Jeder Zweite geht krank zur Arbeit
Viele Umfrageteilnehmer kurieren sich bei einer Krankheit nicht aus. Fast die Hälfte (49 Prozent) der Arbeitnehmer geben an, dass sie im vergangenen Jahr mindestens zweimal zur Arbeit gegangen sind, obwohl sie sich "richtig krank" gefühlt haben. Unter den Beschäftigten, die sehr häufig gehetzt arbeiten müssen, liegt dieser Anteil sogar bei 70 Prozent.
"Die psychischen Belastungen durch Arbeitsstress, Arbeitshetze und Arbeitsintensivierung sind so hoch, dass die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten gefährdet sind", kommentiert DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach die Ergebnisse. Man brauche kein Konditionstraining für die Beschäftigten, sondern vor allem Arbeitsbedingungen, die weniger Stress produzieren, fordert Buntenbach.
Die Umfrageergebnisse stammen aus dem DGB-Index Gute Arbeit GmbH. Dafür wurden 6083 Arbeitnehmer zum Thema Arbeitshetze und Arbeitsintensivierung befragt. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften haben "Gute Arbeit" nach eigenen Angaben zu ihrem Leitbild für die Entwicklung der Arbeitswelt gemacht. Gute Arbeit bedeutet: faires Einkommen, berufliche und soziale Sicherheit sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz, der hilft, gesund das Rentenalter zu erreichen. Der Begriff "Gute Arbeit" geht auf den englischen Begriff "Decent Work" zurück, der wörtlich so viel wie "menschenwürdige Arbeit" bedeutet.
Der Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation CIO.