Die Marktforscher von Gartner haben zehn Technologien und Trends präsentiert, die sie als strategisch für die meisten IT-Organisationen erachten. Allesamt haben sie das Potenzial, in den kommenden drei Jahren in den Unternehmen deutliche Spuren zu hinterlassen. Damit meint Gartner, dass sie Brüche in der IT oder im Kerngeschäft bewirken können, enorme Investitionen erfordern oder für Firmen, die Trends zu spät erkennen, enorme Risiken bedeuten.
Unter den strategischen Technologien finden sich viele altbekannte Trends und Verfahren, die sich aber laut Gartner zuletzt so entwickelt haben, dass sie nun reif und passend für den breiten Einsatz sind. Es gibt aber auch Schwelltechnologien, die frühen Anwendern in den kommenden fünf Jahren erhebliche Marktchancen eröffnen. Diese Techniken sollten in die Langzeitplanung Eingang finden.
- Gartners Trends 2012
Die in der Folge aufgelisteten Trends haben strategische Bedeutung für Unternehmen, weil sie die IT oder das Kerngeschäft künftig erheblich beeinflussen. - Media-Tablets
Angesichts der Vielzahl von Formfaktoren, Plattformen, Geräteklassen und Techniken im Mobility-Bereich sollten IT-Abteilungen die Rolle einer zentalen Planungsstelle aufgeben und lernen, die Vielfalt zu verwalten und gewinnbringend zu fördern. - Mobil-zentrische Applikationen und Interfaces
Smartphones und Tablets haben die Grundlagen der GUI-Entwicklung verändert: Touch, Sprache und Gesten lösen Icons, Menüs und Maus ab. - Internet der Dinge
Das Internet der Dinge kommt nun doch. Zunehmend werden Geräte, Maschinen und andere Objekte mit Intelligenz und Kommunikationstechnik ausgestattet. - App Stores und Marktplätze
70 Milliarden App-Downloads im Jahr 2014 erwartet Gartner. Die Masse macht der Privatkunde, doch Online-Marktplätze gibt es künftig vermehrt auch im Geschäftsumfeld. - Big Data
Datenmenge und Zahl der Formate steigen, gleichzeitig müssen Informationen schneller verarbeitet werden. Logische Data Warehouses lösen traditionelle Installationen ab. - In-Memory-Computing
Preisverfall und Verfügbarkeit von Flash-Speichern bereiten den Boden für das In-Memory-Computing. - Extrem energiesparende Server
Neue Anbieter bewerben ihre energiesparenden Server. Oft sind sie zu leistungsschwach und zu betreuungsintensiv. - Cloud Computing
Der Trend zur IT aus der Wolke wird kaum eine Branche verschonen. Die meisten Verantwortlichen treten nun in die Phase konkreter Projekte ein.
Gartners Top Ten für 2012 sind:
Media-Tablets: Heute können die Nutzer unter einer Vielzahl von Formfaktoren für das mobile Computing wählen. Keine einzelne Plattform, Geräteklasse oder Technik wird den Markt beherrschen, so dass sich die Firmen darauf einstellen sollten, die Vielfalt zu verwalten. Bis zum Jahr 2015 müssen sie sich mit zwei bis vier unterschiedliche Client-Typen arrangieren. Gartner rät IT-Leitern zu einem Diversity-Programm, um zum einen die verschiedenen Formfaktoren, zum anderen beruflich genutzte Privatgeräte wie Smartphones und Tablet-PCs integrieren zu können.
Die internen IT-Organisationen benötigen zwei Mobility-Strategien - eine für die Beziehung zu den Mitarbeitern (Business to Employee, B2E), und eine für die Konsumenten (Business to Consumer, B2C). Im B2E-Umfeld spielen soziale, geschäftliche und finanzielle Aspekte sowie Fragen des Risk-Managements ein zentrale Rolle. Im B2C-Bereich, der auch rein geschäftliche Beziehungsgeflechte (B2B) umfassen sollte, muss die IT weitere Facetten im Auge behalten. Dazu zählen etwa
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die Gestaltung und Verwaltung von APIs, um auf Unternehmensinformationen und -Systeme zuzugreifen;
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die Integration mit Applikationen von Drittanbietern;
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die Integration mit Partnerangeboten, etwa zur Suche und für das Social Networking;
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der Vertrieb in App-Stores.
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