Deutschlands Studenten scheuen das Unternehmertum: Lediglich sieben Prozent können sich vorstellen, nach dem Studium ein Unternehmen zu gründen, ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen oder freiberuflich zu arbeiten. Stattdessen zieht es die Studenten in den sicheren Hafen einer abhängigen Beschäftigung: 78 Prozent der angehenden Akademiker wollen als Angestellte oder Beamte arbeiten. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie, für die das Center for Family Business der Universität St.Gallen mit der Beratung Ernst & Young 93.000 Studenten - davon 12.500 in Deutschland - nach ihren Karriereabsichten und ihrer Haltung zu Selbständigkeit befragte.
Selbständig aus Mangel an Alternativen
Damit ist Deutschland im internationalen Vergleich Schlusslicht. Nur in Pakistan und Belgien planen noch weniger Studenten (drei beziehungsweise fünf Prozent) eine Unternehmensgründung. Den vorletzten Platz teilt sich Deutschland mit Japan und der Schweiz. "Für die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands ist das ein deutliches Warnsignal", kommentiert Peter Englisch, Partner bei Ernst & Young. "Ohne die Impulse der Jungunternehmer leidet die Innovationskraft - und damit der hart erarbeitete Standortvorteil Deutschlands."
Die geringe Neigung zur Selbständigkeit scheint ein Problem aller deutschsprachigen Länder zu sein: In Österreich wollen nur acht Prozent der befragten Studenten an ihr Studium eine unternehmerische oder freiberufliche Tätigkeit anschließen. Ganz anders die Lage in Großbritannien: Hier planen 15 Prozent der Studenten, nach ihrem Abschluss unternehmerisch tätig zu werden, in Irland liegt der Anteil sogar bei 16 Prozent. "In den angelsächsischen Ländern genießt das Unternehmertum traditionell ein höheres Ansehen als in Deutschland", erklärt Thomas Zellweger, Professor an der Universität St. Gallen. Sehr gründungsfreudig sind außerdem Studenten aus Südafrika (13 Prozent), Mexiko (16 Prozent) und Argentinien (23 Prozent). Durchschnittlich wollen weltweit elf Prozent der Studenten direkt nach Studienabschluss ein Unternehmen gründen, 68 Prozent planen einen Berufseinstieg als Angestellte oder Beamte.
Deutliche Unterschiede gibt es bei Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen. In Deutschland sind Sozial- und Geisteswissenschaftler noch am ehesten zum Sprung in die Selbständigkeit bereit (sieben Prozent). Von den Wirtschaftswissenschaftlern kann sich hingegen nur jeder Zwanzigste vorstellen, diesen Schritt zu wagen: "Das liegt nicht zuletzt daran, dass Sozial- und Geisteswissenschaftler oft schlechtere Chancen auf eine Festanstellung haben als ihre Kommilitonen aus den Natur- und Wirtschaftswissenschaften", so Zellweger. "Dabei müssten sich doch gerade angehende Ökonomen für unternehmerisches Handeln interessieren. Hier gibt es noch erhebliches Potenzial".
Die meisten Studenten zieht es in große Unternehmen
Direkt nach dem Studium streben 29 Prozent der deutschen Studenten in kleine und mittlere Unternehmen (KMU, bis 250 Mitarbeiter). Große Unternehmen liegen in der Beliebtheitsskala fast gleichauf (27 Prozent). Mittelfristig halten die Studenten diese Firmen aber für die bessere Wahl. Sie wurden danach befragt, was sie fünf Jahre nach ihrem Abschluss beruflich anstreben. Das Ergebnis: 24 Prozent wollen in einem Großunternehmen Fuß fassen, die KMU sind dann nur noch für 12 Prozent attraktiv: "Der Mittelstand muss aufpassen, dass er nicht ins Hintertreffen gerät", gibt Ernst&Young-Manager Englisch daher zu bedenken. "In mittelständischen Unternehmen können Mitarbeiter oft früh viel Verantwortung übernehmen und Gestaltungsspielräume nutzen. Zudem bieten sich guten Mitarbeitern teilweise raschere Aufstiegschancen. Wenn es den Mittelständlern nicht gelingt, den Studenten dies zu vermitteln, werden die großen Unternehmen zunehmend die besten Arbeitskräfte abschöpfen."
- Vorhang auf für....
....die 30 beliebtesten IT-Arbeitgeber 2012. Über 7000 Examensnahe Informatikstudenten aus ganz Deutschland haben für das diesjährige Trendence Graduate Barometer abgestimmt, das der CW exklusiv vorliegt. - Platz 26: ProSiebenSat1 Media AG
Medienkonzerne sind insbesondere unter angehenden Informatikerinnen beliebt. ProSiebenSat1 teilt sich den 26 Platz mit folgenden drei Unternehmen.... - Nvidia...
einer der größten Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für Computer und Spielkonsolen, ist ebenfalls auf Platz 26 gelandet ( Vorjahr Platz 27). - Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz...
hat sich auch in diesem Jahr in den Top 30 behauptet. Forschungseintrichtungen ziehen insbesondere die 25 Prozent Besten eines Jahrgangs an. - Platz 25: Max-Planck-Gesellschaft
Sie gehört für IT-Studenten zu den ersten Adressen, wenn es um Innovation geht. - Platz 24: Lufthansa Systems AG
Stefan Hansen, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa Systems AG, kann zufrieden sein: Sein Unternehmen hat es als einer der wenigen IT-Dienstleister unter die Top 30 geschafft. - Platz 22: EADS
Der Konzern mit seinen Töchtern Airbus, Eurocopter, EADS Astrium und EADS Defence & Security konnte seinen Platz im Vergleich zu 2011 behalten. - Platz 21: Adobe
Der US-amerikanische Softwarehersteller ist insbesondere für sein Bildbearbeitungsprogramm Photoshop bekannt. Bekannte Produkte überzeugen den IT-Nachwuchs. - Platz 20: Daimler/ Mercedes Benz
Daimler ist einer von insgesamt fünf deutschen Automobilherstellern, die in der Top 30 vertreten sind. Nach der IT ist die Automobilindustrie die Branche, in der Informatiker am liebsten arbeiten möchten. - Platz 19: Electronic Arts
Neben Autos locken den IT-Nachwuchs auch noch Computerspiele. Spielehersteller Electronic Arts verlor aber im Vergleich zum Vorjahr vier Plätze. - Platz 17: Intel
Der Chiphersteller teilt sich in diesem Jahr den Platz mit dem.... - ...Bundesnachrichtendienst
2011 schnitt der BND, der viele offene Stellen für IT-Spezialisten hat, noch um sechs Plätze besser ab. - Platz 15: Bosch Gruppe
Das Unternehmen, das den weltgrößten Automobilzulieferer Robert Bosch und 300 Tochterfirmen umfasst, hat im Vergleich zum Vorjahr fünf Plätze im Ranking gut gemacht. - Platz 13: Volkswagen
Der VW-Konzern ( hier im Bild die Autostadt in Wolfsburg) stieg in der Gunst des IT-Nachwuchses, und zwar um fünf Plätze. - Platz 13: Porsche
Die VW-Tochter ist seit Jahren als Arbeitgeber unter IT-Studenten äußerst beliebt. - Platz 12:Crytek
Spielehersteller Crytek war 2011 der größte Aufsteiger im Ranking der beliebtesten IT-Arbeitgeber und konnte seine Top-Platzierung fast halten. - Platz 11: Amazon
Eine der wenigen Internet-Firmen, die es unter die Top 30 geschafft haben. - Platz 10: BMW
Attraktive Produkte = attraktiver Arbeitgeber. Diese Gleichung scheint auch für den bayerischen Autobauer aufzugehen. - Platz 9: Siemens
Deutschlands größter Konzern war noch vor zehn Jahren der beliebteste Arbeitgeber der Informatikstudenten. Seitdem verliert er jedes Jahr einen oder mehr Plätze. 2011 belegte er Platz 7. - Platz 8: Fraunhofer Gesellschaft
Der IT-Nachwuchs will forschen. Darum ist die Fraunhofer Gesellschaft mit ihren zahlreichen Instituten - hier im Bild der für den Fußball entwickelte RedFIR Chip- eine feste Größe unter den Top Ten. - Platz 8: Fraunhofer Gesellschaft
Der IT-Nachwuchs will forschen. Darum ist die Fraunhofer Gesellschaft mit ihren zahlreichen Instituten - hier im Bild der für den Fußball entwickelte RedFIR Chip- eine feste Größe unter den Top Ten. - Platz 6: Audi
Die Ingolstädter, für angehende Ingenieure längst Arbeitgeber Nummer eins, werden auch unter Informatikstudenten immer beliebter. Von acht auf Platz sechs in diesem Jahr. - Platz 5: IBM
Martina Koederitz, IBM-Deutschland-Chefin, kann sich dieses Jahr nicht so recht freuen: IBM büßte den zweiten Platz des Vorjahres ein und rutschte drei Plätze ab. - Platz 2: Microsoft Deutschland...
...hier die Zentrale in Unterschleißheim, heißt der Aufsteiger des Jahres. Um zwei Plätze verbesserte sich die Gates-Company, die weltweit 2000 neue Stellen schaffen will. - Doch die meisten Informatikstudenten...
...wollen wie schon seit vier Jahren..... - ....bei Google arbeiten.
23,5 Prozent der Stimmen vereinte Google auf sich und damit mehr als doppelte soviel wie der Zweitplatzierte Microsoft. - Ob es an solchen Büros liegt?