CIO-Agenda von PAC

Die wichtigsten IT-Trends 2019

25.12.2018
Von  und
Christophe Châlons ist Group Chief Analyst beim Beratungshaus PAC – a teknowlogy Group company in München. Sein Schwerpunkt liegt auf Themen wie Methodologie, Quality-Management und multi-nationale Projekte.


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Open-Source-Lösungen erfahren in vielen Bereichen eine unglaubliche Renaissance, Low Code Plattformen helfen gegen den Fachkräftemangel und Unternehmen werden massiv in die Cloud gehen.
  • Unternehmen müssen eine Business Innovation Architecture bauen, welche die Integration und Interaktion von Daten, Technologien, Prozessen, Services und Ökosystemen ermöglicht.
  • Künstliche Intelligenz (KI) steht kurz vor dem Sprung hin zu einem breiten Einsatz.
  • Unternehmen sollten sich zügig eine unternehmensweite, einheitliche IoT , ICS- (Industrial Control Systems) und Cyber-Security-Strategie zulegen, die ein neues, ganzheitliches Abwehr- und Schutz-Paradigma implementiert.
  • Open-Source wird sich weiter massiv ausbreiten. Im Cloud-Geschäft haben sich zum Beispiel Cloud Foundry, OpenStack und Kubernetes als Industrie-Standards etabliert.
Zehn Trends für 2019.
Zehn Trends für 2019.
Foto: adike - shutterstock.com

Es mag eine jährliche Veränderung bei punktuellen Trends geben, doch die große Bewegung in Richtung Digitalisierung ist vielmehr eine konstante Entwicklung, die vor einigen Jahren begann und noch viele weitere anhalten wird. Diese nachhaltige Veränderung hat aus PAC-Sicht drei wesentliche Ziele: Und zwar sollen mit dem Einsatz innovativer, digitaler Technologien

  • die Effizienz von Unternehmensprozessen erhöht werden,

  • existierende Geschäftsmodelle und Services ausgeweitet werden sowie

  • neue Potenziale und Kundengruppen erschlossen werden.

Am Ausgangspunkt der Reise bieten sich zwei Optionen: Entweder man blickt mit den Augen des Kunden auf die genannten Ziele - dann stehen digitale Technologien rund um das Thema Customer Experience (CX) im Zentrum der Überlegungen. Oder aber man beginnt innerhalb des Unternehmens mit der digitalen Erneuerung von Prozessen - wichtig sind dann vor allem Innovationen in den Bereichen IoT (Internet of Things) und Automatisierung.

CX und IoT/Automatisierung lassen sich natürlich nicht getrennt voneinander betrachten, ohne das gesamte Vorhaben ad absurdum zu führen. Schließlich möchte man keine isolierten Lösungen. Digitalisierung bedeutet vor allem Integration und Interaktion, weshalb die Mittel, derer sich die Unternehmen bedienen, oft ähnlich sind. Dazu zählt PAC vor allem Enabling-Technologien wie Cloud Computing, Analytics und Big Data, künstliche Intelligenz und Automatisierung, Security und GRC (Governance, Risk & Compliance) sowie Architekturen und Plattformen.

Neuen Ökosystemen kommen eine große Bedeutung zu

Löst man sich nun vom technologischen Blickwinkel auf die Digitalisierung, zeigt sich schnell die hohe Bedeutung der neuen Ökosysteme. Denn die Leistungsfähigkeit eines Partnernetzwerks geht weit über das hinaus, was ein einzelnes Unternehmen erreichen kann. Im Sinne der Kunden lassen sich so schnelle und integrierte Lösungen für spezifische Probleme in bestimmten Anwendungsfällen entwickeln und betreiben. Geht es um Prozessoptimierung in Partnernetzen, wird der Wert von Ökosystemen heute oft in Blockchain-Projekten sichtbar, wo Integration und Interaktion zu schnelleren Abläufen führen, beispielsweise in der Supply Chain.

Um solche Ökosysteme aufbauen und betreiben zu können, sind wiederum digitale Technologien erforderlich. Da es vor allem um die Integration und Interaktion von Diensten und Prozessen unterschiedlicher Partner und Parteien geht, haben Technologien wie Cloud, Daten-Plattformen, offene Architekturen, APIs, Container und Microservices in der Umsetzung einen besonders hohen Stellenwert.

Fachkräftemangel bedarf neuer Lösungen

Und noch ein Thema jenseits technologischer Neuerungen wird die Unternehmen auch 2019 - wie in den vergangenen Jahren - begleiten: der Fachkräftemangel. Nach PAC-Einschätzung wird sich diese Situation sogar noch zuspitzen, da sich klassische Unternehmen aller Branchen vermehrt zu digitalen Unternehmen wandeln und für die Transformation verstärkt IT-Experten (Entwickler, Projektleiter, IT-Architekten etc.) suchen.

Verschärft wird die Situation dadurch, dass wir im Rahmen der Digitalisierung einen steigenden Bedarf an individueller Softwareentwicklung erwarten. Die Herausforderung für Service-Provider wird somit darin bestehen, moderne Sourcing-Konzepte zu entwerfen, die Onsite-, Nearshore- und Offshore-Kapazitäten in agile Entwicklungsprojekte und DevOps-Prozesse integrieren.

Enorm hoher Wert der Daten

Last but not least wird uns auch das Thema Daten im kommenden Jahr weiter begleiten. Der enorm hohe Wert von Daten, auf deren Erfassung, Verarbeitung und Analyse alle neuen und erweiterten Dienstleistungen und Geschäftsmodelle beruhen, dürfte hinlänglich bekannt sein. Um das in den Rohdaten verborgene Potenzial allerdings heben zu können, müssen Informationen zunächst geordnet, konsolidiert und bereinigt werden. Themen wie Data Management, Data Cleansing und Data Enrichment werden daher in den kommenden Jahren eine zunehmende Bedeutung erfahren.

Die 10 Trends für 2019

Im Folgenden stellen wir die zehn Trends vor, die unserer Ansicht nach neben den oben beschriebenen Wachstumstreibern im kommenden Jahr besondere Bedeutung erfahren werden:

  1. Business Innovation Architecture

  2. Virtuelle Datenplattformen

  3. Multi-Clouds und Migration in die Public Cloud

  4. künstliche Intelligenz

  5. Robotic Process Automation

  6. IoT Security & ICS Security (Industrial Control Systems)

  7. Plattform-basierende Softwareentwicklung und Low-Code Development

  8. Open, Technology-Based Ecosystems

  9. Edge Computing

  10. Distributed Ledger Technology