Für Softwarehäuser stellt die Wartung eine lebenswichtige Einnahmequelle dar. Ein Beispiel dafür liefert Oracle. Der Konzern musste für das im August zu Ende gegangene erste Quartal des neuen Geschäftsjahres einen Rückgang des Lizenzverkaufs um 17 Prozent hinnehmen. Die Wartungseinnahmen konnte der Anbieter von Datenbanken, Middleware und Applikationen jedoch steigern. Laut Oracle-Präsidentin Safra Catz wirft das Wartungsgeschäft im Vergleich zu den Lizenzeinnahmen einen höheren Gewinn ab. Weil der Anteil der Maintenance-Einnahmen am Gesamtumsatz steige, könne Oracle eine höhere Marge erzielen.
Nicht wenige Unternehmen der IT-Branche nehmen mit Wartung mehr Geld ein als mit dem Verkauf von Softwarelizenzen. Insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind ihnen die regelmäßig fließenden Wartungserlöse willkommen: Sie sorgen auch dann für Umsatz, wenn ein Neugeschäft mit Softwareprodukten ausbleibt.
- DSAG-Roundtable 2009
SAP-Anwender, vertreten durch die DSAG, diskutierten mit der COMPUTERWOCHE unter anderem, wie es in Sachen Enterprise Support weitergeht. - DSAG-Roundtable 2009
Nach Ansicht der Anwendervertreter bemüht sich SAP, wieder stärker auf die Kunden zuzugehen. - DSAG-Roundtable 2009
Etwa 50 Prozent der Kunden nutzen nach Angaben der DSAG bereits ERP 6.0, meist vollziehen sie dabei technische Release-Wechsel, erläutert Karl Liebstückel, Vorstandsvorsitzender der DSAG. - DSAG-Roundtable 2009
Vielen SAP-Nutzern sind die neuen Funktionen und Vorteile von ERP 6.0 nicht bekannt. Tools wie der Solution Browser, den SAP auf Drängen der Anwender eingeführt hat, sollen hier mehr Klarheit schaffen, erklärt Andreas Oczko, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DSAG. - DSAG-Roundtable 2009
Noch immer ist den Softwarenutzern die Business Suite zu komplex, unter anderem wegen redundanter Funktionen und Datenhaltung. Unlängst begonnene Gespräche mit SAP über eine Verbesserung bewertet Waldemar Metz, als DSAG-Vorstandsmitglied für das Ressort Prozesse verantwortlich, positiv. - DSAG-Roundtable 2009
Firmen wollen heute genau wissen, was ein IT-Projekt bringt. Selbst für harmlose SAP-Release-Wechsel müssen IT-Verantwortliche heute einen Business-Case vorlegen, so Otto Schell, Mitglied des DSAG-Vorstands, Ressort Branchen. - DSAG-Roundtable 2009
Die DSAG hat sich eigenen Angaben zufolge komplett neu aufgestellt, um bei SAP mehr Gehör zu finden. Mittlerweile gibt es Vorstandsvertreter für Service und Support, Technologie, Branchen und die Business Suite, so Mario Günter, Geschäftsführer der DSAG. - DSAG-Roundtable 2009
Zwar wissen die Kunden, wie es mit den Produkten von SAP und Business Objects weitergeht, doch die Zusammenführung beider Firmen ist aus Sicht der Anwender noch nicht abgeschlossen.
Wie die Hersteller sind auch die Softwarekunden meistens auf die Wartung angewiesen. Doch nicht immer halten sie die Forderungen der Softwareanbieter für gerechtfertigt. Insbesondere die SAP-Kunden schrien auf, als der Anbieter ankündigte, die Wartungsmodelle umzustellen und damit die Gebühren von 17 auf 22 Prozent vom Lizenzpreis zu erhöhen. Ob der höhere Preis wie von SAP versprochen dazu führt, dass SAP-Anwender ihre Betriebskosten senken können, ist noch nicht ausgemacht. Die Kunden haben sich mit dem Softwarehaus auf ein Kennzahlensystem verständigt, mit dem sie herausfinden wollen, ob der Enterprise Support ihnen Vorteile bringt. Weltweit beteiligen sich 100 ERP-Nutzer an diesem Messverfahren. Experten glauben, dass solche Leistungsnachweise für Wartungsdienste auch anderswo gefordert werden könnten, wenn das Beispiel Schule macht. Inzwischen hat SAP die Entscheidung über weitere Preiserhöhungen auf Januar 2010 verschoben. SAP zufolge habe zwar die Prüfung ergeben, dass der Enterprise Support einen Mehrwert bringe. Anwendervertreter bezweifeln die Ergebnisse jedoch und fordern transparentere und statistische belastbarere Messungen.
Sauer sind auch SAP-Kunden in Österreich und Deutschland, die wie die Mehrheit beim Standardsupport geblieben sind. Der Grund: SAP erhöht die Wartungsgebühren für solche Nutzer analog zum Arbeitskostenindex des Statistischen Bundesamts vom Zeitpunkt des Vertragsabschlusses an - und das rückwirkend bis zum Jahr 2000. Doch auch scheint SAP gesprächsbereit. Die Deutschsprachige SAP Anwendergruppe (DSAG) geht davon aus, dass es vorerst keine Preiserhöhungen geben wird.
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