IoT-Studie von COMPUTERWOCHE und CIO

Das Internet of Things nimmt langsam Fahrt auf

23.02.2018
Von 
Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.

IoT-Investitionen steigen?

In den meisten Firmen kommt es durch IoT-Projekte zu zusätzlichen Investitionen, insbesondere in Cloud Services, Security und Datensicherheit sowie IoT-Hardware.
In den meisten Firmen kommt es durch IoT-Projekte zu zusätzlichen Investitionen, insbesondere in Cloud Services, Security und Datensicherheit sowie IoT-Hardware.
Foto: IDG

In den meisten Firmen kommt es durch IoT-Projekte zu zusätzlichen Investitionen, insbesondere in Cloud Services, Security und Datensicherheit sowie IoT-Hardware wie Sensoren, Aktoren oder Gateways. Die Mehrheit der Firmen wird auch in den nächsten Jahren verstärkt in IoT-Projekte investieren. Das ist auch notwendig, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.

In 57 Prozent der Unternehmen kommt es durch IoT-Projekte in sehr starkem Maße (13 Prozent) oder in starkem Maße (44 Prozent) zu zusätzlichen Investitionen. 32 Prozent erhöhen ihr Budget leicht, bei acht Prozent der Firmen bleiben die Investitionen gleich. Drei Prozent der Unternehmen setzen den Rotstift an und reduzieren die finanziellen Mittel für IoT-Projekte.

Das Geld wandert vor allem in Cloud Services, Security / Safety / Datensicherheit und IoT-Hardware wie Sensoren, Aktoren oder Gateways. Weitere wichtige Investitionsfelder sind Netzwerk-Technologien, Analytics, hybride IT-Architekturen und Mobility. Zusätzliches Budget fließt auch in zukunftsträchtige Technologien wie 3D-Druck, Virtual Reality (VR) / Augmented Reality (AR), Robotics und künstliche Intelligenz.

Den größten Handlungsbedarf für die Umsetzung des IoT identifizieren die Unternehmen in ihrer eigenen IT, gefolgt von Logistik, Kundenservice und Produktion. Zusätzliche interne oder externe Ressourcen benötigen sie konkret für die IoT-Softwareentwicklung und in den Bereichen IoT-Lösungsarchitektur sowie Security- / Safety-Konzepte.

Mehrheit holt IoT-Partner ins Boot

Bei der Implementierung der IoT-Projekte greift die Mehrheit der Firmen auf externe Hilfe zurück. 57 Prozent der Firmen haben ihre IoT-Lösung gemeinsam mit einem Partner entwickelt. Vor allem mittlere Unternehmen zwischen 100 und 999 Mitarbeitern (73 Prozent) setzen verstärkt auf Unterstützung von außen. Das gilt auch für überdurchschnittlich viele IT-Leiter (65 Prozent) und die Vertreter aus den Fachbereichen (67 Prozent).

Fast ein Drittel der Firmen entwickelt die IoT-Lösung eigenständig. Überraschend ist hier der Anteil bei den kleinen Firmen mit 43 Prozent höher als bei den großen Firmen (34 Prozent). Sieben Prozent lassen ihre IoT-Lösung komplett extern entwickeln, vier Prozent kooperieren dazu mit anderen Unternehmen aus der eigenen Branche. Erste Ansprechpartner der Unternehmen bei der Einführung von IoT-Technologien sind IT-Beratungsunternehmen (19 Prozent), IT-Service-Provider (17 Prozent) und spezialisierte IoT-Lösungsanbieter mit 16 Prozent. Jeweils acht Prozent der Firmen suchen Rat bei Vollsortimentern wie Bosch oder Siemens sowie Anbietern von IoT-Plattformen.

Bei der Wahl eines IoT-Anbieters legen die Unternehmen vor allem Wert auf technisches Know-how, Branchenkompetenz und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Eine wichtige Rolle spielen zudem das Vertrauen in den Anbieter, dessen Innovationskraft und Prozess-Know-how. Die großen Unternehmen speziell benötigen Skalierbarkeit, da sie eine Unmenge an IoT-Geräten und deren Daten verwalten. Punkten können Partner auch mit einer gute Zusammenarbeit bei bisherigen IT-Projekten sowie mit bestehenden persönlichen Kontakten.

Think Big, Start Small

Für den Einstieg in die IoT-Welt hat sich noch kein Königsweg herauskristallisiert. Am häufigsten sind der Beginn mit einem kleinen Pilotprojekt oder die Entwicklung eines Prototypen (Proof of Concept). 24 Prozent der Firmen starten mit einem kleinen Pilotprojekt in das IoT-Zeitalter und weiten bei einem Erfolg ihre IoT-Initiative aus. Ein Fünftel (21 Prozent) entwickelt einen Prototypen (Proof of Concept) mit externer Unterstützung. Auffallend hoch sind hier die Werte bei den kleinen Unternehmen (43 Prozent) und in den Fachabteilungen (42 Prozent). 15 Prozent der Firmen setzen einen Proof of Concept eigenständig um.

Ein Workshop mit beteiligten Fachabteilungen und Partnern etwa zur Entwicklung eines Use Cases für IoT bildet in 19 Prozent der Unternehmen den Einstieg in ein IoT-Projekt. 16 Prozent der Unternehmen sehen IoT als Teilprojekt einer strategisch angelegten digitalen Transformation. Nur vier Prozent wickeln das Pilotprojekt als Cloud-Service über einen externen Provider ab.

Spannend ist zudem das Thema Datenstrategie. 49 Prozent der Unternehmen setzen beim Speichern der IoT-Daten auf einen hybriden Ansatz, das heißt sie speichern sensible Daten im eigenen Rechenzentrum und weniger kritische Daten in der Cloud. Knapp ein Fünftel der Firmen (21 Prozent) verlagert seine Daten komplett in die Cloud, insbesondere aber die kleinen Unternehmen mit bis zu 99 Mitarbeitern (29 Prozent). Damit scheint die Cloud für viele Firmen ihren Schrecken zu verlieren. Denn nur 17 Prozent der Firmen speichern ihre IoT-Daten ausschließlich im eigenen Rechenzentrum. Jedes zehnte Unternehmen hat noch keine Strategie zum Speichern der Daten, die im Zuge des Internet of Things generiert werden. Das sollte sich ändern!

Studie Internet of Things 2018

Die IDG-Studie Internet of Things finden Sie in unserem Studienshop.
Die IDG-Studie Internet of Things finden Sie in unserem Studienshop.
Foto: IDG

Die Studie Internet of Things 2018 basiert auf einer Online-Befragung in der DACH-Region, in deren Rahmen im Zeitraum vom 21. September bis 5. Oktober 2017 insgesamt 385 abgeschlossene und qualifizierte Interviews durchgeführt wurden. Grundgesamtheit sind Oberste (IT-)Verantwortliche von Unternehmen in der DACH-Region: strategische (IT-)Entscheider im C-Level-Bereich und in den Fachbereichen (LoBs), IT-Entscheider und IT-Spezialisten aus dem IT-Bereich.

Partner der Studie Internet of Things 2018 sind die Unternehmen Alnamic, Device Insight, Q-Loud, Alcatel-Lucent Enterprise, Lemonbeat sowie Telefónica Business Solutions.

Hier finden Sie die IoT-Studie 2018