Szenarien für die Zukunft
Ausgehend vom bestehenden Vertrag haben sowohl Siemens als auch Fujitsu die Möglichkeit, die Anteile jeweils komplett zu übernehmen und damit das vereinbarte Vorkaufsrecht auszuüben. Falls kein Interesse herrscht, könnte natürlich auch jeder der beiden Partner seine Anteile an Dritte verkaufen.
Dies kann dazu führen, dass ein Wettbewerber oder Finanzinvestor die Anteile komplett übernimmt, da ein 50-Prozent-Anteil in der aktuellen Konstellation wenig attraktiv ist. Dies ist nicht immer die schlechteste Lösung, wie etwa das Beispiel Wincor Nixdorf beweist.
Theoretisch möglich ist auch ein Börsengang. Diese Option scheint aber aufgrund der aktuellen Lage und insbesondere der Ertragsschwäche eher unwahrscheinlich.
Am wahrscheinlichsten: FSC bleibt erhalten
Die derzeit wahrscheinlichste Konstellation ist die Fortsetzung des aktuellen Vertrages und somit eine Weiterführung von Fujitsu-Siemens Computers in der heutigen Form. Dies wird aber voraussichtlich nicht bedeuten, dass alles beim Alten bleibt. Vielmehr sind signifikante Anstrengungen, Maßnahmen und Verbesserungen unerlässlich.
Fujitsu Siemens Computers ist, zehn Jahre nach der Gründung, in den meisten Geschäftsbereichen schwach aufgestellt. Auch für die Zukunft zeigen sich nach Ankündigungen von FSC wenig Perspektiven, den Gewinn nachhaltig zu steigern. Die lange angekündigte "Design Initiative" betrifft nur ein für FSC relativ kleines und stark umkämpftes Marktsegment. Im Sparc-Solaris-Umfeld herrscht große Unsicherheit und die Wettbewerber bieten bereits Migrationsoptionen an. Das IA-Server-Umfeld ist ebenfalls stark umkämpft, Alleinstellungsmerkmale wenig sichtbar. Einzig das BS2000- und Storage-Geschäft läuft noch zufriedenstellend, aber auch hier gibt es Risiken für die Zukunft. Der zugekaufte Service-Bereich sollte das Portfolio ergänzen und Alleinstellungsmerkmale bringen, dies ist aber in der Realität noch wenig erkennbar.