Paradigma 2: Vernetzung der Produktionsanlagen durch das Internet der Daten, Dienste und Dinge statt aufwendiger manueller Datenintegration und -steuerung
Die Nutzung und Integration des Internets, vor allem des Cloud Computings, ermöglicht eine Maschine-zu-Maschine-Kommunikation. Zusätzlich kommen RFID-Chips (Radio Frequency Identification) zum Einsatz. Damit wissen die Produktionsteile der Smart Factory jederzeit, wo sie sind. Sie kennen ihre Historie, ihren aktuellen Zustand und die Produktionsschritte, die ihnen noch zum fertigen Produkt fehlen.
Praxisbeispiel: Dezentrale Produktionssteuerung
Der Speziallackhersteller hat beschlossen, seine Lacke auch über das Internet anzubieten. So können Endkunden, beispielsweise Heimwerker, auf der Firmen-Website einen Farbton und eine Lackqualität auswählen. Die Bestellungen werden nach Menge, Farbmischung und Verwendungszweck gesammelt, von einer Produktionsplanungs-Software ausgewertet und so gruppiert, dass sich eine optimale Bearbeitungs-Reihenfolge ergibt.
Für jede Lackbestellung wird ein Funkchip mit allen relevanten Informationen versehen und auf dem Lackbehälter befestigt. Er übernimmt die Produktionssteuerung, indem er den Lackbehälter selbständig durch die Fertigungsstrecke schleust. Mit den Produktionsanlagen tauscht er kontinuierlich seinen Verarbeitungsstatus aus, so dass der Behälter an der jeweiligen Abfüllstation mit der richtigen Lackmischung befüllt wird. So lassen sich mit derselben Anlage weit mehr Produktvarianten herstellen. Die Gesamtproduktion steigt, Stückkosten sinken.