Noch ist keine Frau dabei
Inzwischen zählt die Genossenschaft 29 Mitglieder, das Durchschnittsalter liegt bei Ende 30, und bisher gehört keine Frau der eG an. Jedes Mitglied nutzt die E-Mail-Domain, und auch die Visitenkarten ziert das K-42-Logo. Zwar lautet die offizielle Firmenadresse Stephanskirchen bei Rosenheim, doch da die Freiberufler über ganz Deutschland verteilt leben und arbeiten, firmieren die meisten auch mit ihrer eigenen Büroadresse. Eine eigene Verwaltung kann sich die junge Genossenschaft nicht leisten. Jeder kümmert sich selbst um Aufträge und Buchführung. Momentan zahlen die K-42-Mitglieder 350 Euro im Jahr als Mitgliedsbeitrag. Dieses Geld wird für die Domain sowie Wartung und Pflege der Plattform ausgegeben. Robert Klein weiß, dass manches noch in den Kinderschuhen steckt: "Wir haben erst ein Geschäftsjahr abgeschlossen und noch viele Ideen."
Arbeiten am Mitgliederservice
Eine dieser Ideen dreht sich um die Ausbildung des Nachwuchses, denn viele Firmen geben immer weniger Hochschulabsolventen die Chance, in BI-Projekten Berufserfahrung zu sammeln, so die Beobachtung von Klein. Außerdem will die Genossenschaft weiter wachsen und neue Dienste anbieten. Solche Servicepakete könnten die Mitglieder ihren jeweiligen Kunden offerieren. An die Entwickler und die Genossenschaft würden Gebühren zurückfließen.
Der lose Zusammenschluss fördert zwar wie gewünscht den Austausch, doch K-42 ist kein rein virtuelles Netzwerk. Alle Genossen treffen sich ein- bis zweimal jährlich, um über neue Ideen und Geschäftsmodelle zu sprechen. Außerdem organisieren die Mitglieder monatliche Regionaltreffen. "Der direkte persönliche Kontakt ist sehr wichtig", sagt Klein. Außerdem kommen zu den monatlichen Zusammenkünften immer wieder Interessenten vorbei, um in lockerer Atmosphäre die anderen Mitglieder kennen zu lernen.
Nicht für jeden geeignet
Wer den lockeren Verbund mag, für den sei die Genossenschaft ein ideales Konzept, davon ist Klein überzeugt. Wer jedoch an Hierarchien gewöhnt ist und diese auch in seiner Freiberuflichkeit nicht missen möchte, für den sei eine Genossenschaft ungeeignet, denn "jeder ist für sich verantwortlich".
Auch Geduld müsse man mitbringen, fügt Klein hinzu, denn nicht alle Ideen, die entstehen, lassen sich immer schnell umsetzen, da jeder in seine Projekte eingebunden ist und es niemanden gibt, der sich ausschließlich um Verwaltung und Organisation kümmert. Doch für Klein und seine Mitstreiter überwiegen die Vorteile. (hk)