Ebenfalls ein wenig jenseits der Virenjagd bewegt sich der Firewall-Anbieter Check Point. Er residiert als Partner am Stand von Computerlinks (Halle 7, A30) und hat sich das Thema "Unified Threat Management" ausgewählt, also den Schutz vor verschiedenen Bedrohungen durch eine einheitliche Lösung. Vor allem für den Betrieb in entfernten Geschäftsstellen und Niederlassungen, die über ein Virtual Private Network (VPN) an den Firmensitz angebunden sind, ist der "VPN-1 Edge GNX" gedacht. Neben den bereits aus anderen Check-Point-Lösungen bekannten Firewall- und VPN-Funktionen kommt in der neuen Appliance auch Intrusion Prevention zum Schutz vor Eindringlingen und zur Virenabwehr zum Einsatz. Alle Funktionen lassen sich zentral administrieren. Optional kann das Produkt auch funknetzwerktauglich gemacht werden. Diese Version unterstützt dann den WLAN-Standard WPA2/802.11i.
Der Kirchheimer Anbieter Genua zeigt ebenfalls Firewall-Produkte. Besonders interessant an Stand D22 in Halle 7 ist ein neuer Link-Balancer namens "Genulink". Das Gerät sorgt bei Unternehmen mit mehreren Internet-Anbindungen dafür, dass der Datenverkehr gleichmäßig auf die verfügbaren Leitungen verteilt wird. Zudem ist ein automatischer Fail-Over möglich, also das Überbrücken, wenn eine Verbindung wegen technischer Probleme nicht zur Verfügung steht. Auch lassen sich bestimmten Datenströmen dedizierte Leitungen zuweisen, etwa wenn ein Unternehmen über teure, besonders zuverlässige Anbindungen verfügt. Diese können dann zum Beispiel für den E-Mail-Verkehr reserviert werden, während der normale Verkehr im Web über preiswerte Leitungen gebündelt wird.
Kurze Wege
Wie bereits 2005, fasst die Messe auch in diesem Jahr die Herstellerangebote zur IT-Sicherheit in Halle 7 zusammen. Wer sich mit dem Thema befassen will, kann das ohne unnötige Wege machen. Fast alle Unternehmen, die sich mit Security befassen, sind hier vertreten. Ergänzt wird der Bereich seit einigen Jahren durch die Sonderaustellung des CefIS (Centrum für Informationssicherheit). Hier präsentieren sich zahlreiche Dienstleister aus verschiedenen sicherheitsrelevanten Bereichen. Auch kleine und regionale Anbieter sind im CefIS-Bereich vertreten. Das Portfolio der Aussteller reicht von Firewalls über Brandschutz bis hin zur Planung ganzer Rechenzentren (www.cefis.de/aussteller/fraunhofersit.htm).
Gleichmäßige Lastenverteilung
Hilfreich ist auch die Möglichkeit, mittels Genulink die Lastverteilung auf den unternehmenseigenen Web-Servern zu steuern. Wie bei jedem Load-Balancer werden dabei eingehende Anfragen gleichmäßig an die verfügbaren Web-Server verteilt. Das Produkt kann jedoch auch gegen Distributed-Denial-of-Service (DoS)-Angriffe eingesetzt werden, mit denen üble Mitmenschen versuchen, Web-Server in die Knie zu zwingen.
Ein anderes Thema greift in Halle 26 der Switch-Anbieter Enterasys auf. Gemeinsam mit Siemens hat Enterasys sich der Voice-over-IP-Sicherheit angenommen und zeigt die Ergebnisse an Stand A31. Die Produkte richten sich vor allem an größere Unternehmen. "Man-In-The-Middle"-Angriffe, bei denen ein Unbefugter über das Internet geführte Telefonate abhört, sollen dabei durch die Switches verhindert werden. Auch erlauben es die Geräte, einheitliche Sicherheitsrichtlinien für PCs und VoIP-Endgeräte im Unternehmen auszurollen und IP-Telefonie-Benutzer zu authentisieren.
Jan Schulze ist freier Journalist in Erding.