Analytics, Big Data, Cloud

Die 10 wichtigsten IT-Trends für 2012

03.01.2012
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

In-Memory, Öko-Server, Cloud Computing

In-Memory Computing. Gartner rechnet fest mit dem breiten Einzug von Flash-Speichern in den Endkunden- und Unterhaltungsgeräten sowie in Embedded IT-Systemen. Damit entsteht eine neue Schicht in der Speicher-Hierarchie der Server, die einige Vorteile mit sich bringt - weniger Platz und Hitze sowie mehr Leistung und Robustheit gehören dazu. Die riesigen Speichermöglichkeiten bereiten den Boden für neue Anwendungen. In-Memory-Applikation-Plattformen umfassen

  • In-Memory-Analytics;

  • Event-Processing-Plattformen;

  • In-Memory-Applikations-Server;

  • In-Memory-Data-Management und

  • In-Memory-Messaging.

Vorhandene Applikationen mit einer In-Memory-Basistechnologie zu erweitern oder sie entsprechend aufzupeppen, kann die Transaktionsleistung verbessern, Verzögerung im Application-Messaging reduzieren sowie die Batch-Bearbeitung und Daten-Analyse beschleunigen. Je nach Verfügbarkeit und Preisverfall im Speichergeschäft wird In-Memory in den Jahren 2012 oder 2013 die Schwelle zum Mainstream überschreiten.

Extrem energiesparende Server: Vor allem neue Markt-Player versprechen oder vermarkten extrem energiesparende Server. Die Systeme werden vornehmlich auf Basis von energiesparenden Prozessoren gefertigt, die in mobilen Geräten verbaut werden. Der vermeintliche Vorteil von Lösungen, die 30 oder mehr Prozessoren in einem Server integrieren, ist die geringere Energieaufnahme. Damit sind die neuen Server aber nur für weniger computing-intensive Aufgaben wie etwa das Ausliefern statischer Objekte auf Web-Seiten geeignet. Die meisten künftigen Applikationen benötigen jedoch mehr Leistung. Zudem steigt der Management-Aufwand für energiesparende Server, was den Sparanstrengungen beim Energieverbrauch zuwider läuft.

Cloud Computing: Das Cloud Computing hat eine unglaubliche Veränderungskraft. Es wird die meisten Branchen langfristig beeinflussen. Nach wie vor verharrt das Geschäft in seiner Frühphase. 2011 und 2012 werden viele große Provider Angebote auf den Markt bringen, die das Einrichten, Betreiben und Ausliefern von Cloud-Diensten fördern. Oracle, IBM und SAP haben große Vorhaben gestartet und auch Microsoft treibt die Cloud-Strategie voran. Das schafft Wettbewerb und Angebotsvielfalt.

Im Unternehmensumfeld ist eine Veränderung zu beobachten. Waren die Verantwortlichen bislang stark damit befasst, die Cloud zu verstehen, kommen sie nun in die Phase der Entscheidungsfindung. Sie analysieren die eigene IT-Landschaft und Workloads, um zu erkennen, welche Aufgaben sich in die Wolke verlagern lassen, und in welchen Segmenten sie Private Clouds einrichten können. Hybride Modelle aus öffentlichen und privaten Installationen, sowie das Sichern, Verwalten und Lenken des gesamten Cloud-Spektrums werden die beherrschenden Themen 2012 sein.

Unter Security-Aspekten werden Zertifizierungen nach "FedRAMP" und "CAMM" reif sein für erste Versuche. Im Private-Cloud-Umfeld wird die Herausforderung für die IT darin bestehen, Betrieb und Entwicklung aufeinander abzustimmen. Dabei helfen etwa "DevOps”-Konzepte, die die interne IT in die Nähe der Geschwindigkeit und Effizienz von Public-Cloud-Service-Providern hieven sollen. (jha)