Fachkräftemangel ist ein Problem
Professionalisiert wurde auch die Personalarbeit. So ist Christiane Bohn in der Personalabteilung zuständig für die Computerfachleute und bildet sich fleißig in SOA, Java und sonstigen IT-Themen weiter, um die Grundlagen des IT-Fachchinesisch zu verstehen. Das sei ihr wichtig, um die Bewerber besser bewerten zu können. Denn wenn ein Topexperte anklopft und der Job, nach dem er sucht, gerade nicht zu besetzen ist, will sie zumindest einschätzen können, ob sie ihn anderswo unterbringen kann.
Anwenderunternehmen litten stärker unter dem Fachkräftemangel als IT-Hersteller, meint Bohn, da die Absolventen nicht genau wüssten, welche interessanten Aufgaben sie erwarteten. Zum Beispiel entwickle Otto fast nur Individualsoftware - eine richtige Herausforderung für überzeugte Programmierer. Oder eine weltweit agierende Logistik müsse durch stabile IT-Systeme unterstützt werden, damit Bestellungen innerhalb kürzester Zeit erfüllt werden können.
Otto spielt in der Champions League des Online-Business
1949 in Deutschland gegründet, ist die Otto Group heute eine weltweit agierende Handels- und Dienstleistungsgruppe mit 52 668 Mitarbeitern auf drei Kontinenten. Die Otto Group ist mit 123 Unternehmen in 19 Ländern Europas, Nordamerikas und Asiens präsent. Ihre Geschäftstätigkeit erstreckt sich auf die drei Segmente Multichannel-Einzelhandel, Finanzdienstleistungen und Service.
Im Geschäftsjahr 2007/08 (29. Februar) erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 11,5 Milliarden Euro. Die Hamburger sehen sich als größte Distanzhandelsgruppe der Welt. Im Online-Handel mit dem Endverbraucher belegen sie weltweit Platz zwei hinter Amazon, und in Deutschland sind sie die Nummer eins. Die dritte Säule innerhalb des Multichannel-Vertriebskonzepts - neben dem Kataloggeschäft und E-Commerce - bildet der stationäre Einzelhandel.