IT-Systeme auf die nächste Generation einstellen

Digitalisierung fordert die Versicherer heraus

24.04.2015
Von  und Jörg Puchan
Bertram Geck ist im IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit als technischer Projektleiter tätig. Er greift auf mehr als 25 Jahre Erfahrung in Produktentwicklung, Produktmanagement sowie im Marketing und Vertrieb von IT-Lösungen zurück. Zu seinen Schwerpunkten gehören die Steuerung von IT durch Transparenz, agile Methoden, die effiziente Integration von IT und Anwendern.

Herausforderungen für Lösungsanbieter

Auch Softwarehersteller müssen ihre Produkte entsprechend umgestalten. Es bedarf eines angepassten Portfolios, um die Unternehmen von Beginn an bei ihren Prozessen und dem digitalen Wandel zu unterstützen. Denn ohne ein ausgereiftes Prozessmanagement macht eine Multikanal-Technologie keinen Sinn. Durch die notwendige Aufrüstung der Unternehmens-IT von Versicherungen soll beispielsweise die Kundenkommunikation auf Portalen verbessert und das Risiko von Zusammenbrüchen bei Massenereignissen gesenkt werden. Während viele Unternehmen beim Eintreffen einer Facebookanfrage bisher viele Schritte durchlaufen müssen, bis die Anfrage beim richtigen Ansprechpartner landet, wird dieser Schritt mit Hilfe der richtigen BPM-Suite künftig ins System integriert und damit automatisiert.

Neue Ausrichtung der IT-Architektur als Antwort

Die Digitalisierung erfordert oft eine neue Ausrichtung der IT Architektur. Die Architektur muss Funktionalitäten anbieten, die agil zur Verfügung gestellt werden und gleichzeitig die gewohnte exzellente Qualität der Funktionen sicherstellen. Qualitätssicherung erfährt bei der aktuellen Agilität des Serviceangebots eine neue Relevanz.

So können bei gleichen Backend-Systemen neue Funktionen für die Kunden realisiert werden und auf der anderen Seite, ohne die Kundenfunktionen zu stören, die Backend-Systeme effizienter gemacht werden. Business Process Management (BPM) zur Definition der geschäftlichen Anforderungen und eine diensteorientierte Architektur mit einem Enterprise Service Bus (ESB) zur modularen Realisierung der Anforderungen helfen dabei. Jede Versicherung hat bereits grundsätzlich ein Prozess-Management zur Dokumentation und Unterstützung ihrer IKS-Anforderungen.

Baut man auf diesem BPM-System auf und erweitert es um einen ESB, so kann man mit dieser BPM/ESB-Plattform den Schalter zur Automatisierung umlegen und damit die Abläufe einerseits auf Compliance-Richtlinien hin überprüfen und andererseits Fehler in den Abläufen sofort erkennen und automatisch überprüfen lassen.

Dirk Weingärtner hat schon viele Versicherungen beraten und stellt immer wieder fest: "Ist dieses Monitoring für Versicherungen einmal integriert, dann bietet es sowohl einzelne Kennzahlen wie auch komplette Überwachung von komplexen versicherungsinternen oder auch teilweise ausgelagerten Prozessen. Anpassungen und Erweiterungen in der Modellierung können sofort in die Automatisierung und Ausführung gebracht werden, wenn die Verknüpfung von BPM und ESB gewährleistet ist."

Somit werden auf der einen Seite aufsichtsrechtliche Anforderungen erfüllt, auf der anderen Seite trägt die BPM/ESB-Plattform sowohl zur früheren Risikoerkennung wie auch zur schnelleren Nutzung von Geschäftschancen bei. Versicherungen, die diese Flexibilität integriert haben, können schnell auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen und Innovationen zeitnah realisieren. (bw)