Hosting, die Bereitstellung von Infrastruktur-Diensten über das Internet, ist altbekannt. Beim Managed Hosting konzentriert sich der Anbieter jedoch nicht nur auf die Bereitstellung dieser Dienste, sondern übernimmt je nach Kundenwunsch auch Teile der Wartung und Pflege der Betriebssysteme oder sogar einzelner Anwendungen, die auf den von ihm bereitgestellten Infrastrukturen betrieben werden. Er bietet seinen Kunden somit Mehrwertdienste, um ihn gleichwohl bei der technischen Umsetzung als auch bei dem laufenden Betrieb zu unterstützen. Hierzu zählen:
Automatische Upgrades der Administrationssoftware;
Sicherheitseinstellungen;
Installation von Web-Anwendungen;
Automatisierte Backups;
Beheben von Fehlern an der Hardware / Netzwerkinfrastruktur (innerhalb eines kurzen und klar definierten Zeitraums);
Installation von Sicherheitspatches und regelmäßige Updates;
Einspielen von Betriebssystem-Updates;
Schutz vor DDos-Attacken;
Überwachung und Monitoring wichtiger Dienste.
Managed Hosting ist vor allem für diejenigen Kunden interessant, die entweder nicht über umfassendes technisches Wissen verfügen oder sich vornehmlich auf die eigenen Geschäftsprozesse konzentrieren wollen und den laufenden IT-Betrieb somit an einen Dienstleister auslagern möchten. Managed-Hosting-Angebote werden zumeist individualisiert für den Kunden angeboten und sind dementsprechend teurer, als das äquivalente standardisierte Angebot der üblichen Hosting-Anbieter. Allerdings ermöglicht das Managed Hosting den Kunden Zugriff auf IT-Ressourcen, ohne vorher selber Investitionen in Technik sowie intensive Mitarbeiterschulungen zu tätigen (Stichwort: Capex vs. Opex). Dies verringert für die Kunden das Risiko und erhöht die Flexibilität.
- 7 Fehler im Kennzahlen-Management
Kennzahlensysteme sind ein probates Mittel zur Kosten-Nutzen-Analyse in der IT. Leider machen Unternehmen bei der Anwendung gravierende Fehler. - 1. Out of the Box ist trügerisch
Kennzahlen "Out of the Box" sind zweifellos verlockend, und sie kommen überraschend häufig vor. Das starre Korsett mit standardisierten Messpunkten kann jedoch zu einer unreflektierten Sichtweise und Einschätzung führen. Kosten und Leistungen müssen auf Grundlage der bestehenden Struktur gemessen werden. - 2. Irreführende Schätzungen
Der Top-down-Ansatz wird scheitern, wenn das Unternehmen die hierfür vorgesehenen Kennzahlen nicht vernünftig bilden kann. Sind die Basisdaten in der geforderten Form nicht vorhanden, müssen sie entweder geschätzt oder über eine mühsame Implementierung beschafft werden. Das Ergebnis ist entweder ungenau oder aufwendig zu bilden, so dass der Nutzen auf der Strecke bleibt. - 3. Unscharfe Kennzahlen
Häufig kalkulieren Unternehmen mit fragwürdigen Werten, weil sie die benötigten Werte nicht messen können. So lässt sich die Zahl der Hardwaretypen im Windows-Umfeld nur schwer bestimmen, wenn die Geräte in unterschiedlichen Abteilungen eingesetzt werden und kein umfassendes Asset-Management existiert. Der Einfachheit halber wird dann die Kennzahl der unterschiedlichen Windows-Versionen herangezogen, weil diese durch die Softwarelizenzierung bekannt ist. Jedoch ist diese Zahl ein schwächerer Komplexitätstreiber als die Hardwaretypen, weshalb das Abbild der Organisation unscharf wird. - 4. Top-Level-Informationen ohne Basis
Wenn das Projekt vom Vorstand angestoßen wurde, müssen die angeforderten Zahlen geliefert werden. Durch die Verwendung grober Schätzwerte sind Drilldowns zu den tatsächlichen operativen Kennzahlen kaum möglich: Die Ursache-Wirkungs-Kette ist nicht belastbar. Schaltet eine Top-Level-Kennzahl auf Rot, erwartet das Management, dass der Grund hierfür bekannt ist oder zumindest schnell gefunden wird. Deshalb sind die richtigen Basisinformationen viel wichtiger für die Steuerung der Organisation als die Top-Level-Informationen. Ohne die passende Grundlage hängen die Top-Level-Kennzahlen in der Luft. - 5. Verwirrende Komplexität
Kennzahlen berechnen sich nicht automatisch aus komplizierten Formeln. So ist beispielsweise die Zahl der Windows-Server eine reguläre Leistungskennzahl, die zudem für das Asset-Management benötigt wird. Auch bei umfassenden Kennzahlensystemen ist Komplexität kein Grundpfeiler des Erfolgs. Unternehmen müssen die richtige Balance finden zwischen einer realistisch machbaren Vorgehensweise und dem, was einen Leistungs-, Kosten-, Komplexitäts- oder Risikotreiber genau repräsentiert. - 6. Fehlerhafte Umsetzung
Vor der Entwicklung eines Kennzahlensystems steht die Definition, welche Aspekte der IT konkret gesteuert werden sollen. Jeder IT-Verantwortliche hat seine eigene Philosophie und setzt andere Prioritäten: Einer bevorzugt Prozesse und ITIL, ein anderer plädiert für Services und Servicekataloge, der Dritte schließlich bleibt bei klassischen Funktionen wie der Anwendungsentwicklung und der Infrastruktur. Entsprechend müssen die Kennzahlen angeordnet werden. - 7. Falsche Schlüsse
"Normale" Kennzahlen haben einen kleinen Haken: Sie zeigen zumeist nur an, ob die Arbeit richtig gemacht wird - und nicht, ob die richtige Arbeit gemacht wird. So weist etwa Organisation A ein sehr gutes Kostenniveau bei ihren Unix-Servern auf, während Organisation B nur eine unterdurchschnittliche Performance bei ihren Mainframes zeigt. Vergleicht man hingegen die Kosten für den einzelnen Bausparvertrag oder für das einzelne Depot bei beiden Organisationen, kann das Preis-Leistungs-Verhältnis schon ganz anders aussehen. Aus der Perspektive des Topmanagements stellt sich vielleicht die Leistung des relativ schlechten Mainframe-Bereichs besser dar als die Leistung der relativ guten Unix-Abteilung. An den geschäftlichen Stückkosten zeigt sich der Unterschied von Effektivität und Effizienz.
Managed Hosting im Detail
So unterschiedlich wie die Anforderungen von Unternehmen, sind auch die angebotenen Managed Hosting Lösungen. Die Angebote im Markt unterscheiden sich unter anderem durch die zugrundeliegenden Serverstrukturen:
Shared Hosting: Mehreren Kunden wird ein für sie isolierter Bereich auf einem physikalischen Server des Hosting-Anbieters zur Verfügung gestellt;
Dedicated Hosting: Die Kunden beziehen ihre Infrastruktur-Dienste direkt von physikalischen Servern des Hosting-Anbieters, auf welchen nur sie exklusiven Zugriff haben;
Virtual Private Hosting (Cloud Hosting): Es werden für die Kunden virtuelle Server zur Verfügung gestellt, welche auf Basis von einem oder mehreren physikalischen Servern des Hosting-Anbieters virtualisiert werden
Managed Public IaaS: Für den Kunden werden von einem Dienstleister virtualisierte Server und weitere Dienste auf Basis einer bestehenden Public Cloud (beispielsweise von Amazon Web Services, Microsoft Azure) eingerichtet und betrieben.
Entscheidend für die Technologieauswahl beim Managed Hosting sind Art und Umfang des Workloads, die vom Kunden ausgelagert werden sollen, sowie der allgemeine interne IT-Bedarf.