenshaltungskosten zwischen der teuren bayerischen Hauptstadt und dem nordöstlichen Bundesland erheblich, aber der Einkommensunterschied beträgt immer noch 42 Prozent: Ein Datenbankadministrator verdient im Durchschnitt 58.800 Euro pro Jahr, und der Durchschnitt wird laut Studie im Saarland bezahlt. München, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart gehören dagegen zu den Städten, in denen IT-Experten am besten verdienen. Ein Datenbank-Administrator kann in der bayerischen Hauptstadt mit über 68.000 Euro rechnen, in Bayern immer noch mit gut 63.000 Euro.

In Mecklenburg-Vorpommern muss derselbe IT-Profi mit 20.000 Euro weniger, also mit 53.500 Euro im Jahr vorlieb nehmen. Auch in Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Sachsen schauen die Verdienstperspektiven kaum besser aus, während in Dresden und Berlin deutlich mehr verdient wird als noch im Jahr davor. So kommt ein Datenbank-Administrator in Berlin mit 58.388 fast den deutschlandweiten Durchschnittsverdienst heran.

Firmengröße: Je größer, desto mehr

Nicole Mamier, Realtech: "In einem Konzern ist man weniger sichtbar als im Mittelstand."
Nicole Mamier, Realtech: "In einem Konzern ist man weniger sichtbar als im Mittelstand."

Je größer das Unternehmen, desto höher die Vergütung. Diese Gleichung gilt abgesehen vom umkämpften SAP-Arbeitsmarkt immer noch. Personalmarkt-Chef Böger nennt einen Grund dafür: "Die höheren Gehälter in größeren Unternehmen ergeben sich allein schon deshalb, weil diese Unternehmen oft tarifgebunden sind." Die aktuelle Gehaltsstudie hat einen Durchschnittsverdienst für einen IT-Spezialisten in einer Firma bis 100 Mitarbeiter von 45.500 Euro im Jahr ermittelt. Bei einem Mittelständler mit bis zu 1000 Beschäftigten liegt das durchschnittliche Einkommen eines IT-Profis um 7000 Euro im Monat höher. In Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitern kommt der Spezialist auf knapp 63.000 Euro pro Jahr. Ob sich Bewerber für einen großen oder kleinen Arbeitgeber entscheiden, ist in den Augen von Realtech-Personalleiterin Nicole Mamier weniger eine Geld- als eine Mentalitätsfrage: "In einem Konzern ist man weniger sichtbar als im Mittelstand. Wer in ein kleineres Unternehmen wechselt, will näher am Kunden sein und mitgestalten können."

Vergütungsstude "IT-Funktionen 2012/13"

  • Datenbasis: Ausgewertet wurden 15.081 Datensätze, der Grossteil stammt aus Direktbefragungen von Fach- und Führungskräften. Weitere 2413 Datensätze lieferten 47 Unternehmen aus der IT-Wirtschaft. Die Daten wurden zwischen Mai und August 2012 erhoben.

  • Methode: Personalmarkt hat Höhe und Struktur der Gehälter von 28 IT-Funktionen untersucht, differenziert nach Anspruchsstufen: etwa vom einfachen Berater bis hin zum Manager mit Personalverantwortung. Zudem wurden die Gehälter getrennt nach Firmengrößen ausgewertet.

  • Bestellen: Die Vergütungsstude "IT-Funktionen 2012/13" kann zum Preis von 599 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer und Versandkostenpauschale) unter http.//www.personalmarkt.de bestellt werden. Sie richtet sich an Geschäftsführer, Personalleiter und Personalverantwortliche aus der IT sowie an Personal- und Unternehmensberater.