Viele Hausaufgaben für das Bildungssystem
Deshalb würde es gut tun, mehr Mut und mehr Offenheit gegenüber neuen Techniken zu zeigen. Gerade in Deutschland gebe es an dieser Stelle viel Skepsis, räumt der Bitkom-Mann ein. Die Deutschen könnten viel vom Partnerland Japan lernen. Vor allem im Bildungsbereich mahnt der Bitkom verstärkt Veränderungen an. "Deutschland muss zum Vorreiter der digitalen Bildung werden", forderte Dirks. Dafür reiche es allerdings nicht aus, Schulen und andere Bildungseinrichtungen mit digitaler Infrastruktur auszustatten. Vielmehr müssten auch die Lehrpläne neu angepasst werden.
Und die Forderungen des Bitkom gehen noch weiter. Die Digitalpolitik müsse dafür sorgen, Wirtschaft und Verbraucher vor Hackern und anderen digitalen Angreifern zu schützen und die Privatsphäre der Bürger zu garantieren, ohne die gesellschaftlich notwendige Nutzung wertvoller Daten zu verhindern. "Eine moderne Datenpolitik muss das Recht des Einzelnen auf Datenschutz wirksam wahren und gleichzeitig nützliche und innovative Anwendungen ermöglichen", so Dirks. "Die richtige Balance müssen wir im Datenschutz erst noch finden."
Schließlich müsse es gelingen, Deutschland zum Knotenpunkt der digitalen Transformation zu machen. Dabei gehe es nicht allein um eine Stärkung der Digitalbranche, sondern um eine Digitalisierung der deutschen Leitindustrien. "Wir sind dabei, in Deutschland sogenannte Hubs der digitalen Transformation aufzubauen", sagte Dirks.
Politik und Verwaltung hinken bei Digitalisierung hinterher
Gleichzeitig müsse man in Sachen Digitalisierung mehr Tempo aufnehmen. Das gelte insbesondere auch für Politik und Verwaltung, die eigentlich eine Vorbildfunktion für die Digitalisierung einnehmen müssten. "Doch hier sind wir ganz weit zurück", konstatiert Dirks. Gerade an dieser Stelle müsse man deutlich beschleunigen. Das gelte für alle Institutionen, vom Bund über die Länder bis zu den Kommunen. Der Bitkom-Mann spricht von einer Mammut-Aufgabe, die jedoch bewältigt werden muss, "sonst sind wir nicht ehrlich".