Es ist der größte wirtschaftliche Umbruch seit der industriellen Revolution: die Digitalisierung. Die Veränderungen betreffen jeden Geschäftsbereich und jede Branche - eigentlich. Denn viele deutsche Unternehmen zögern noch, sich einzulassen. Das haben wir bei KPMG in einer repräsentativen Umfrage festgestellt.
Dabei erkennen zwar 70 Prozent der von uns befragten Unternehmen (KPMG-Studie "Survival of the Smartest 2.0"), welche Chancen die Digitalisierung ihnen bietet: Sie fördert beispielsweise innovative Geschäftsmodelle, ermöglicht branchenübergreifende Lösungen, bricht klassische Wertschöpfungsketten auf und senkt Markteintrittsbarrieren. Dennoch haben nur 20 Prozent der Unternehmen reagiert und sich darauf eingestellt.
Die Gründe für die Zurückhaltung sind vielfältig. Viele Unternehmer haben vor allem diffuse Ängste und sind nicht ausreichend informiert. Es fehlt das Wissen darüber, welche Herausforderungen und Risiken drohen, aber auch welche Chancen sich bieten und wie eine richtige Anpassung für Unternehmen an die Digitalisierung überhaupt aussehen könnte.
Hinzu kommt: Viele Unternehmen unterschätzen die Gefahr, dass sich Wettbewerber, teilweise auch Neueinsteiger, besser positionieren können als sie selbst. Nur knapp 34 Prozent der Umfrageteilnehmer bereitet das Sorgen. Dabei zeigt sich immer wieder, dass das Bewusstsein für die neue Konkurrenz umso stärker wächst, je länger Unternehmen sich mit der digitalen Transformation tatsächlich auseinandersetzen.
Wer die digitale Umwälzung verschläft, verpasst nicht nur große wirtschaftliche Chancen, sondern wird mittelfristig auch seine Wettbewerbsfähigkeit verlieren - und im schlimmsten Fall in existenzielle Not geraten. Weniger problematisch mag man dabei die Unternehmen aus den Branchen Medien und IT sehen. Der größte Handlungsbedarf liegt aktuell bei den Unternehmen aus den Bereichen Gesundheit und Versicherungen.
Doch noch ist es nicht zu spät. Wenn deutsche Unternehmen folgende Fehler überwinden und einige Tipps beherzigen, können sie noch aufholen.