Erzählen Sie mal von Ihren Schwächen.
Die Frage nach den Schwächen ist in Wirklichkeit eine Frage nach dem Umgang mit den Schwächen. Wie nehmen Sie sie wahr? Wie wirken sie sich auf das Tagesgeschäft aus?
Außergewöhnliche Antwort: "Ich stecke mir selbst gern hohe Ziele und erwarte das auch von anderen. Ich weiß aber auch, dass es Situationen geben kann, in denen diese Eigenschaft zu einer Schwäche wird und Misserfolg oder unnötiges Warten mich dann enttäuschen. Heute gewinne ich erst einmal etwas Abstand und erledige eine andere kleine Aufgabe. Gestärkt durch das Erfolgsgefühl kann ich mich dann wieder dem aktuellen Projekt widmen. Mit dieser Strategie erledige ich in der zeit, in der ich früher nicht so produktiv gewesen wäre, eine ganz andere Aufgabe nebenbei."
CW-Karriere-Wiki
Mehr zum Thema Karriere finden Sie im Karriere-Wiki der COMPUTERWOCHE. Es ist ein Projekt zum Aufbau einer Wissensdatenbank rundum das Thema Karriere. Jeder kann mit seinem Wissen anderen helfen. Gute Autorinnen und Autoren sind stets willkommen.
Das finden Sie bereits im Wiki:
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Alles über Arbeitszeugnisse.
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Bewerbung von A wie Anschreiben über O wie Online-Bewerbung bis V wie Vorstellungsgespräch.
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Zertifizierungen für IT-Experten.
Was wollen Sie verdienen?
Stellen Sie nicht nur ein paar Zahlen in den Raum und warten dann auf die Reaktion des Personalers. Carolin und Heiko Lüdemann empfehlen, statt einen groben Gehaltsrahmen eine konkrete Gehaltsforderung zu nennen. Bei einem groben Rahmen kann sich der Personaler nämlich auch an der niedrigsten Zahl orientieren, und der Bewerber hat keine Verhandlungsmöglichkeit mehr. Wichtig ist, nicht gleich im ersten Antwortsatz die Summe anzugeben, sondern auf die Anforderungen der Stelle einzugehen und deutlich zu machen, dass man sich an diesen Anforderungen gern messen lassen will.
Außergewöhnliche Antwort: "Ich habe im Vorfeld viel über die Anforderungen der Stelle nachgedacht. Jetzt, da wir über die Aufgaben gesprochen haben, habe ich ein noch klareres Bild gewonnen und bin sicher, dass ich den Anforderungen gewachsen bin. Meine Gehaltsvorstellung liegt zwischen 52.000 und 56.000 Euro im Jahr, Ich weiß, dass das viel Geld ist. Ich bin aber auch bereit, mich daran messen zu lassen."
Haben Sie zum Abschluss noch Fragen?
Hier zeigt sich, wie gut der Kandidat vorbereitet ist und ob ihm die Stelle interessiert. Nutzen Sie die Frage als Chance, ganz nach dem Motto: Der erste Eindruck ist entscheidend, der letzte Eindruck bleibt. Wie soll Sie Ihr gesprächspartner in Erinnerung behalten? Als jemand, der seinen Urlaubsanspruch klärt? Besser ist es, etwa nach der konkreten Einarbeitung zu fragen.
Unzulässige Fragen im Vorstellungsgespräch
Prinzipiell sind alle Fragen, die den Privatbereich des Bewerbers betreffen und nichts mit seiner beruflichen Aufgabe zu tun haben, unzulässig. Dazu gehören Fragen nach
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Heirat, Familienplanung
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Schwangerschaft
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Gesundheit, Krankheit, Behinderung,
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Beruf des Partners, der Eltern, etc
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Gewerkschafts-, Partei- oder Religionszugehörigkeit
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Austritts-/ Kündigungsgrund in früheren Firmen,
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Vorstrafen
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Mitgliedschaft in Vereinen, Verbänden,
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früheren Vergütungen ( weil diese dazu dienen könnten, Lohnansprüche des Bewerbers zu senken).
Laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) darf auch niemand aufgrund seiner ethnischen Herkunft, seiner Religion, des Geschlechts, einer Behinderung oder seines Alters benachteiligt werden.
In der Praxis werden viele dieser Fragen allerdings gestellt. Bewerber dürften in dem Fall lügen oder schweigen. Allerdings sollten sie genau abwägen, ob sie so reagieren, schreiben die Coaches Carolin und Heiko Lüdemann, denn: "Unzulässige Fragen sind meist nicht das Ergebnis mangelnder Sensibilität, sondern zeugen von Interesse an Ihrer Person." Die Personaler wollen mehr über den Bewerber wissen. Darum empfehlen die Bewerbungsexperten, auch hier souverän und freundlich zu antworten - wobei aber der Bewerber selbst entscheidet, wie viel er verrät und was er lieber für sich behält.
Das Buch zum Thema
Carolin und Heiko Lüdemann: Fangfragen im Vorstellungsgespräch souverän meistern, München 2008, Redline Wirtschaft, ISBN 978-3-636-01578-5, 17,90 Euro.
Wir empfehlen Ihnen auch folgenden Artikel: "Warum sollen wir gerade Sie einstellen? - 10 Tipps für Bewerber" und:
- 1. Wie findet man eine offene Stelle?
<b>Gabriele Eilers, IhrPersonal</b>: "Optimieren Sie Ihre Bewerbungsunterlagen. Identifizieren Sie die für Sie relevanten Stellenmärkte in den Medien und nutzen Sie deren vielfältige Möglichkeiten. Finden Sie die Firmen, für die Sie gerne arbeiten wollen und starten Sie individuell zugeschnittene Initiativbewerbungen." - 2. Es gibt mehr als einen Weg zum Job
<b>Cornelia Riechers, Quality Outplacement</b>: "Der erfolgreiche Bewerber kennt mehr als einen Weg zum neuen Job. Er reagiert auf <b>Angebote in Printmedien</b> und durchforstet dazu sowohl regionale und überregionale Tageszeitungen als auch relevante Fachzeitschriften. In den <b>Internet-Jobbörsen und entsprechenden Suchmaschinen</b> kennt er sich aus. Er schaltet auch ein eigenes Stellengesuch und trägt sein Profil in solche <b>Internet-Portale</b> ein, wo potenzielle Arbeitgeber es finden. Die Möglichkeiten der Agentur für Arbeit schöpft er aus, einschließlich der angeschlossenen Institutionen wie ZAV. Er geht von selbst auf Firmen zu, nicht nur per Telefon, Brief und E-Mail, sondern auch persönlich. Außerdem wendet er sich an die <b>Personalberater</b> und Vermittler in seinem Fachbereich. Sein berufliches und privates Kontakt-Netzwerk nutzt er, um seinen Aktionsradius zu erweitern. Und er optimiert seinen Auftritt mit der Unterstützung eines Outplacement- oder Karriereberaters." - 3. Und noch ein Tipp zur Jobsuche:
<b>Susanne G. Rausch, act value</b>: "Neben dem offenen Stellenmarkt, sollten Bewerber auch den verdeckten Stellenmarkt ins Visier nehmen. Der "verdeckte Stellenmarkt" zeichnet sich dadurch aus, dass es einen potenziellen Bedarf an qualifizierten Kandidaten gibt, die diesbezüglichen Stellen jedoch zu einem bestimmten Zeitpunkt aus bestimmten Gründen noch nicht beschrieben, geschaffen oder ausgeschrieben wurden." - 4. Wie sollte eine Bewerbung aussehen, damit sie Erfolg hat?
<b>Matthias Busold, Kienbaum</b>: "Während in Boomzeiten mangels adäquater Personalangebote Positionen oftmals mit Kandidaten besetzt werden, die nur anteilig das geforderte Profil mitbringen, kann in Krisenzeiten der hundertprozentig passende Kandidat gefunden werden. Um Absagen und damit Frust zu vermeiden, sollten sich Aspiranten auf Positionen bewerben, die ihrem Profil nahezu in Gänze entsprechen, statt wild Bewerbungen auf alle möglichen Positionen zu versenden." - 5. Worüber sollten sich Bewerber im Vorfeld informieren?
<b>Gerhard Humbert, HSC Personalmanagement</b>: "Vor allem darüber, ob Firma und Position zu ihm passen und umgekehrt. Dann die Stellenbeschreibung, die Anforderungen und welche Kommunikationsform vorgesehen ist (E-Mail, Online, normale Post, Telefon). Bei der Stellenbeschreibung und den Anforderungen sollte der Bewerber versuchen, sich ein möglichst gutes Bild von der Person zu machen, die das Unternehmen sucht. Nicht nur, um es mit dem Selbstbild zu vergleichen, sondern auch um einzuschätzen, welche der aufgeführten Tätigkeitsmerkmale, Erfahrungen, Kenntnisse und anderen Kriterien die wichtigsten sind, die ein Kandidat unbedingt mitbringen muss." - 6. Was muss man im Vorstellungsgespräch beachten?
<b>Thomas Leibfried, Computacenter:</b> "Grundsätzlich sollten Bewerber sich nicht anders verhalten als sonst auch. Empfehlen würde ich jedoch, zusätzliche Fragen zu stellen, die die wirtschaftliche Situation des Unternehmens und die mittelfristigen Aussichten betreffen, um die Gefahren bei einem Arbeitsplatzwechsel besser einschätzen zu können." - 7. Und noch ein Tipp zum Vorstellungsgespräch:
<b>Nicole Mamier, Realtech:</b> "In Krisenzeiten ist es wichtig, dass der Bewerber im Vorstellungsgespräch die Ernsthaftigkeit seines Interesses an einem Arbeitgeberwechsel vermittelt. Natürlich muss der Bewerber auch das Unternehmen besonders auf Herz und Nieren prüfen. Wen sucht das Unternehmen und warum, was wird in der Position erwartet und geboten und bin ich tatsächlich bereit, für den beschriebenen Job zu wechseln? Also, eigentlich wie immer - aber auf beiden Seiten aktuell sicher mit einer Extraportion Skepsis gewürzt." - 8. Und noch einer:
<b>Daniela Kudell, IhrPersonal:</b> "Bereiten Sie sich auf das Unternehmen, die Gesprächsinhalte, die Rahmenbedingungen und die Gesprächspartner vor. Seien Sie professionell, verstellen Sie sich aber nicht. Nutzen Sie die Gelegenheit zu prüfen, ob Sie, die Aufgabe und das Unternehmen langfristig zueinander passen."