Die Wissenschaftler und Arbeitsforscher Richard Hackman und Greg Oldham haben eine wissenschaftlich stark beachtete Theorie zur Arbeitsausführung aufgestellt. Sie gehen davon aus, dass einige bestimmte Faktoren gewährleistet sein müssen, um den Mitarbeiter möglichst produktiv und motivierend beschäftigen zu können. Dazu zählen insbesondere die Werthaltigkeit der Aufgabe sowie die Autonomie der Arbeitsgestaltung.
Was Hackman und Oldham vor etwa 40 Jahren noch nicht wissen konnten ist, dass mit der zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaftsbereiche neue Möglichkeiten und Diskussionen zur Arbeits- und Arbeitsplatzgestaltung entfachen, die auch die Kriterien der Wissenschaftler beeinflussen.
Gemeint ist der sogenannte Digital Workplace. Um diese neue Form der Arbeitsausführung und deren Potenziale zu untersuchen, hat Crisp Research in Kooperation mit Citrix eine empirische Studie durchgeführt. Darin wurden insgesamt über 660 Entscheider und Angestellte zur Möglichkeit und Werthaltigkeit digitaler Arbeitsplatzkonzepte befragt. Die Ergebnisse der Befragung wurden in verschiedenen Modellen aufgegriffen, um so die qualitativen und quantitativen Potentiale für die Mitarbeiter selbst, die Unternehmen sowie für die ganze Volkswirtschaft zu ermitteln.
Mobil und variabel: Das Konzept des Digital Workplace
Der Digital Workplace ist ein Arbeitsplatzkonzept, das einerseits durch die Ausstattung des Arbeitsplatzes beziehungsweise die genutzten Technologien und Services und andererseits durch die Arbeitsplatzumgebung und flexible Wahl des Arbeitsortes determiniert wird. Um den Mitarbeiter herum bauen sich im digitalen Arbeitsplatzmodell drei Schichten auf:
Hardware-Schicht: Endgeräte wie Laptop und Telefon, verstärkt aber auch Smartphone und Tablet, dienen als technische Plattform für die mobile Arbeitsausführung.
Software- / Service-Schicht: Auf den Endgeräten werden Software und Services betrieben, die immer häufiger virtualisiert oder als Cloud-Service bereitgestellt werden, sodass relevante Daten und Tools überall zugänglich sind. Hierzu zählen zum Beispiel virtuelle Desktops, Filesharing-Plattformen, Business Suiten, Collaboration und vieles mehr.
Arbeitsort- / Arbeitsplatz-Schicht: Organisatorisch komplettiert der Arbeitsort den Digital Workplace. Neben dem klassischen PC-Arbeitsplatz im Büro kommen alternative Orte, wie Parks, Cafés, Home Office oder Coworking-Spaces hinzu.
Dieses Arbeitsplatzmodell eignet sich für viele - aber nicht unbedingt alle Erwerbstätigen - in Deutschland. So können grundsätzlich nur diejenigen Personen mit einem Digital Workplace arbeiten, die bislang auf einen klassischen PC-Arbeitsplatz zugreifen können. Allerdings adressiert der Digital Workplace nicht nur Wissensarbeiter, die ihre Arbeit digital und weitgehend ortsunabhängig erledigen können, sondern auch viele "Blue Collar Worker", die als Industrie-Experten nur selten einen festen Arbeitsplatz im Büro besitzen und daher digitale Tools für ihre Tätigkeiten gut nutzen können.
Im Rahmen der Studie wurden somit nur Personen adressiert, die demographisch beziehungsweise auf Grund ihres Beschäftigungsverhältnisses und Tätigkeitsbereichs in der Lage sein könnten, einen Digital Workplace auch zu nutzen. Um anhand dieser Stichprobe zu erfahren, wer tatsächlich als potentieller Nutzer des digitalen Arbeitsplatzes in Frage kommt, wurden die Personen zunächst befragt, ob sie sich selbst anhand ihrer Tätigkeiten in der Lage sehen, den Digital Workplace zu nutzen.
28 Prozent sind überzeugt, dass ihr Tätigkeitsfeld es zulässt, den Digital Workplace vollumfänglich zu nutzen. Das bedeutet, dass sowohl die Wahl des Arbeitsortes variabel sein kann sowie der Zugriff auf digitale Tools als Grundlage für die Tätigkeiten mehr oder weniger unbeschränkt ist. Die meisten Personen (39 Prozent) sehen sich ebenfalls in der Lage, den Digital Workplace zu nutzen, allerdings nur teilweise. Sie vermuten beispielsweise, dass sie nicht alle digitalen Tools in vollem Umfang nutzen können beziehungsweise den Ort der Arbeit komplett frei wählen können. Knapp ein Drittel (33 Prozent) der Befragten sehen sich derzeit in einem Arbeitsverhältnis, das es nicht zulässt das digitale Arbeitsplatzkonzept zu nutzen.
Darüber hinaus wurden die Personen befragt, ob sie von ihrem Vorgesetzten die Erlaubnis erhalten haben beziehungsweise würden, das Modell des Digital Workplace zu nutzen. Nach obiger Metrik gaben hier 24 Prozent der Befragten an, dass sie ihre Tätigkeiten vollständig gemäß des Digital Workplace-Modells nutzen dürfen. 41 Prozent dürfen dies bereits teilweise und 35 Prozent haben derzeit keine Erlaubnis, auf ein digitales Arbeitsplatzmodell umzusteigen.
In der Schnittmenge haben sich gut 61 Prozent der Personen ergeben, die den Digital Workplace wenigstens teilweise nutzen können und nutzen dürfen.
Aufbau des Technologie-Stack, um Mehrwerte zu schaffen
Bereits diese Zahlen weisen darauf hin, dass die praktische Umsetzung des Digital Workplace in vielen Unternehmen unmittelbar bevorsteht. Denn neben 43 Prozent der Unternehmen, die schon heute begonnen haben eine Form des digitalen Arbeitsplatzmodells einzuführen und zu nutzen, haben ebenfalls 43 Prozent die Umsetzung konkret angekündigt oder evaluieren den Technologie- und Strukturierungsbedarf.
Für eine optimale Begleitung auf technologischer, aber auch zunehmend auf organisatorischer Seite, bringen sich viele IT-Dienstleister in Position. Mit einem umfangreichen Lösungsangebot rund um den digitalen Arbeitsplatz stellt der Anbieter zunächst alle notwendigen Komponenten bereit. Dazu zählen dann insbesondere die Services, die auf den Endgeräten betrieben werden. Darunter sind einerseits Management-Tools wie beispielsweise EMM- und Client-Management-Lösungen sowie Monitoring-Services. Andererseits bietet der Dienstleister auch konkrete Productivity-Apps für die Kommunikation, Datenübertragung, virtuelle Desktops, sichere Authentifizierung und Office-Apps.
Aus der anwendernahen Entwicklung und der Erfahrung aus Referenzprojekten bauen die IT-Dienstleister ihre organisatorische Expertise auf. Dies führt dazu, dass der Dienstleister die Probleme der Unternehmen bei der Umsetzung, Integration und "Evangelisierung" der Mitarbeiter kennt, und den Entscheidern zur Seite stehen kann.
- Digital Workplace
Citrix hat beim Marktforscher Crisp Research eine Studie zum Digital Workplace in Auftrag gegeben. 661 Entscheider und Angestellte deutscher Unternehmen aus neun Branchen haben sich beteiligt. - Mitarbeiterzufriedenheit
Fast zwei von drei Befragten (64 Prozent) geben an, durch die Digitalisierung des Arbeitsplatzes mehr Zeit für die Familie zu haben. - Nutzungsgrad
Nicht alle, die den Digital Workplace nutzen könnten, dürfen das auch. - Musterrechnung
Crisp Research will das Einsparpotenzial anhand einer fiktiven Musterfirma zeigen. Diese basiert auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes, betonen die Marktforscher. - Einsparpotenzial
Kostensenkungen sind demnach bei Hard- und Software sowie den Räumen möglich, ebenso bei Fahrt- und Reisekosten. - CO2-Bilanz
Stichwort Fahrt- und Reisekosten: Laut Crisp Research könnten sieben Millionen Tonnen CO2 im PKW-Verkehr eingespart werden.
Entscheider haben die Möglichkeit gemeinsam mit einem solchen Technologie-Partner nicht nur die notwendigen IT-Lösungen zu beziehen, sondern darüber hinaus auch organisatorisch und ganzheitlich die Digitalisierung zu beschreiten. Die Erfolge, die das Unternehmen hinsichtlich Mitarbeitermotivation, Employer Brand, Innovation und Profitabilität heben könnte, sind ein guter Ansatzpunkt, um diesen nächsten Schritt zu wagen.