Es geht nicht allein um Technik
Was es für die Anwender nicht unbedingt einfacher macht. Es gehe beim Daten-Management nicht allein um Technik, mahnt der Capgemini-Experte. "Die Herausforderung gerade hinsichtlich der immer zahlreicheren Datenquellen bedeutet, dass Unternehmen vor allem die Organisation und die Prozesse rund um das Daten-Handling im Griff haben müssen." Frenkel bringt dafür das "POLE"-Konzept ins Spiel, mit dessen Hilfe Anwender verschiedene Aspekte von Daten im Blick behalten können.
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Party: Partner, Zulieferer, Kunde etc.;
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Object: Verträge, Accounts, Waren etc.;
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Location: Postadresse, Aufenthaltsort etc.;
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Event: Interesse, Kauf etc.
Der Experte erläutert anhand eines Beispiels, wie die verschiedenen Facetten ineinandergreifen. Ein Kunde (Party) sieht im Schaufenster eine Hose (Object), die ihm gefällt, postet dies via Smartphone auf Twitter (Location) und betritt den Laden (Event). Unternehmen mit einem effizienten Daten-Management registrierten das Interesse des potenziellen Kunden und könnten diesem beispielsweise einen Rabatt-Coupon auf sein Smartphone schicken und somit die Chancen für einen erfolgreichen Geschäftsabschluss erhöhen. Außerdem ließe sich feststellen, ob es sich um einen Influencer im Social Web handelt, über den sich eine Art Realtime-Marketing-Kampagne anzustoßen lohnen könnte.
Unternehmen lernten zurzeit, mit diesen Anforderungen umzugehen, sagt Frenkel und plädiert für ein starkes Business-IT-Alignment. In einem funktionierenden Daten-Management komme es in erster Linie darauf an, die wertschöpfenden Geschäftsprozesse zu identifizieren. Diese müssten im nächsten Schritt mit den richtigen und damit wertvollen Daten versorgt werden. "Was hilft es mir, wenn der Kunde vor dem Laden steht, ich als Geschäftsinhaber aber seine Twitter-ID nicht kenne?", fragt Frenkel. "Oder schlimmer - wenn ich die falsche Twitter-ID habe oder sein Interesse falsch interpretiere?"