Wearable Devices

Game-Changer im digitalen Wandel

30.09.2014
Von 
Heike Simmet ist Professorin für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Bremerhaven. Sie ist zudem als Speaker und Beraterin tätig. Genaue Angaben zur Person stehen auf hsimmet.com zur Einsicht bereit.
Everybody, everywhere, everything - für das Internet gilt dieser Dreiklang. Prof. Heike Simmet über den Einfluss von Datenbrillen auf industrielle Prozesse und Privatleben.

Für das Internet gilt mittlerweile das Dreiklang-Prinzip: everybody, everywhere, everything. Denn Menschen im Internet (Internet of People) treffen sich im Internet der Orte (Internet of Places) und sie nutzen dabei das Internet der Dinge (Internet of Things).

In den vergangenen Jahren standen vor allem die Social Media im Mittelpunkt der Diskussionen rund um das Thema Internet. Denn das Internet der Menschen hat sich innerhalb von wenigen Jahren in nahezu allen demografischen Schichten etabliert. Die jüngere Generation ist schon lange fast vollständig im Social Web vertreten und selbst unter den über 60-jährigen gibt es mittlerweile mehr Nutzer als Verweigerer von Social Media.

Hinzu gesellt sich das Erfordernis der Mobilität - ein Internet der Orte ist entstanden. Denn die rein stationäre Nutzung des Internets gilt längst als obsolet. Durch den Siegeszug der Smartphones, Tablets und Handhelds ist ein mobiler Zugang zum Netz Standard und auch das Angebot von WLAN stellt keinen Zusatznutzen mehr dar, sondern wird als selbstverständliche Leistung von den Kunden in Restaurants, Hotels oder öffentlichen Einrichtungen gefordert.

Parallele Entwicklungen vollziehen sich an Arbeitsplätzen. So wird das Einchecken im Unternehmen via Smartphone und das Platzieren der Check-ins in den sozialen Netzwerken auch im Berufsleben für die Generation der sogenannten Digital Natives immer selbstverständlicher. Zudem trägt das Prinzip Bring Your Own Device (BYOD) trotz der in deutschen Unternehmen vielfach bestehenden Vorbehalte zu einer weiteren Mobilisierung des Internets bei.

Foto: Heike Simmet, Hochschule Bremerhaven

Die nächste Entwicklungsstufe der Durchdringung aller Lebens- und Arbeitsbereiche durch das Internet steht unmittelbar bevor. Durch das Internet der Dinge zeichnet sich bereits jetzt eine weitere revolutionäre Entwicklungsstufe ab, durch welche die Reichweite des digitalen Wandels nochmals erheblich erhöht wird.

Geräte werden durch den direkten oder indirekten Zugang zum Internet zunehmend intelligent und eröffnen damit eine weitere Dimension der voranschreitenden Digitalisierung. Sie stellen sich dabei zunehmend auf die Bedürfnisse der Menschen im Sinne einer Umgebungsintelligenz (Ambient Intelligence) ein.

In der Konsequenz lassen sich durch die Vernetzung von Menschen, Orten und Dingen schon heute Anwendungen realisieren, die vor ein paar Jahren noch als pure Science Fiction abgetan oder sogar verlacht worden sind. Und die Entwicklung neuer Anwendungen und neuer Geschäftsmodelle schreitet in einer unglaublichen Geschwindigkeit weiter voran.