Office, Chrome und Mobile Cloud

Google mausert sich zum Cloud-Riesen

14.02.2012
Von 


René Büst ist Research Director in Gartners Managed Business and Technology Services Team mit Hauptfokus auf Infrastructure Services & Digital Operations. Er analysiert Entwicklungen im Bereich Cloud Computing (Anbieter von Managed Cloud-Services und Public Cloud sowie Cloud-Strategien wie IaaS, PaaS und Multicloud), digitale Infrastrukturen und Managed Services sowie den Einfluss der digitalen Transformation auf die IT. Seit Mitte der 90er Jahre konzentriert sich Herr Büst auf den strategischen Einsatz der IT in Unternehmen und setzt sich mit deren Einfluss auf unsere Gesellschaft sowie disruptiven Technologien auseinander.

Fazit

Betrachtet man die Vielzahl an Cloud-Services gehört Google sicher zu den weltweit führenden Cloud-Computing-Anbietern. Vom klassischen Privatkundensegment bewegt sich der Suchmaschinenriese weiter auf Unternehmenskunden zu.

Dabei versteht es der Konzern, seine Produkte wie etwa Google Mail oder Google Text & Tabellen, die zu Beginn nur für Privatanwender gedacht waren, in Office Suites zu verpacken, die Unternehmen und ihren Mitarbeitern dabei helfen, orts- und geräteunabhängig zusammenzuarbeiten. Ein kluger Schachzug besteht darin, dass neue Funktionen in den Services zunächst für private Nutzer freigeschaltet werden, ehe sie nach einer bestimmten Zeit in die Suites für den professionellen Einsatz integriert werden.

Ein strategisch wichtiger Schritt Googles ist der Ausbau des mobilen Cloud-Portfolios mit den Produkten Android und dem Chromebook in Verbindung mit den etablierten Cloud-Services oder den Google Apps im Unternehmensbereich. Der Wunsch nach mehr Mobilität sowie der mobile Datenzugriff von jedem Ort und zu jeder Zeit wird in den kommenden Jahren weiter steigen.

Man darf also gespannt sein, wann Google intensiver in die Segmente Telefon- und Internetdienstleistungen investieren wird und sich somit als Telefon- oder Internetanbieter etabliert. Ersteres ist über den Dienst Google Voice bereits möglich, bisher jedoch nur in den USA beziehungsweise mit Hilfe einer amerikanischen IP-Adresse. Ende 2010 investierte Google aber auch in experimentelle Hochgeschwindigkeitsnetzwerke, um darüber neue Web-Applikationen zu testen, für die eine besonders hohe Bandbreite erforderlich ist. (wh)