Beliebteste Arbeitgeber 2009

Google bleibt für Informatiker erste Wahl

10.09.2009
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Der deutsche IT-Nachwuchs hat gewählt. Google ist erneut der Traumarbeitgeber, den zweiten Platz teilen sich IBM und SAP.

Was lockt den Informatiker von morgen? Wenn es nach dem aktuellen IT-Absolventenbarometer geht, für das Berliner Research- und Beratungsunternehmen Trendence 5227 examensnahe Studenten der IT-Wissenschaft von 72 Hochschulen befragt hat, liegen die Antworten auf der Hand: Software, Computerspiele, Forschung und schnelle Autos scheinen sie zu lieben, denn sie wollen am liebsten bei Unternehmen wie IBM, SAP, Apple, Blizzard Entertainment, der Fraunhofer Gesellschaft, Audi oder BMW arbeiten. Und natürlich bei Google. Der Suchmaschinenbetreiber dominiert seit zwei Jahren das Ranking der beliebtesten IT-Arbeitgeber in Deutschland.

Geld ist nicht alles

Wenn Unternehmen bei Informatikern landen wollen, müssen sie selbst zur Marke werden und "eine tolle Story" erzählen, sagt Trendence-Berater Oliver Viel. Aufstiegsgeschichten wie von Google oder von SAP beeindrucken den Nachwuchs. Selbst nach ihren Auswahlkriterien befragt, sind es vor allem attraktive Aufgaben, Kollegialität, Aufstiegs- und Weiterbildungschancen, die für Informatiker zählen. Das Einstiegsgehalt oder internationale Arbeitsbedingungen sind für sie dagegen weniger ausschlaggebend. Das unterscheidet den IT-Nachwuchs übrigens von angehenden Betriebswirten, hat Viel beobachtet. Die fragen sich schon mal eher, wo sie am meisten Geld verdienen können. Mit ihrer Einschätzung, wie viel sie beim Berufstart verlangen können, liegen Informatikabsolventen übrigens richtig: Sie gehen von durchschnittlich 42.800 Euro im Jahr aus, was sie zumindest in großen Unternehmen erwarten können.

Alle lieben Google

Der Suchmaschinenbetreiber hat es wieder geschafft. Zum zweiten Mal in Folge Traumarbeitgeber der Informatikstudenten in Deutschland. IBM und SAP teilen sich den zweiten Platz, die etablierten IT-Hersteller standen schon in der Vergangenheit hoch in der Gunst des IT-Nachwuchses. Sie engagieren sich schon seit Jahren an Hochschulen, bieten angehenden Informatikern nicht nur Praktika, sondern auch duale Studiengänge an. 2008 fingen allein bei IBM 240 Abiturienten ihren beruflichen Werdegang an, die parallel dazu an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg studieren.

Doch der Abstand zur Nummer eins wird größer. Inzwischen wollen 22 Prozent aller Befragten bei Google arbeiten, jeweils 14 Prozent bevorzugen SAP und IBM. Viel, Autor der Studie, spricht von einem Phänomen: " Google schafft den Spagat zwischen beliebt und anspruchsvoll, zwischen locker und leistungsorientiert." Keiner anderen Firma gelinge es derzeit, den Absolventen ein derartig positives Bild von Arbeitsklima und Unternehmenskultur zu vermitteln: Obwohl Google ähnlich hohe Ansprüche an Bewerber stelle wie große Unternehmensberatungen, erwarten die Absolventen ein kreativ-spaßbetontes Arbeiten zwischen PC und diversen Spiel- und Entspannungsräumen. Dass Google in Deutschland mehr Jobs im Anzeigenverkauf als in der Entwicklung zu bieten hat, übersehen dabei auch viele der begeisterten Informatiker.

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