Crisp IT-Trends 2018

Die 3 Strategie-Schwerpunkte für CIOs 2018

11.12.2017
Von 
Dr. Carlo Velten schreibt als Experte zu den Themen Cloud-Platforms und -Developers, Enterprise Cloud Management und Digital Business. Dr. Carlo Velten ist CEO des IT-Research- und Beratungsunternehmens Crisp Research AG. Seit über 15 Jahren berät Carlo Velten als IT-Analyst namhafte Technologieunternehmen in Marketing- und Strategiefragen.

Gerade in Deutschland haben die Mittelständler und großen Industrieunternehmen immer noch Aufholbedarf in Sachen Public Cloud. Crisp Research sieht klare Anzeichen, dass diese Lücke sich mit großer Dynamik schließt. So plant die Mehrheit der Hidden Champions und deutschen Top-Unternehmen die nächste Generation ihrer Digital- und IoT-Plattformen auf Basis der globalen Public Clouds zu entwickeln und zu betreiben. Sprich, die Public Cloud wird zur Infrastrukturbasis des Digitalgeschäfts der deutschen Wirtschaft. Der Shift von Private Clouds in Richtung hybrider und -Multi-Cloud-Umgebungen ist in vollem Gange und wird die CIOs bis 2020 noch gut auf Trab halten.

So steigen die globalen Ausgaben für IaaS und PaaS von 34,7 Milliarden US-Dollar 2017 auf 83,2 Milliarden US-Dollar im Jahre 2020 und werden kurz darauf die 100 Milliarden-Schallgrenze knacken. Hinzu kommt die Verlagerung von reinen Infrastruktur- hin zu höherwertigen Plattform-Diensten sowie der Einsatz von Serverless Computing- und IoT-Services durch immer mehr Kunden. Diese erkaufen sich mit den neuen Platform-Services eine höhere Agilität und mehr Automation ihres Cloud-Betriebs.

Machine Learning erfordert immense Rechenkapazität

Der produktive Einsatz von Machine Learning-Verfahren erfordert zudem immense Rechenkapazität und idealerweise ein speziell dafür ausgelegtes Prozessor-Design. So bieten bereits viele Cloud- und Technologieanbieter auf Grafikkarten basierende Rechenleistung bzw. Server (GPU) an. Google und andere Internetfirmen bauen speziell für diesen Einsatzzweck eigene Prozessoren (zum Beispiel TPU - Tensor Processing Unite von Google).

Dabei stehen die Unternehmen in den kommenden Jahren vor erheblichen Herausforderungen im Hinblick auf die Konzeption und den Betrieb ihrer digitalen Plattformen. Nur wenn die Architektur der digitalen und IoT-Plattformen strategisch klug gewählt und die passenden Cloud-Services, Technologien und Open Source-Frameworks ausgewählt und orchestriert sind, lassen sich die Plattformen später erfolgreich skalieren und erfolgreich vermarkten.

Hier gilt es "Vendor Lockin" und hohe Innovationsgeschwindigkeit richtig auszutarieren. Hierzu bedarf es einer großen Expertise und Erfahrung im Aufbau solcher komplexen Cloud- und IoT-Umgebungen. Die "Stackology", also die Kunst der richtigen Orchestrierung, wird zur Königsklasse im Digitalgeschäft. Dies gilt vor allem, wenn nicht nur Cloud-Dienste, sondern hybride IoT-Szenarien entworfen werden, bei denen Software-Intelligenz und Analytics-Power auch auf den Endgeräten und Gateways deployed werden müssen und sich eine neue Rollenverteilung von Cloud und Edge ergibt.

3. Enterprise Agility und New Sourcing Order

"Die IT ist zu langsam" schallt es noch immer aus vielen Board-Rooms und die Mehrheit der CIOs sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, dass sich die hauseigene IT-Infrastruktur und Arbeitsplatzumgebung zu langsam an die digitalen Rahmenbedingungen anpasst. Daher werden die CIOs bis 2020 weiter intensiv damit beschäftigt sein, die Agilität der Unternehmensorganisation sowie der eigenen Corporate IT zu erhöhen.