Anhaltende Marktdynamik und technologische Innovation sind nach Einschätzung des Barc-Instituts weitere Faktoren, die für die Verbreitung von BI-Software im Mittelstand sorgen. Trotz der weiterhin anhaltenden Marktkonsolidierung, beispielsweise die Übernahme von Hyperion durch Oracle im Februar 2007 oder die Akquisition von OutlookSoft durch SAP im Mai 2007, ist die Vielfalt an Anbietern groß. Immer wieder gewinnen kleine Wettbewerber mit pfiffigen und günstigen Lösungen schnell Marktanteile. ERPAnbieter wie SAP, Oracle oder Infor investieren massiv in BI als ergänzende Möglichkeiten für ihre transaktionalen Systeme – teilweise direkt integriert in die operativen Prozesse. Neue Start- Ups ersinnen innovative Möglichkeiten für Informationspräsentation, -zugriff und -analyse. Microsoft möchte vor allem den klassischen Excel-Anwendern neue, unterstützende Möglichkeiten bieten – Ende 2007 wird es voraussichtlich so weit sein. Zukünftig ist auch verstärkt mit der Marktpräsenz von Open-Source-Projekten zu rechnen.
Von einer massenhaften Versorgung der Mitarbeiter durch Informationen aus BI-Systemen sind die meisten Unternehmen dennoch weit entfernt. 29 Prozent der befragten Firmen bieten weniger als fünf Prozent der Mitarbeiter Zugang zu Berichten und weitere 26 Prozent zwischen fünf und zehn Prozent der Beschäftigten. Insgesamt ist in fast 80 Prozent der Unternehmen nicht einmal jeder fünfte Mitarbeiter Empfänger von Berichten.
Für das Ziel, sehr vielen Mitarbeitern den Zugriff auf Unternehmenskennzahlen zu ermöglichen (auch „Information Democracy“ oder „BI for the Masses“ genannt), muss also noch einiges getan werden. Entscheidend für eine zunehmende Verwendung von BI-Software ist die Unterstützung unterschiedlichster Nutzerprofile – vom Gelegenheitsanwender, der einen Bericht oder ein Management-Dashboard anschaut, bis zum „Power-User“, der täglich große Mengen Daten intensiv analysiert.
Differenzierung der Funktionen und Werkzeuge ist somit ein Schlüsselfaktor zum Erfolg einer Business-Intelligence- Landschaft. „One size fits all“ ist zum Scheitern verurteilt. Softwareanbieter tragen dieser Notwendigkeit durch Werkzeug-Suiten Rechnung, wobei ein Zusammenhalt der Werkzeuge im Hintergrund durch gemeinsame Services absolut notwendig ist, um einen inkompatiblen Wildwuchs zu vermeiden.
K.-o.-Kriterien sind Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit der Werkzeuge – aber auch eine Senkung der Kosten für Einführung und Betrieb. Neben der verstärkten Nutzung von Management-Dashboards (58 Prozent der Umfrageteilnehmer planen die Nutzung oder halten sie für langfristig sinnvoll) bietet der Einsatz von Internet-Technologie Vorteile für Entwickler und Betreiber von Lösungen.