Einsatz von Wearable Devices
Eine wichtige Rolle werden in Zukunft die Wearable Devices in der privaten wie auch in der kommerziellen Nutzung spielen, also tragbare Geräte wie beispielsweise Datenbrillen, Datenhandschuhe, smarte Kontaktlinsen und Uhren sowie Fitnessbänder. Hierbei handelt sich nicht lediglich um nette Gadgets im Sinne von Spielereien: Durch Wearable Devices wird ein neuer Technologiezyklus eingeleitet, der das bis vor kurzem noch dominierende Desktop Internet Computing und das sich jetzt immer stärker durchsetzende Mobile Internet Computing in absehbarer Zeit durch ein Everywhere Computing mittels tragbarer Geräte ablösen wird.
Im Mittelpunkt steht dann nicht mehr die Beschäftigung des Menschen mit dem Internet. Vielmehr wird der Mensch bei seinen Tätigkeiten in der realen Welt durch die integrierten Systeme unterstützt. Mittels Wearable Devices erfolgt also eine mehr oder weniger unsichtbare und störungsfreie Unterstützung der Kerntätigkeiten. So lassen sich die Anwendungen im Konsumentenbereich vor allem durch die Datenbrille von Google oder die Smart Watch und künftig auch die smarte Kontaktlinse mit Location Based Services verbinden und durch weitere Informationen zum Beispiel über QR-Codes, RFID oder die neue iBeacon-App derart anreichern, das eine für alle Menschen leicht zugängliche und ubiquitär verfügbare, erweiterte Realität (Augmented Reality) entsteht.
- Vuzix M100
Reparatur und Wartung sind neben der Lagerarbeit ein starker Fall für Smart Glasses wie die Vuzix M100. Die Brille nimmt dabei nicht nur wichtige Informationen auf, sondern vermittelt dem Fachmann auch solche. - Vuzix M100 II
Die Datenbrillen zeigen den Mitarbeitern die Position der gesuchten Ware im Lager. - Vuzix M100 III
Die entsprechende Software für die Datenbrillen hat beispielsweise SAP entwickelt. - Marktaussichten
Noch sind Sport-und Fitness-Tracker ganz weit vorn im Wearable-Markt. ABI Research zufolge werden sich bis 2017 aber Smartwatches an die Spitze drängen. Der Gesamtmarkt soll sich bis 2018 ungefähr verzehnfachen - Hands free
Ob im Warenlager, bei der Kommissionierung oder Wartung von Maschinen, erlauben Smart Glasses das freihändige Arbeiten.... - Hands free II
SAP hat mit Brillen von Google und Vuzix schon entsprechende AR-Lösungen vorgestellt. - Google
Im Ausland kann sich beim Lesen von Straßenschildern die Übersetzungshilfe von Google Glass bezahlt machen. Gleiches gilt natürlich auch im Lager. Denn Postsprache ist immer noch Französisch. - Google II
Google Glass ist noch gar nicht auf dem Markt, dennoch wurden wie hier von Onoffre Consulting am brasilianischen Instituto Lubeck schon mehrere OPs damit geführt, oft über Hunderte von Kilometern. - Google III
Ein Szenario, das Google für die eigenen Smart Glasses mit integriertem GPS aufzeigt, ist die Navigation einschließlich Anzeige von Mautstellen. - Metaio
AR-Spezialist Metaio hat im September 2013 die erste interaktive Bedienungsanleitung auf Google-Glass-Basis mit neuer 3D-Tracking-Technologie vorgestellt. - Metaio II
Vorläufer der Metaio-Lösung ist die eKurzinformation für Audi. - Navigationsjacke
Ein australisches Unternehmen namens We:Ex (Wearable Electronics) hat unter anderem diese Navigate Jacket entwickelt, welche die Trägerin über optische und haptische Signale sicher zum Ziel führen soll. - BioHarness
Zephyrs Bioharness 3 wird zusammen mit dem PSM Responder ECHO im amerikanischen Profisport zu Trainingszwecken eingesetzt. - Smartwatches
Smartwatches wie die Samsung Galaxy Gear, Sony Smartwatch 2, Pebble und Co. werden meist als reine Consumer-Gimmicks gesehen. Gepaart mit Health oder Fitness Tracking wird daraus aber auch schnell ein B2B-Fall. - Adidas MiCoach
Dieses MiCoach genannte System von Adidas wird unter anderem zum Training der deutschen Fußballmannschaft im Vorfeld der WM 2014 in Brasilien eingesetzt. - Zeiss Cinemizer Oled
- Zeiss Bajohr Lupenbrille
Die 3D-Brillen von Zeiss werden unter anderem als Ablenkung bei Angstpatienten eingesetzt.
Die Anwendungen von Wearable Devices sind bereits im privaten Bereich äußerst vielfältig. Vor allem in der Sport- und Freizeitwelt finden intelligente Puls- und Herzfrequenzmessgeräte eine zunehmend breite Akzeptanz. Insbesondere Fitnessbänder sind von den Absatzzahlen her Vorreiter der neuen Form tragbarer Geräte. Ein weiterer großer Anwendungsschwerpunkt liegt im Gesundheitswesen: In der Medizintechnik wird mittlerweile immer häufiger mit Wearable Devices gearbeitet, so zum Beispiel mit Datenbrillen bei Operationen. Google entwickelt derzeit elektronische Kontaktlinsen für Diabetiker, mit deren Hilfe die Blutzuckerwerte gemessen und der Träger bei Schwankungen gewarnt werden kann.
Auch im Bereich der Touristik gibt es ein großes Potenzial. So können umfangreiche Informationen über individuelle interessierende Orte den Informationsgehalt erheblich steigern und auf diese Weise deutlich zum Infotainment, das heißt einer Mischung aus Information und Entertainment beitragen. Der Erlebniswert wird wiederum durch eine Verbindung mit Informationen aus dem sozialen Netzwerk erhöht - beispielsweise: Wer meiner Freunde ist jetzt auch hier oder war bereits hier und hat dabei welche Erfahrungen gemacht?
Im industriellen Bereich sind robustere Varianten der Datenbrillen in Verbindung mit Informationen aus der erweiterten Realität (Augmented Reality) zum Beispiel in der Automobilindustrie bereits im testweisen Einsatz. Hier leistet die Überlagerung beziehungsweise Erweiterung der menschlichen Wahrnehmung um rechnergenerierte visuelle Informationen ein unermessliches Potenzial des Aufbaus neuer Informationswelten zur Unterstützung, zur Beschleunigung und zur Effizienzsteigerung von Geschäftsprozessen.
Vor allem in der Lagerlogistik und Kommissionierung ermöglichen die neuen Datenbrillen in Verbindung mit Smartphones bereits jetzt nachweisbare Effizienzsteigerungen durch die Einbindung virtueller Informationen. Mitarbeiter im Lager können mit der Datenbrille äußerst flexibel interagieren. Denn der Lagerarbeiter wird durch die integrierten Systeme mittels speziell auf seine Tätigkeiten abgestimmten Informationen wirkungsvoll unterstützt. Er kann sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren und behält beide Hände hierfür frei. Ähnliche Effizienzsteigerungen werden durch Datenhandschuhe erreicht.