Fehler 2: Kein Generalunternehmer für den RZ-Neubau
Am eigentlichen Bau des Rechenzentrums sind viele Gewerke beteiligt. Dadurch entsteht hoher Abstimmungsaufwand. Zudem sind oft genug die Verantwortlichkeiten nicht klar genug gegeneinander abgegrenzt. Die Folge: Planungs- oder Abwicklungsfehler, die sich später in höheren Material-, Arbeits- oder Betriebskosten niederschlagen. Werden etwa die vorgesehenen Bodenraster des Lochbodens nicht eingehalten, erschwert das später die Wartungsarbeiten, weil der Boden sich da, wo es nötig wäre, nicht öffnen lässt.
Selten gibt es unternehmensintern einen Mitarbeiter, der so erfahren ist, dass er die Tücken der unterschiedlichen Gewerke und ihres Zusammenspiels im Detail kennt. Schließlich gehören Fachwissen zu Brandschutz, Klimatisierung oder Elektroinstallation nicht direkt zur Kernkompetenz eines RZ-Verantwortlichen. Den Bau eines neuen Datenzentrums „nebenbei“ zu verantworten, dürfte nur den wenigsten optimal gelingen. Oft ist es daher besser, einen erfahrenen Planer schon im Vorstadium zu Rate zu ziehen und später einen Generalunternehmer zu beauftragen, der die Umsetzung der Pläne bis zur Übergabe an den Kunden verantwortet.
- Schritt 1: Bau und Ertüchtigungsplanung
Sollen ein beziehungsweise mehrere Rechenzentren migriert werden, gilt es zunächst, die richtige Örtlichkeit zu finden und eine nachhaltige Planung aufzusetzen. - Schritt 2: Inventarisierung der Hardware
Häufig unterschätzt wird bei einer RZ-Konsolidierung die Inventarisierung der Hardware. - Schritt 3: Applikationsanalyse und -abhängigkeiten
Aufwändiger noch als die Bestandsaufnahme der Hardware gestaltet sich in den meisten Fällen die Analyse der Applikationen. Die Frage lautet: Wo läuft was und wie gestalten sich die Verbindungen? - Schritt 4: Endkundenanalyse und -kommunikation
Rund die Hälfte der Aufgaben, die bei einer Konsolidierung mit gekoppeltem Umzug anfallen, betrifft die Kommunikation. Vor einer Migration gilt zu erfassen, welche Abteilungen welche Applikationen nutzen und die jeweiligen Ansprechpartner mit ins Boot zu holen. - Schritt 5: Changemanagement
Ein Konsolidierungsprozess läuft in den meisten Fällen nicht strikt nach Plan. Umso wichtiger ist ein kontinuierliches Changemanagement. - Schritt 6: Besiedelungsplanung
Sind die vorbereitenden Maßnahmen auf den Weg gebracht, muss die Besiedelung der RZ-Räumlichkeiten mit IT-Komponenten konzipiert und umgesetzt werden. Die Frage lautet: Wo werden welche Komponenten am sinnvollsten aufgebaut? - Schritt 7: Kopplung von Rechenzentren
Werden mehrere Rechenzentren verschiedener Standorte zusammengelegt, gilt es bestehende Kopplungsleitungen zu überprüfen, gegebenenfalls neue Leitungen zu beantragen, diese zeitlich zu terminieren und ihre Qualität sicherzustellen. - Schritt 8: Risikomanagement
Risikomanagement ist neben dem Changemanagement einer der permanent laufenden Prozesse im Zuge einer RZ-Konsolidierung. - Schritt 9: Migrationsplanung
Wenn Inventarisierung, Analyse und Konzeption stehen, heißt es, konkrete Migrationsgruppen zusammenzufassen und den phasenweisen Umzug zu planen. - Schritt 10: Qualitätssicherung
Durch eine laufende Qualitätssicherung und Kontrolle muss während des gesamten Prozesses sichergestellt werden, dass der Übergang gefahrlos abläuft und die jeweiligen Services zum vereinbaren Zeitpunkt wieder zur Verfügung stehen.